Projekt 2010

31. Mai: Eröffnung der Bonhoeffer-Ausstellung in Straubing

Ausstellungseröffnung in Straubing
Zweite Station der Bonhoeffer-Wanderausstellung - Wann wird man je verstehen?

Als zweite Station der Wanderausstellung Dietrich Bonhoeffer im Rahmen der „Bonhoeffer- Wochen im Labertal“ präsentiert sich die Schalterhalle der Sparkasse in Straubing. MdL Reinhold Perlak, der SPD-Arbeitskreis 60plus und die evangelische Kirchengemeinden nahmen die Chance wahr, die Ausstellung auch in Straubing präsentieren zu können. Bis zum 10. Juni wird hier das Leben und Werk auf mehreren Informationstafeln dokumentiert. Weitere Aktionen sind im Zusammenhang mit der Ausstellung geplant.

Die Ausstellung zeigt auf 13 Tafeln Bonhoeffers Aktivitäten und seine Rolle im kirchlichen und politischen Widerstand gegen die Ideologie und Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten und sie informiert über seine bahnbrechenden theologischen Überlegungen zum Christsein heute und den Perspektiven des Christentums in der modernen Gesellschaft. Dies war auch Mittelpunkt der dargebrachten Grußworte und Referate.

Wann wird man je verstehen – fragte Reinhold Perlak MdL
Reinhold Perlak stellte bei der Ausstellungseröffnung am Montagabend fest, dass die Geschichte wohl gelehrt hätte, wie viel Unrecht Menschen Anderen angetan haben, stellt zugleich aber die Frage, ob die Menschen aus den finsteren Kapiteln der Geschichte auch gelernt hätten? Seiner Überzeugung nach habe die Geschichte wohl gezeigt, dass es sich lohne, sich zu engagieren. Wörtlich sagte er: "Frieden und Freiheit ist kein Schicksal, sondern unser Auftrag, sowie Krieg und Terror unser Versagen ist." (Einführungsrede von Reinhold Perlak MdL und weitere Grußworte)

Bonhoeffer sei ein Beispiel für den geleisteten Widerstand gegen die Gewaltherrschaft im Nationalsozialismus. Er und seinesgleichen seien hätten einen wesentlichen Anteil an der Geschichte. "Das müssen wir im Bewusstsein der heute Lebenden wach halten", forderte er. Und abschließend meinte Perlak: "Welches Unheil wäre unserem Volk erspart geblieben, wären die Warnungen des Widerstands vor barbarischer Diktatur mit dem heraufziehenden Unheil befolgt worden."
Sparkassenvorstand Dr. Kreuzer setzte in seinem Grußwort auf sehr persönliche Eindrücke zur Person Bonhoeffers:"Ich habe zum einen Hochachtung vor Dietrich Bonhoeffer, da er bereit war, den höchsten Preis, den ein Mensch für seine Überzeugung zahlen kann, nämlich sein eigenes Leben, zu bezahlen. Ich empfinde zum anderen Dankbarkeit, in einem demokratischen Rechtsstaat aufgewachsen zu sein und leben zu können; dieser ermöglicht uns immer und immer wieder ohne Repressalien einer diktatorischen Obrigkeit fürchten zu müssen, viele Themen selbst in die Hand nehmen und gestalten zu können." Dr. Kreuzer wünschte sich, dass es gelänge „über diese Ausstellung vor allem unsere Jugend zu erreichen."
SPD-Bürgermeister Hans Lohmeier ging in seinem Grußwort ebenfalls auf die Schrecken der Naziherrschaft ein und mahnte zur Vorsicht: “Demokratie ist etwas sehr zerbrechliches. Nur weil wir sie jetzt als Staatsform etabliert haben, muss das immer so sein. Gerade in Krisenzeiten neigen die Menschen dazu „einfache Lösungen“ zu wählen, statt sich auf die oft langwierigen und oft nicht nachvollziehbaren Gesetzmäßigkeiten der Demokratie zu verlassen.“ Lohmeier begrüßte es, dass mit der Ausstellung die Person Bonhoeffer und das Thema Zivilcourage und Verantwortung iin Straubing auf die Tagesordnung gesetzt wurde.
Fritz Keller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft SPD-60plus nutzte sein Grußwort um den Organisatoren im AK Labertal zu danken, die Bonhoeffer-Wochen initiiert zu haben und seiner eigenen Vorstandschaft sowie den evangelischen Kirchengemeinden, die die Chance nutzten sich mit den Labertalern zu verständigen und die Ausstellung nach Straubing zu holen. Keller verwies auf die weiteren Programmpunkte die im Umfeld der Ausstellung geplant sind:

Mittwoch, 2. Juni 14 Uhr: Gesprächsrunde ‚Zeitzeugen berichten’
Treffpunkt und Beginn ist um 14.00h in der Schalterhalle der Stadtsparkasse
Nach einem Rundgang durch die Ausstellung (mit kurzen Erklärungen) gehen die Teilnehmer gemeinsam in das Cafe des Röhrlbräu, in dem dieses Gespräch stattfinden wird.

Donnerstag, 10. Juni 17 Uhr Abschlussführung und Filmabend
Treffpunkt ist um 17:00h in der Schalterhalle der Stadtsparkasse zu einer Abschlussführung, anschließend um 19 Uhr im Kino am Theresienplatz:
Film über Dietrich Bonhoeffer („Die letzte Stufe“) (Eintritt: 4.-€)
Anschließend Film und Ausstellungs-Gespräch im Kino

Anschließend sprach Pfarrer Hasso von Winning über das Leben und Wirken von Dietrich Bonhoeffer (Kurzbiographie). Den rund 80 Besucher präsentierte er dazu recht ausführlich Erklärungen und Hintergründe. Neben der Darstellung der Biographie Bonhoeffers konfrontierte Pfarrer von Winning die Besucher der Ausstellungseröffnung mit tiefgreifenden Problemen unseres heutigen Lebens und fragte wie wir es selbst halten mit Zivilcourage, Verantwortung und Glauben. (Vortrag von Pfarrer Hasso v. Winning)

Feierlich umrahmt wurde die Eröffnung vom evangelischen Posaunenchor, der u.a. mit den Besuchern das Lied „Von guten Mächten treu und still umgeben“ intonierte .

Bericht auf regio-aktuell24.de 1 und 1a / Pressebericht1 / Pressebericht2 / PresseberichtBayerwaldBote
Bericht EPV / Bericht myspace


NIE WIEDER KRIEG!

Zeitzeugen berichteten anlässlich der Bonhoeffer-Ausstellung in der Sparkassenhalle

Anlässlich der Bonhoeffer-Ausstellung in Straubing traf sich die Straubinger SPD 60plus zum Zeitzeugengespräch. Im vollbesetzten Cafe Röhrl erzählten viele SeniorInnen über ihre Erlebnisse zum Kriegsende. Der allgemeine Tenor: NIE WIEDER KRIEG!

Derzeit informieren Schautafeln in der Schalterhalle der Straubinger Sparkasse über das Leben und Wirken des The­ologen Dietrich Bonhoeffer, der am 9. April 1945, noch nicht einmal 40-jährig, im Konzentrationslager Flossenbürg von den Nazis hinge­richtet wurde. Zum Rahmenpro­gramm der Ausstellung gehörte die Gesprächsrunde „Zeitzeugen be­richten".

Die 81-jährige Herta Neu­meier, zeitlebens als Kind einer „al­ten Sozi-Familie" ein politischer Mensch, erfuhr den Krieg in Zusam­menhang mit der Inhaftierung des Vaters in Dachau mit Ernteeinsät­zen oder beim Hopfenpflücken als Schülerin bei Bauern, aber auch als Mitglied beim „Bund deutscher Mä­del". Nach dem Verbot der Sozialde­mokraten trafen sich diese zum „Fußballschauen" am Fenster der elterlichen Wohnung neben einem Fußballplatz. Bei der Bombardierung Straubings am 18. April 1945 wurde auch das Haus ihrer Familie zerstört. Sie fand Unterschlupf bei Verwandten in Deggendorf, sah dort die ersten „bis auf die Zähne bewaffneten Amerikaner in allen Hautfarben". Auch an die Todesmärsche durch Straubing kann sie sich erinnern und an die notdürftige Versorgung der Familie, für die sie als junge Frau zeitweise alleine aufzukom­men hatte.

So animiert, konnten einige der anwesenden Zeitzeugen des Endes des Zweiten Weltkriegs in Straubing von ihren Erinnerungen berichten, die sich tief in ihren Seelen einge­prägt hatten. Die eine geriet als Hausmädchen in Stuttgart in fran­zösische Gefangenschaft, der andere lernte dort seine Straubinger Frau kennen und kehrte mit dieser nach der Pensionierung nach Straubing zurück. Anni Mauser aus der bekannten Straubinger Musikerfamilie konnte von ihren musikalischen Unterhal­tungseinsätzen für die Bewacher im Konzentrations­lager Flossenbürg erzählen. Einig war man sich in der Forderung: NIE WIEDER KRIEG! und dem Bestreben als Zeitzeugen den jüngeren Generationen die Erfahrungen und Erlebnisse aus erster Hand zu vermitteln.

Fritz Keller erinnert sich

(Pressebericht)

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.