Die Geschichte der evangelischen Christen in Niederbayern ist in ganz besonderer Weise auch mit dem Schicksal vieler Heimatvertriebenen verbunden, die nach Kriegsende bei uns eine neue Heimat gefunden haben.
Ein lebensgefährlicher wochenlanger Fußmarsch mitten im kalten Winter lag hinter ihnen, als die von Haus und Hof Vertriebenen aus Schlesien, Schlottau, Martinwaldau, Bunzlau, aus Ostpreußen und dem Sudetenland in Niederbayern landeten. Sie waren von den Strapazen gezeichnet, als sie mit ein paar Habseligkeiten wie Bettler vor den Häusern wohlhabender Bauern, von örtlichen Behörden eingewiesen und nicht gerade begeistert aufgenommen wurden. Meist wurde ihnen nur ein Zimmer pro Familie mit mangelhafter Waschgelegenheit und Küchenbenützung zugeteilt. Körperlich erschöpft, teilweise krank waren es besonders für die Alten und Kinder unvorstellbare Strapazen und auch seelisch fehlten ihnen die Kräfte. So nach und nach wurde ihnen bewusst: Wir kommen nicht mehr heim, wir werden unser Dorf, unser Haus und unsere Heimat nie mehr sehen. Verzweifelt, entwurzelt konnten sie noch gar nicht fassen, was ihnen da widerfahren war. Auch psychisch waren sie ohne Trost und Orientierung: kein Gottesdienst, keine Kirche, keine Gemeinschaft und kein Pfarrer.
Die Zahl der Evangelischen in Niederbayern verachtfachte sich durch ihren Zuzug. Vieles war den Menschen, die ihre Heimat verloren hatten, fremd in dieser noch völlig anderen, katholisch geprägten Welt.
„Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) blickt 2017 auf 500 Jahre Reformation. Im Evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken griffen Haupt- und Ehrenamtliche das Thema „Reformation und Toleranz“ mit einer Wanderausstellung auf, die wir gerne als Anlass zur Erinnerung und Diskussion übernommen haben“, so Arbeitskreis-Sprecher Rainer Pasta. Auf zusätzlichen Tafeln wird dazu die Geschichte der Evangelischen Christen in Niederbayern und der Oberpfalz, insbesondere in der Region Labertal ergänzt. Hier
Die 12 Ausstellungstafeln aus dem Münsterland
Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.
- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.
Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.
Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.
Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.
Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!
Vortrag 1: Langquaid Vortrag 2: Geiselhöring Vortrag 3: Rottenburg Vortrag 4: Straubing Vortrag 5: Aufhausen --------------------------------- Dröscher- Preis 2011 - "SPD erneuert sich" AK- Labertal erringt Platz 3 beim Bundesparteitag in Berlin Unterstützervideo I Unterstützervideo II Unterstützervideo III Unterstützervideo IV >Unser Wettbewerbsbeitrag: Wider das Vergessen - Zivilcourage heute Bilderimpressionen vom Stand der Labertaler SPD
Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.