Projekt 2010

10. Juli - Eröffnung der Bonhoeffer-Ausstellung in Abensberg

v.l.: Judith Wintersberger, Ruth Müller (OV Pfeffenhausen), Thomas Schug, Johann Kolbeck (OV Rohr); Michaela Mader-Hampp, Georg Riedl (OV Rohr), Vorne sitzend: Pfarrerin Barbara Dietrich, Claudia Ziegler

Bonhoeffer-Ausstellung in Abensberg eröffnet
Zeitzeugen sein – für gestern, heute und morgen

Die vorletzte Station der Bonhoeffer-Ausstellung in Zusammenarbeit mit der SPD und den evangelischen Kirchen in der Region wurde am Sonntag mit einem feierlichen Gottesdienst in der Abensberger Johanneskirche eröffnet. „Fast so voll wie an Weihnachten“, freute sich Pfarrerin Barbara Dietrich über den guten Besuch zum Themengottesdienst „Bonhoeffer“.

Dietrich Bonhoeffer gelte als eine der ganz großen Figuren des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus und wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. Anlässlich des 65. Todestages zeigen der SPD-Arbeitskreis Labertal und die evangelischen Kirchengemeinden der Region eine Wanderausstellung, in der Bonhoeffer als überzeugter Christ und furchtloser Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus dargestellt wird. In ihrer Predigt ließ Pfarrerin Barbara Dietrich die Lebensstationen Dietrich Bonhoeffers Revue passieren. Aufgewachsen in einem gut situierten Berliner Haushalt beginnt Bonhoeffer 1923 sein Theologiestudium und wird bereits mit 24 Jahren Professor. Ein Studienaufenthalt in New York prägt Bonhoeffers Glauben nachhaltig – die Rassentrennung schockiert ihn und gleichzeitig fasziniert ihn das soziale und politische Engagement der Kirche. „Hier habe er sich vom Theologen zum Christen gewandelt“, stellt sein Freund Eberhard Bethge später fest. Zwischen den einzelnen Stationen im Leben Bonhoeffers singt die Gemeinde abschnittsweise das von Bonhoeffer im Gefängnis verfasste Gedicht „von guten Mächten wunderbar geborgen“ und erlebt so Zeit und Raum verbunden mit Musik und Lyrik in der Historie.

„Zeitzeuge zu sein, heißt Verantwortung zu übernehmen“, so Pfarrerin Dietrich. Das habe für die Menschen der Vergangenheit gegolten. Das gelte für die Gegenwart und sei bleibende Aufgabe für die Menschen in der Zukunft, um Toleranz, Zivilcourage und Demokratie zu stärken. Im Kreuzgang der Karmeliterkirche fand dann die Eröffnung der Ausstellung statt, musikalisch umrahmt von Konstantin Ferstl. Pfarrerin Barbara Dietrich bedankte sich bei allen Organisatoren der Ausstellung, insbesondere bei der stellvertretenden SPD-Ortsvorsitzenden Claudia Ziegler. Gemeinsam sei es gelungen, eine der besten Ausstellungen, die es über Bonhoeffer gebe, nach Abensberg zu holen, um den Menschen hier eine Begegnung mit Bonhoeffer zu ermöglichen. (Einführung und Predigt von Pfarrerin Barbara Dietrich)

Claudia Ziegler freute sich über den regen Besuch gleich zur Ausstellungseröffnung. Erfreulich sei auch, dass sich bereits einige Schulklassen der Abensberger Hauptschule zum Besuch angemeldet hätten. Es sei Aufgabe, dass gerade die jüngere Generation die Zeit des Nationalsozialismus nicht vergesse, damit sich die Geschichte nicht wiederhole. Sie rief dazu auf, sich für die demokratische Grundordnung und den Frieden wie Bonhoeffer einzusetzen. Mit der Ausstellung solle einen Dialog in Gang setzen, damit rechtes Gedankengut keine Chance habe. Ihr Dank galt den Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde mit Pfarrerin Dietrich, Claus Dobmaier vom Abensberger Kunstverein für die Leihgabe der Stellwände, Rainer Pasta aus Geiselhöring und Ruth Müller aus Pfeffenhausen, die federführend für den SPD-AK Labertal die Ausstellungswochen vorbereitet hatten. (Rede der Ortsvorsitzenden Claudia Ziegler)

Die Ausstellung ist bis Freitag täglich von 15.00 bis 19.00Uhr, und Samstag Vormittag im Kreuzgang geöffnet.

Bericht Pfarrblatt

Werte von Bestand
SPD-Parteivorstand und Bayerisches Fernsehen besuchte Bonhoeffer-Ausstellung in Abensberg

„Die Ehrfurcht vor der Vergangenheit und die Verantwortung gegenüber der Zukunft geben fürs Leben die richtige Haltung“ - dieses Zitat Dietrich Bonhoeffers gefiel dem SPD-Parteivorstand beim Besuch der Bonhoeffer-Ausstellung im Kreuzgang des Karmelitenklosters in Abensberg besonders. „Es mache deutlich, dass der Mensch aus der Geschichte lernen müsse, damit auch die Generationen der Zukunft eine lebenswerte und friedliche Gesellschaft in Freiheit vorfänden“, betonte Vizepräsident Franz Maget.

Der SPD-Ortsverein Abensberg mit den beiden Vorsitzenden Ingo Schabmüller und Claudia Ziegler hatte die Bonhoeffer-Ausstellung als vorletzte Station der mehrwöchigen Tour durch Niederbayern für eine Woche zu Gast. Viele Besucher des Hundertwasserturms nutzten auch die Gelegenheit, sich bei einem Aufenthalt in Abensberg mit dem Leben und Wirken Dietrich Bonhoeffers auseinanderzusetzen. „Toleranz, Zivilcourage und Demokratieverständnis aber auch ein tiefer Glaube und der Wunsch nach Ökumene werden durch die Ausstellung den Menschen nahe gebracht“, stellte Generalsekretärin Natascha Kohnen nach dem Rundgang fest.

Ein Blick ins Gästebuch beeindruckte den stellvertretenden Landesvorsitzenden Dr. Thomas Beyer, der ebenfalls evangelisch ist: „Dekan a. D. Walter Schmid, Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller, Schulklassen aus der ganzen Region im Abens- und Labertal und viele Kommunalpolitiker haben durch ihre Textbeiträge im Gästebuch dokumentiert, welch hohe Wertschätzung die Ausstellung genossen habe, und welch unterschiedlichen Zielgruppen man damit erreicht habe“. Rainer Pasta, Sprecher des SPD-AK Labertal und die Landshuter Kreisvorsitzende Ruth Müller führten die Besuchergruppe des SPD-Parteivorstands und das bayerische Fernsehen durch die Bonhoeffer-Ausstellung und erläuterten die einzelnen Stationen im Leben und Wirken Bonhoeffers.

MdL Annette Karl zeigte sich tief beeindruckt von der positiven Zusammenarbeit zwischen SPD und evangelischer Kirche, die auch ein deutliches Zeichen gegen rechtsradikale Tendenzen in der Gesellschaft sei. Als stell-vertretende Landesvorsitzende sei sie nun zum zweiten Mal bei den Bonhoeffer-Wochen dabei. Der Auftakt der Bonhoeffer-Wochen fand am 8. Mai mit einer Fahrt nach Flossenbürg statt, die von der SPD Schierling für den SPD-AK Labertal und die evangelischen Kirchen organisiert wurde. MdL Annette Karl hatte damals die Besuchergruppe in ihrem Heimatlandkreis begrüßt und bei der Kranzniederlegung in Flossenbürg begleitet.

Zivilcourage, Freiheit, Demokratie und gelebtes Christentum seien auch heute Werte, für die es sich lohne, einzustehen, waren sich die Besucher der Ausstellung einig. (Text mit Bild) Pressebericht

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.