Mitglieder der SPD-Landesgruppe mit Reinhard Kardinal Marx SPD Landesgruppe diskutiert mit Reinhard Kardinal Marx
"Die Positionen der katholischen Kirche und der SPD sind in vielen Bereichen sehr deckungsgleich, insbesondere was den Wert der Arbeit betrifft", resümierte MdB Marianne Schieder, stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion, nach einem gemeinsamen Gespräch der bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten mit Erzbischof Reinhard Kardinal Marx vor einigen Tagen in München.
Der ranghohe Kirchenvertreter und die Sozialdemokraten waren sich einig, dass die Würde der Arbeit in zahlreichen Bereichen nicht mehr gewährleistet sei. "In vielen Branchen wird sie inzwischen mit Füßen getreten, wenn man sieht, dass vollbeschäftigte Arbeitnehmer oft nicht mehr den Lebensunterhalt von ihrem Einkommen bestreiten können", beklagt Marianne Schieder. Daher gebe es dringenden Handlungs- und Neuregelungsbedarf auf dem Arbeitsmarkt. Neben der Gestaltung der Rahmendbedingungen durch die Politik appellierte Kardinal Marx in diesem Zusammenhang auch an die Verantwortung und Fürsorgepflicht der Arbeitgeber, die sie für ihre Mitarbeiter hätten.
Die SPD-Vertreter stellten klar, dass es höchste Eisenbahn sei, durch gesetzliche Maßnahmen, wie dem gesetzlichen Mindestlohn, diese Fürsorgepflicht verbindlich einzufordern. Gleichzeitig freute des die bayerischen Abgeordneten, in ihren Bemühungen für das Wohl der Arbeitnehmer, die katholische Kirche an ihrer Seite zu wissen.
Im Rahmen des Gesprächs wurde von allen Seiten bekräftigt, dass die christlichen Kirchen nach wie vor eine wichtige gestaltende Kraft in der Gesellschaft seien. "Ich hoffe, dass die Kirchen auch weiterhin diesen Anspruch hoch halten und sich aktiv in die Gestaltung unseres Landes einbringen", wünschte sich Marianne Schieder zum Abschluss des Gespräches.