Geschichtswerkstatt "Todesmärsche" in Aufhausen

Veröffentlicht am 23.06.2015 in Veranstaltungen

Teilnehmer der Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ in Aufhausen: v.l. Bürgermeister Johann Jurgovsky, Bernhard Ettlinger, Angela Kiendl, Rainer Pasta, Karlheinz Maß, Hubert Wittmann, Josef Kraus, Franz Graf und Ali Stadler

 

Schlimmer als das Vergessen ist die Gleichgültigkeit

Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ brachte neue Erkenntnisse – Noch viele Fragen offen!

Am vergangenen Freitag den 19. Juni lud die SPD-Aufhausen und der AK-Labertal Heimatforscher, Zeitzeugen und die interessierte Bevölkerung zur Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ in die Gaststätte Helm-Fischer nach Haid ein. Schon der Titel der Veranstaltung machte deutlich, dass es keine reine Vortragsreihe, sondern eine echte Arbeitssitzung für die zahlreichen Teilnehmer werden sollte. Trotz wichtiger neuer Erkenntnisse, die vor allem die anwesenden Zeitzeugen einbrachten, bleiben aber weiterhin viele Fragen unbeantwortet. Der Wiesenter Liedermacher Ali Stadler begleitete die Veranstaltung mit hintergründigen und nachdenklichen Liedern. Nachdem sich schon  vor Beginn der Veranstaltung abzeichnete, dass das Nebenzimmer des Gasthofs nicht ausreichen würde um die vielen Besucher aufzunehmen, wurde kurzfristig in den Saal umgezogen der sich dann auch gut füllte.

„Wir vom SPD Ortsverein Aufhausen“, so der Vorsitzende Hubert Wittmann in seiner Begrüßung, „sind durch die Erzählungen unserer Mitglieder Karl Maß und Anna Maß auf die Todesmärsche im Gemeindebereich aufmerksam geworden und haben auch des Öfteren darüber diskutiert. Als Rainer Pasta und Bernhard Ettlinger auf uns zugekommen sind sie zum Thema einer Geschichtswerkstatt zu machen, haben wir natürlich sofort zugesagt.“ Hubert Wittmann konnte neben Rainer Pasta aus Geiselhöring und Bernhard Ettlinger aus Aufhausen, noch Angela Kiendl und Josef Kraus aus Mötzing sowie Franz Graf aus Mallerdorf als Vortragende willkommen heißen.

Nach der Begrüßung durch Wittmann führte Arbeitskreissprecher Rainer Pasta in die Thematik und die Ziele der Geschichtswerkstatt ein. Anfang Mai 2015 jährte sich das Ende des 2. Weltkriegs zum 70. Mal. Dazu gab es vielfältige Gedenk- und Erinnerungsveranstaltungen. Vor der Befreiung Ende April 1945 durch die Amerikaner zogen Tausende von KZ- Häftlingen auf den sogenannten Todesmärschen durch sehr viele Gemeinden, auch in unserer unmittelbaren Umgebung. „Mehrere Hundert Einzelnennungen, sich widersprechende Ort, Mengen- und Datumsangaben und weiterhin viele Lücken machen eine widerspruchsfreie Rekonstruktion der Marschrouten auch in unserer Gegend sehr schwierig“, so Pasta in seiner Einleitung. Viele Angaben von Überlebenden und die Erhebungen der Amerikaner in den ersten Nachkriegsjahren warfen mehr Fragen auf, als sie beantworteten. Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat sich bereits vor fünf Jahren mit den Todesmärschen in der Region beschäftigt und eine kleine Info-Schrift, die inzwischen vergriffen ist, herausgebracht, berichtete Rainer Pasta. Erst der Blick auf die Bewegungen der einzelnen Trupps, zusammengefasst nach Menge und Datumsangaben machten Marschrouten deutlich und ließen bisher nicht zuordenbare Angaben plötzlich in einem anderen, klareren Bild erscheinen. Der AK-Labertal hat diese Marschrouten in Karten auf seiner Homepage unter www.spd-labertal.de zusammengefasst und dargestellt. Sieben Karten, angefangen mit dem erster KZ-Marsch von Regensburg nach Straubing, den Todesmarsch von Flossenbürg über Wörth an der Donau nach Ergoldsbach beziehungsweise Bogen und Vilsbiburg bis zum Evakuierungsmarsch englischer Kriegsgefangener aus Polen nach Niederbayern, konnten so die Daten aus ca. 500 Orten angelegt werden. Trotzdem sind noch große Unklarheiten aufzuarbeiten. So tauchen Märsche scheinbar aus dem Nichts auf, andere sind plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

„Die Datenlage zu den Todesmärschen ist nahezu ausgeschöpft, wir sind jetzt auf Erzählungen noch lebender Zeitzeugen angewiesen“ erläuterte Pasta. Für diese ist dies immer noch ein hoch emotionales Thema, „von zehn Telefonaten zu dem Thema enden acht unter Tränen“ so Pasta „Mit der Darstellung und Erinnerung an die vielen Touren durch unzählige Orte in der Region wollen wir diese Begebenheiten aufgreifen und wieder in Erinnerung bringen“, so Rainer Pasta. Dabei gebe es aber immer noch viele offene Fragen und um die Mithilfe noch lebender Zeitzeugen werde gebeten, so Pasta, der die anschließende Geschichtswerkstatt moderierte. Vor den nächsten Vortragenden spielte Ali Stadler, der einfühlsam den musikalischen Rahmen setzte, „Wer läutet da draußen an der Tür“, eine von ihm komponierte Vertonung eines jüdischen Gedichts.

Mötzing: Eine vorbildliche Erinnerungskultur

Angela Kiendl und Josef Kraus berichteten über die Ergebnisse ihrer Forschung zum Todesmarsch durch Mötzing, der von Flossenbürg und Roding herkommend in Mötzing Rast machte. Sie schilderten die Situation im April 1945 als eine Zeit der Brutalität, aber auch als eine Zeit des Aufbruchs und des Neuanfangs. Grundlagen ihrer Arbeit waren vor allem Zeugenaussagen aus Mötzing und Umgebung sowie Unterlagen aus verschiedenen Archiven.

Drei der Häftlinge, Samuel Berger, Heinrich Chensinski und Janek Silberberg konnten sich in der Scheune in der sie übernachteten im Stroh verstecken. Frau Kindl berichtete wie die drei, nachdem der Zug Mötzing verlassen hatte, von den Dorfbewohnern aufgenommen und verpflegt wurden. Sie pflegten auch noch Jahrzehnte nach dem Krieg Kontakt zu den Bewohnern Mötzings.

In Mötzing gab es allerdings auch sieben Tote, es waren Gefangene die zu schwach waren weiter zu ziehen. Sie wurden von ihren Bewachern kurzerhand erschossen und am Ortsrand verscharrt. Es war Angela Kiendl und Josef Kraus ein Anliegen herauszufinden wer diese Menschen waren, die zwar später vom Mötzinger Pfarrer im Friedhof begraben wurden, von denen aber nur ihre KZ Nummern bekannt waren. Josef Kraus: „Diese in Mötzing umgekommenen Menschen haben jetzt keine Nummern mehr sondern Namen mit einer Biographie (Dank der Recherchen des ITS in Bad Arolsen)“. Ihre Nachforschungen schrieben Frau Kiendl und Herr Kraus in dem Buch: „Neuanfang dem Tode zum Trotz – KZ-Todesmarsch durch Mötzing“ nieder. Das Buch brachte ihnen unter Anderem sehr positive Reaktionen der jüdischen Gemeinden aus Regensburg, Straubing und auch München. Eine Gedenktafel in Mötzing erinnert seit wenigen Wochen an die Opfer dieses Todesmarsches.

„Wie in Mötzing existiert an einigen Orten in unserer Region eine mehr oder weniger ausgeprägte Erinnerungskultur, diese Geschehnisse betreffend“, so Rainer Pasta, der die Arbeit und das Ergebnis der Mötzinger Heimatforscher entsprechend würdigte. Andererseits, so Pasta, gebe es aber Orte, durch die Tausende KZ- Häftlinge – oft in mehreren, aufeinander folgender Trupps – getrieben wurden wobei viele Tote zu beklagen waren - und niemand könne – oder wolle - sich daran erinnern. Angela Kiendl griff diesen Aspekt auf und zitierte die Feststellung „Schlimmer als das Vergessen ist die Gleichgültigkeit“ aus einem mitgebrachten Buch eines KZ-Überlebenden.

Aufhausen: Viele bekannte Details und noch mehr offene Fragen

Nach dem Lied „Donaj Donaj“, wieder vorgetragen von Ali Stadler, stellte der Aufhausener Bernhard Ettlinger die Ergebnisse seiner Nachforschungen vor. Als Einstieg zeigte Ettlinger einen Brief des damaligen Aufhausener Bürgermeisters Hally an die UNRRA-Suchdienststelle beim Landrat, Regensburg, von 1947. In dem Brief schildert der Bürgermeister die Todesmärsche Ende April 1945 durch Aufhausen, die Toten und deren Gräber auf dem Gebiet der Gemeinde. Ettlinger befasst sich seit längerem mit den Geschehnissen in und um Aufhausen. Anhand noch einiger anderer Originaldokumente erläuterte er die Schwierigkeiten allein aufgrund der vorhandenen schriftlichen Quellen zu eindeutigen Ergebnissen zu kommen und hob den unersetzlichen Wert der Aussagen von Zeitzeugen hervor. Gerade im Raum Aufhausen seien nach neuesten Erkenntnissen mindestens 2, wenn nicht drei Routen zu belegen. Ein Trupp von 20 – 30 Mann übernachtete in der Scheune von Frau Kiendl aus Aufhausen, so Ettlinger. Neben dem großen Trupp (ca. 700 Häftlinge) aus dem bereits beschriebenen Marsch, der auch durch Mötzing ging, scheinen kleinere Trupps aus dem Evakuierungsmarsch des KZ-Außenlagers Colosseum in Regensburg durch die Gemeinde gegangen zu sein; hierzu könnten evtl. noch Informationen von Zeitzeugen gefunden werden. Dazu kommen rund 4000 englische Kriegsgefangene, die mehrere Tage in Petzkofen lagerten und Aufhausen über den Weiler Haid, den Ort der Geschichtswerkstatt, verlassend weiter über Hofkirchen und Greilsberg zogen.

Durch viele Zeugenaussagen (u.A. Johann Karl und Karl Maß) ist es Bernhard Ettlinger und Karlheinz Maß gelungen, die Orte genau zu lokalisieren, wo an der Ochsenstraße Todesopfer zu beklagen waren. Diese Toten – ermordet nur weil sie nicht mehr weiter konnten – wurden in Einzel- oder Massengräbern am Wegrand verscharrt. Wo sie, nach der Befreiung unter Einbeziehung der Bevölkerung exhumiert, bestattet wurden ist unbekannt. Eines der Rätsel, das bisher in Aufhausen nicht geklärt werden konnten. In den 1950gern wurden viele der „Judengräber“ aufgelöst und auf den Friedhof im ehem. KZ Flossenbürg überführt. Ali Stadler machte mit seiner Interpretation von „De junge Witwe“ von Klaus Groth den Abschluss der Präsentation von Bernhard Ettlinger. 

Neufahrn/Ergoldsbach: Heldenhafte Hilfsaktionen drängte weitere Forschung in den Hintergrund

Vielfach wird, neben den Gräuel der Wachmannschaften, die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung beschrieben. Von der Bereitstellung von Wasser und Nahrungsmitteln bis hin zur aktiven Fluchthilfe reichen die immer, das eigene Leben bedrohenden Handlungen. Dem Todesmarsch folgend erinnerte Franz Graf an das weitere Schicksal der Häftlinge von Graßlfing bis Ergoldsbach. Alle Toten südlich von Graßlfing sind in Steinrain im Friedhof der 67 bestattet.  Am besten festgehalten ist, so berichtete Graf, die Massenflucht von Häftlingen im Raum Oberlindhart und die darauf folgenden Rettung von 13 Häftlingen in Ergoldsbach und damit das mutige Helfen der Polizisten Kimmerling, Mauerer und der Bäuerin Anna Gnadl. Allerdings musste Graf auch berichten wie der Versuch scheiterte eine Schule nach den Rettern der 13 zu benennen.

Die Fokussierung auf die heldenhafte Rettung hat aber den Blick auf die weiteren Geschehnisse verdeckt, so Rainer Pasta. Die weitere Streckenführung des Zuges nach der Massenflucht, bis hin zu vermeintlichen Befreiung in Ergoldsbach (Anmerk: Wird mehrfach genannt, aber nirgends belegt) und weitere Häftlingszüge die durch Neufahrn/Ergoldsbach führten liegen völlig im Dunkeln. Grundsätzlich müsse bei der Aufarbeitung der Häftlingszüge von weit mehr Hilfsaktionen der Bevölkerung ausgegangen werden, als bisher bekannt geworden sind, so Rainer Pasta.

Zeitzeugen berichten – neue Erkenntnisse zu den englischen Kriegsgefangenen und weiterhin viele offen Fragen zu den Märschen der KZ-Häftlinge

Nach den Vorberichten in der Presse zur geplanten Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ äußerten sich viele Zeitzeugen, die sich bisher noch nicht gemeldet hatten, auch aus der Region Aufhausen. Insbesondere der Aufenthalt der englischen Kriegsgefangenen konnte durch mehrere Aussagen belegt und mit Leben erfüllt werden. Auch in Haid wurden hierzu neue Fakten vorgetragen. So berichtete Konrad Berlinger, dass er als Bub im April 1945 beim Schwammerlsuchen zwei geflohene Engländer im Wald bei Haid entdeckte und diese von der Mutter Essen bekommen haben, wofür sie als Gegenleistung einfache Arbeiten auf dem Hof übernahmen. Als die Amerikaner durch Haid kamen, waren es die beiden Geflohenen die mit dafür sorgten, dass es zu keinen Problemen bei der Übergabe kam – der junge Konrad Berlinger hatte mit der weißen Fahne in der Hand den Grundstein dazu gelegt. Konrad Berlinger berichtete auch recht drastisch über das Umkommen eines KZ-Häftlings in der Nähe des Weilers Haid. Der Häftling wurde durch eine Schuss eines Bewachers schwer verletzt, den Mithäftlinge wurde daraufhin befohlen den Schwerverwundeten zu erschlagen und zu verscharren.   

Auch Herrmann Wimmer konnte sich an seine Kindheitserlebnisse erinnern und berichtete, dass die Engländer, sie hatten beim „Puchner Wirt“ in Petzkofen ihr Gefangenlager in der Schreinerei Wimmer „Wagerl und Koffer“ in Auftrag gegeben haben – bezahlt wurde mit Schokolade und Bohnenkaffeepulver. Die englischen Kriegsgefangenen wurden von Schweizer Roten Kreuz versorgt und gerade die Schokolade mit der sie Lebensmittel und andere Sachen eintauschten, blieb vielen Kindern in Erinnerung.

Auch Anna Maß, die sich die letzten 70 Jahre nicht erklären konnte, was sie in der Kindheit erlebt zu haben glaubte, brachte neue Fakten ein. Sie erinnerte sich, dass sie und ihre Tante von vermeintlichen KZ-Häftlingen gefragt wurden, ob diese das Gäuwagerl am Straßenrand haben könnten - dafür sollten die beiden Trockenobst bekommen. Obwohl das Fuhrwerk nicht der Familie gehörte, sahen Anna und ihre Tante keinen Grund es den Fragenden nicht zu überlassen. Jahrzehnte lang beschäftigte Anna Maß die Frage, wie es mit den anderen Berichten über die KZ-Häftlinge übereinstimme, dass die Fragenden Trockenobst zum Tauschen hatten und den erfolgreichen Wunsch nach einem Wagen anbringen konnten. Nach den bisherigen Berichten wurde Anna Maß schnell klar, dass sie keine KZ-Häftlinge vor sich gehabt hatte, sondern englische Kriegsgefangene, die wesentlich besser versorgt und humaner behandelt wurden. Anders als die KZ Häftlinge trugen die Kriegsgefangenen auch ihre Uniformen und Militärstiefel. Auf diesem hier relevanten Straßenabschnitt (Seilerberg) an dem Anna Maß ihre Beobachtungen machte verlief sowohl die Route der englischen Kriegsgefangenen als auch eine Route des Todesmarsches in Aufhausen. 

Informationen zu den englischen Kriegsgefangenen und eine bisher nicht bekannte Gruppe von KZ-Häftlingen, die durch Aufhausen zogen

Schließlich berichtete, die damals 10 Jahre alte, Rosa Schmid aus Triftlfing. Sie konnte sich an „mehrere Hundert“ KZ-Häftlinge auf dem Zug durch Triftlfing Richtung Aufhausen erinnern. Sehr detailliert schilderte sie die Ankunft der aus Moosham über Langenerling Marschierenden in Triftlfing und die Pause am Höhenzug (Richtung Aufhausen), damit die weit aufgespaltene Gruppe wieder zusammengefasst werden konnte. „Gebeugte Männer, sich gegenseitig stützend, in Decken gehüllt, unglaublich alt aussehend obwohl sie doch jung waren“ so Rosa Schmid. Mit dabei soll ein Planwagen mit 2 Pferden gewesen sein - aus dem Wagen drangen jämmerliche Schreie“. Damit haben die Organisatoren der Geschichtswerkstatt nun einen weiteren Trupp, der durch Aufhausen gezogen ist, zu dem bisher jeglicher Anhaltspunkt fehlte. Wohin der Zug aber weiter marschierte ist offen, schließlich erreichte er nicht das anvisierte Straubing, sondern bog irgendwo davor Richtung Landshut ab.

Hierzu meldete sich auch Helga Hanusa (Arbeitsgemeinschaft ehem. KZ Flossenbürg e. V.) aus Regensburg. Ihr bekannte Zeitzeugen waren Gefangene, die in diesem Zug mit marschieren mussten. Für sie war es hoch interessant von Orten wie Moosham, Taimering oder Triftlfing zu hören, die sie bisher nur aus den Schilderungen ihrer Freunde kannte.

Das Schlusswort hatte wieder der Sprecher des Arbeitskreises Labertal Rainer Pasta. Geplant ist für Aufhausen eine weitere Geschichtswerkstatt zum Thema „kleiner Widerstand im Labertal“ und hier besonders Aufhausen. Außerdem geplant ist ein Abend zu Karl Valentins Heldentat, seinen Aufhausener Schwiegersohn aus dem KZ zu retten. Zum Abschluss stellte Rainer Pasta nochmals fest, wie wichtig für die weitere Nachforschung die Aussagen von Zeitzeugen sind. Beobachtungen und Details zum Zeitraum der Todesmärsche 1945 in Aufhausen oder den umliegenden Gemeinden sind ortsgeschichtlich von Wichtigkeit und besonderer Bedeutung und sollten deswegen bei Bernhard Ettlinger unter 09454/775 oder Rainer Pasta unter 09423/943608 gemeldet werden.

 

 

ITS = Der International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen ist ein Zentrum für Dokumentation, Information und Forschung über die nationalsozialistische Verfolgung, Zwangsarbeit sowie den Holocaust. Im Archiv des ITS sind die Schicksale von Millionen Opfern dokumentiert, deren Namen und Andenken es zu wahren gilt.

 

UNRRA = Die United Nations Relief and Rehabilitation Administration (UNRRA) wurde als Welthilfsorganisation am 9. Oktober 1943 in Atlantic City (New Jersey, USA) gegründet, am 29. November 1943 von 44 Nationen bei einem Treffen im Weißen Haus bestätigt und 1945 von der UNO übernommen.

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.