Projekt 2010

20. Juni - Eröffnung der Bonhoeffer-Ausstellung in Schierling

v.r.: Bürgermeister Werner Braun; SPD OV-Vorsitzender Armin Buchner; Rainer Pasta, Sprecher SPD AK Labertal; Ruth Müller, SPD-Kreisvorsitzende Landshut; Pfarrer Thomas Klenner, MdB Florian Pronold; Renate Kuntze, Kreisrätin; Dieter Gipser SPD OV-Mallersdorf; Hartmut Gust und Madlen Melzer stv. SPD OV-Vorsitzende bei der Ausstellungseröffnung

„Dem Rad in die Speichen fallen!“
Bewegender Gottesdienst zur Ausstellungseröffnung

Es war eine bewegende Feier zur Eröffnung der Dietrich-Bonhoeffer-Ausstellung in der evangelischen St.-Paulus-Kirche am Sonntagvormittag. Ein großes Wagenrad prägte den Altarraum und wies auf einen berühmten Satz des evangelischen Pfarrers und Theologen hin, den er bereits im Frühjahr in seinen Schriften und Predigten gegen die Machtergreifung durch die Nazis für die Bekennende Kirche formuliert hatte: „Die dritte Möglichkeit besteht darin, nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen.“ Pfarrer Thomas Klenner hatte dazu einen bewegenden Familiengottesdienst gestaltet, der musikalisch von Volker Rinza, Euphemia Geiselhöring, beeindruckend begleitet wurde. Dass wir auch in der Gegenwart besonders „die schlichten, einfachen, geraden Menschen brauchen“ (Bonhoeffer), um gefährlichen Entwicklungen in Staat und Gesellschaft in die Radspeichen zu fallen, machten einige Männer und Frauen mit ihren kurzen Beiträgen deutlich, die sie an die Radspeichen hefteten. Zivilcourage zeigen ist eine Lehre aus dem Widerstand bis zum Tod des Dietrich Bonhoeffer gegen das mörderische NS-Regime. Tief bewegende Fotos von halb verhungerten Kindern in KZs entlarvten verharmlosende Parolen der Gegenwart über das Hitler-Regime.

Pfarrer Thomas Klenner ging in seiner Predigt mit der biblischen Erzählung von Kain und Abel zuerst der Frage nach, woher die Gewalt eigentlich komme. Entscheidend sei dafür, dass sich Menschen wie Kain von ihren Nächsten abwendeten und auf sich zurückzögen, um sich dann gegen ihre Mitmenschen zu wenden. Zur Frage Gottes an Kain, „wo ist dein Bruder Abel?, und dessen Antwort („Ich weiß es nicht; soll ich meines Bruder’s Hüter sein?“) stellte Pfarrer Klenner einen aktuellen Bezug zu einer anderen großen Persönlichkeit der Bekennenden Kirche, Pastor Niemöller, her: „Als die Nazis die ersten Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; denn ich war ja kein Kommunist. Als sie die ersten Juden holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Jude. Als sie die ersten Katholiken holten, habe ich geschwiegen; denn ich war kein Katholik. Als sie mich holten, war niemand mehr da, der für mich hätte rufen können.“ Dietrich Bonhoeffer’s berühmter Satz, „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist,“ sei die Konsequenz aus dem Schweigen der Kirche und der fehlenden Zivilcourage gewesen, sich gegen die Verfolgung und Unterdrückung zu wenden. Entscheidend sei für Dietrich Bonhoeffer deshalb der Glaube an Gott gewesen, der die Menschen in die Lage versetze, auf jede Notlage vertrauensvoll und mutig zu reagieren. „Dem Leben vertrauen heißt Gott vertrauen,“ schloss Pfarrer Klenner seine Predigt. Das vertonte, im Berliner Gestapo-Gefängnis Weihnachten 1944 an seine Mutter und Verlobte geschriebene Gedicht „Von guten Mächten treu und still umgeben“ beschloss den Familiengottesdienst.

Florian Pronold: „Eine menschliche Gesellschaft braucht Zivilcourage und die gelebte Solidarität.“
Den offiziellen Teil eröffnete der Ausstellungskoordinator für Schierling, Hartmut Gust mit Dankesworten an Pfarrer Klenner und die evangelische Kirchengemeinde sowie an die Ausstellungsinitiatoren vom AK Labertal, Ruth Müller und Rainer Pasta. Der stellvertretende Vorsitzend der SPD-Bundestagsfraktion und SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold würdigte in seiner kurzen Ansprache den Widerstandskämpfer gegen Unrecht und Gewalt, Dietrich Bonhoeffer. Er habe für seine Überzeugung von Anfang an gekämpft und sei für sie seit 1943 in Gestapohaft gewesen und im KZ Flossenbürg am 9. April 1945 in den Tod gegangen. Die Gefahr für die Demokratie und ihre Werte von Freiheit und Gerechtigkeit sei angesichts des weitverbreiteten rechtsextremen und demokratieverachtenden Gedankengutes in der Bevölkerung sei sehr groß. Umso notwendiger seien daher der Einsatz für die Freiheit und die Zivilcourage der einzelnen Bürgerinnen und Bürger. „Die menschliche Gesellschaft braucht die gelebte Solidarität“, schloss Pronold. (Rede von Florian Pronold)

Zweiter Bürgermeister Werner Braun dankte in seinem Grußwort den Initiatoren der Ausstellung und würdigte Dietrich Bonhoeffer, der Zivilcorage, Ehrlichkeit und den Blick ‚von unten‘ aus der Perspektive der Opfer einer gewalttätigen Gesellschaft thematisiert habe. Es habe zu wenige Bonhoeffer’s gegeben. „Man muss damit rechnen, dass die meisten Menschen nur durch Erfahrungen am eigenen Leibe klug werden…Tatenloses Abwarten und stumpfes Zuschauen sind keine christlichen Handlungen,“ zitierte Braun den großen Theologen. (Rede von BGM Braun)

Der SPD-Ortsvorsitzende und Marktrat Armin Buchner schilderte in seiner kurzen Rede zur Ausstellungseröffnung seine bewegende Begegnung mit Dietrich Bonhoeffer an dessen Hinrichtungsstätte im KZ Flossenbürg und zitierte aus dem Augenzugenbericht eines NS-Schergen über das Sterben Bonhoeffers. Dieser habe seine christliche Frömmigkeit mit politischem Engagement für Benachteiligte und Ausgegrenzte verbunden. „Entziehen Sie sich nie der Verantwortung, geben Sie durch Ihr Verhalten auf jede aktuelle Situation mutig eine neue Antwort,“ zitierte Armin Buchner abschließend aus den zwölf Möglichkeiten eines Gottesmannes der evangelisch-lutherischen Landeskirche, den Lebenstil Bonhoeffer’s zu finden. (Rede von Armin Buchner)

Bericht in der LZ, Bericht MZ,

Bonhoeffer-Filmabend in Schierling
„Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott. Wer ich auch bin. Du kennst mich, Dein bin ich , o Gott!“ Diese Frage der letzten Zeilen eines Gedichtes des evangelischen Pfarrers und Theologen Dietrich Bonhoeffer, das er im Sommer 1944 in seiner Kerker-Zelle in Berlin-Tegel geschrieben hatte, erhielt beim Filmabend des SPD-Arbeitskreises und der evangelischen Kirchengemeinde im Gemeindesaal der St.-Paulus-Kirche eine Antwort. Der bewegende Spielfilm über die letzten Jahre des am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg am Galgen hingerichteten ökumenischen Blutzeugen mit dem Titel „Bonhoeffer – Die letze Stufe – Agent Of Grace“ fand ein tief beeindrucktes und berührtes zahlreiches Publikum. Marktrat Armin Buchner hatte, assistiert von Christian Schneider und dem Vorsitzenden des SPD-Arbeitskreises Labertal, Rainer Pasta, bei der Begrüßung nicht zu viel versprochen. Der Film zeigte einen Gottesmann, der mehrmals die Möglichkeit gehabt hätte, im befreundeten Ausland Zuflucht zu suchen oder aus der Kerkerhaft der Nazis zu entfliehen, der aber nicht nur mit Blick auf seine große Familie, sondern mehr noch getreu seiner Devise, „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist“, an der Seite der Bedrängten sein wollte und daher für sie aktiv am militärischen Widerstand gegen die Hitler-Diktatur beteiligt war und dafür seine große Liebe, Maria von Wedemeyer, und die Freiheit nicht mehr wiedersehen sollte. „Wer bin ich?“ Diese Frage Dietrich Bonhoeffer’s beantwortete vielleicht sein Schwager Hans von Dohnanyi im Frühjahr 1945 wenige Tage vor seiner Ermordung beim letzten Besuch seiner Ehefrau und Bonhoeffer’s Schwester Christine: Dietrich hat die Sache nicht als Politiker, wohl auch nicht als Mann der Kirche gemacht. Es war einfach der zwangsläufige Gang eines anständigen Menschen.“ Der Film schließt mit berührenden Bildern: Einmal Dietrich Bonhoeffer, als er nackt in der tiefsten Erniedrigung den Galgen besteigt und doch erhöht durch seinen tiefen und unerschütterlichen Glaube an Jesus Christus. Zum andern mit dem Bild der einsamen durch das zerstörte Berlin irrende Braut Maria von Wedemeyer. Über beide schrieb die Schwägerin Emmi Bonhoeffer: „Der Gedanke, die beiden in ihrer ganzen menschlichen Reife beieinander zu wissen, ist verführerisch beglückend.“ Der Film gab dafür ein beredtes Zeugnis. (Bericht mit Bild)

Dietrich Bonhoeffer ein Leuchtturm für unsere Demokratie!
Bischof Gerhard L. Müller spricht bei der SPD und der Evangelischen Kirche.

„Ein katholischer Bischof in einer evangelischen Kirche und ausgerechnet dazu noch bei der SPD!“ Diese einmalige Konstellation stellte Diözesanbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller mit launigen Worten gleich zu Beginn seiner Rede über den evangelischen Theologen, Pfarrer, Widerstandskämpfer und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer fest. Länger als geplant, nämlich fast drei Stunden verbrachte er in der St.-Paulus-Kirche mit seinem Referat, mit der Diskussion, mit der Signierung seines Buches über Dietrich Bonhoeffer und der Eintragung ins Gästebuch der Ausstellung des SPD-Arbeitskreises Labertal. Die Besucher der knapp zu zwei Drittel gefüllten evangelischen Kirche erlebten einen Diözesanbischof, so ganz anders als in den Medien meistens dargestellt, nämlich freundlich und offen, eben „wie ein von Güte überquellender Vater und nicht der oftmals vermittelte strenge Herr mit dem Schwert“, wie der Hausherr, Pfarrer Thomas Klenner, feststellte.

Nach Meinung von Bischof Müller ist Dietrich Bonhoeffer durch seinen Einsatz für Jesus Christus und für seine Mimenschen bis in den Tod ein über alle Konfessionen hinweg anerkannter und verehrter Blutzeuge für Jesus Christus, der aber durch seinen Mut, seine Zivilcourage und sein Verantwortungsbewusstsein für die Menschen und sein Volk „ein Leuchtturm für unsere Demokratie sein kann.“ Diese Tugenden seien heute notweniger denn je. Denn die Gefahr drohe nicht nur durch Machteliten oben, sondern mehr noch durch die Verweigerung von Verantwortungsübernahme für die Gemeinschaft und Gesellschaften durch die Bürger. Bischof Müller: „Bröckelt erst einmal das Fundament, dann besteht die Gefahr, dass irgendwann das gesamte Gebäude vom Einsturz bedroht ist.“ Die Parteien dienten dem Allgemeinwohl und dürften sich nicht, auch bei allen legitimen Unterschieden, als Feinde sehen.

Zu den Gästen des ökumenischen Abends, die Marktrat und SPD-Ortsvorsitzender Armin Buchner begrüßte, gehörten der Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern und Präsident des Bundesamtes für Migration, Dr. Dr.h.c. Albert Schmid, der stellvertretende Landrat Josef Weitzer, die Initiatoren der Bonhoeffer-Ausstellung vom SPD-Arbeitskreis, Ruth Müller und Rainer Pasta, Markt- und Kreisrätin Renate Kuntze und den Schierlinger Ausstellungskoordinator Hartmut Gust. Später kamen noch Pfarrer Josef Helm und sein Mitbruder aus Pinkofen, Pfarrer Dr. Joseph Vattathara, hinzu. Armin Buchner verwies in seinen Begrüßungsworten auf die große Verehrung hin, die Dietrich Bonhoeffer unter den Katholiken im Ausland genieße. Pfarrer Thomas Klenner beschrieb seine persönliche Erfahrung mit dem lebensbejahenden Menschen Dietrich Bonhoeffer und seinen umfassenden literarischen und musischen Interessen, mit dem theologisch brillanten christlichen Mitbruder und dem Kämpfer gegen die Nazidiktatur und für die verfolgten und entrechteten Mitbürger ohne Ansehen der Konfession, des Standes und der Abstammung. Er sah in dem evangelischen Bonhoeffer einen Heiligen auch im katholischen Sinne. Von Bischof Gerhard L. Müller wollte Pfarrer Thomas Klenner abschließend wissen, welchen Einfluss die Katholische Kirche durch ihre Theologie und ihr Kirchenverständnis auf Dietrich Bonhoeffer gehabt und ihn zu einem ökumenischen Kirchenmann gemacht habe.
Diözesanbischof Gerhard L. Müller schilderte im ersten Teil seinen teilweise sehr persönlichen Weg zu Dietrich Bonhoeffer. Auf der einen Seite der Sohn eines Opel-Arbeiters mit großer SPD-Nähe mit drei Geschwistern in einfachen Verhältnissen, aufgewachsen in einem Mainzer Vorort, dort Dietrich Bonhoeffer mit sieben Geschwistern in eine preußische großbürgerliche Familie mit den besten Verbindungen in die sogenannten „feinen Kreise“ hineingeboren. Das „Wunderkind“ Bonhoeffer qualifizierte sich bereits mit der Habilitation im Alter von 24 Jahren für die Hochschullehrerkarriere. Dass es für den evangelischen Theologen letztendlich doch anders kam, lag nicht nur an der Machtergreifung Hitlers, sondern auch an den Erfahrungen und Begegnungen mit den Menschen in Amerika, England, Spanien und Italien, aber auch mit den Kindern und Arbeitern in der Kommunistenhochburg im Berliner Stadtteil Wedding oder auch mit der näheren Begegnung mit der Katholischen Kirche in Kloster Ettal. Letztendlich hätten diese Erfahrungen Bonhoeffer davon abgehalten, Kirche, Ritus und Theologie im Elfenbeinturm zu sehen, sondern seine Theologie der Kirche in den berühmten Satz münden zu lassen: „Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie für andere da ist.“ Zu diesen „anderen“ zählten auch die jüdischen Mitbürger, deren grausames Schicksal nach der „Reichsprogromnacht“ vom 9. November 1938 ihn seine christlichen Mitbrüder und –schwestern aller Konfessionen auffordern ließ: „Nur wer für die Juden schreit, hat das Recht, gregorianisch zu singen.“

Ausführlich beschäftigte sich der Diözesanbischof mit der Dietrich Bonhoeffer als Theologen, Christen und Zeitzeugen. Als solcher habe er schon früh die Gefährlichkeit der Hitler’schen Naziideologie erkannt und vor ihr gewarnt. Die Mitbegründung der „bekennenden Kirche“ im Widerstand gegen die NS-Diktatur war die logische Folge und letztendlich auch die aktive Teilnahme am militärischen Widerstand ab 1939 zusammen mit seinem Bruder und seinen Schwägern der konsequente Schritt. Seine Ethik der Verantwortung, so der Bonhoeffer-Experte, habe ihn veranlasst, nicht sein Heil in der Flucht ins Exil zu suchen, sondern im Gegenteil vor Kriegsbeginn aus Amerika in seine deutsche Heimat zurückzukehren. „Denn Bonhoeffer wollte bei seinem Volke sein,“ sagte der Bischof. Die Konsequenz seines Lebens u-nd sein unerschütterlicher Glaube an Jesus Christus habe ihn zu einem Blutzeugen über alle Konfessionsgrenzen hinweg werden lassen und mache ich zu einem ökumenischen Heiligen.
Dem Vortrag von Bischof Dr. Gerhard Müller schloss sich eine längere Diskussion an. Von Pfarrer Klenner zu seiner Haltung zu den „Pius-Brüdern“ und den anstehenden Priesterweihen in Zaitzkofen befragt, sagte der Bischof, dass diese als Menschen und Christen zu achten und zu respektieren seien. Mit ihrer ablehnenden Haltung zum Konzil und ihren bewussten Verstößen gegen das Kirchenrecht hätten sie sich aus der Gemeinschaft der katholischen Kirche selbst hinauskatapultiert. Bei den Priesterweihen in Zaitzkofen handle es sich um eine nach dem kanonischen Recht nicht erlaubte Weihehandlung, weil die Erlaubnis des Ortsbischofs dafür nicht vorliege. Die evangelische Kirchengemeinde dankte Bischof Müller mit einer leckeren Sankt-Paulus-Torte. Die SPD-Kreisvorsitzende von Landshut-Land und Initiatorin der Ausstellung, Ruth Müller, und der SPD-Ortsvorsitzende Armin Buchner sorgten sich mit dem Schierlinger Geschenkkorb um das leibliche Wohl des hohen Gastes und überreichten ihm eine in einer Kollekte gesammelten ansehnliche Spende für seine Straßenkinder-Projekte in Lateinamerika. Mit einem gemeinsamen Vaterunser schloss diese ökumenische Begegnung mit dem katholischen Diözesanbischof. Anschließend signierte er sein Buch, das er in diesem Jahr unter dem Titel „Dietrich Bonhoeffer begegnen“ veröffentlicht hatte. „Mit Dank für die Einladung an SPD und die evangelische Gemeinde und die rege Diskussion“ trug sich Bischof Müller in das Gästebuch der Ausstellung ein, um sich dann noch trotz der fortgeschrittenen Zeit Gesprächen mit Veranstaltungsteilnehmern zu widmen.
Bericht LZ, Bericht RGBG, Bericht MZ, Sonntagsblatt

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.