MdB Marianne Schieder: „Mehr Chancengleichheit für Alleinerziehende“
„Es gibt immer mehr Alleinerziehende. Um Chancengleichheit für sie und ihre Kinder zu verwirklichen, wollen wir sie besser unterstützen“, so die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder. 20 % der insgesamt 8,2 Millionen Familien in Deutschland sind Familien mit alleinerziehenden Müttern oder Vätern. Von den 1,6 Mio. Alleinerziehenden sind 90 % Frauen. Nach wie vor seien Alleinerziehende auf dem Arbeitsmarkt deutlich benachteiligt und würden in schwarz-gelber Regierungsverantwortung nicht ausreichend gefördert. „Fast die Hälfte aller alleinerziehenden Frauen sind auf Hartz IV angewiesen. Das macht deutlich: Es läuft etwas schief. Wir müssen endlich die Leistung Alleinerziehender anerkennen. Die schwarz-gelben Sparmaßnahmen an der Arbeitsmarktpolitik müssen zurückgenommen werden“, erklärt MdB Marianne Schieder.
Aus diesem Grund habe die SPD-Bundestagsfraktion in dieser Woche einen Antrag „Alleinerziehende besser unterstützen“ in den Bundestag eingebracht. Darin werde die Bundesregierung aufgefordert, Alleinerziehenden besseren Zugang zu sozialer Infrastruktur zu ermöglichen, so MdB Schieder weiter. Dies betreffe vor allem die Kinderbetreuung. Zudem bräuchten Alleinerziehende neue Arbeitszeitmodelle, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Auch sei eine geschlechtergerechte Arbeitsmarktpolitik vonnöten. Ein Rechtsanspruch auf Teilzeitausbildung und das Nachholen eines Schulabschlusses sowie die Beratung über Qualifikationsbedarf seien zu sichern. Ehe- und familienbezogene Leistungen sollen auf Ungleichbehandlung von Alleinerziehenden überprüft werden.
„Alleinerziehende sind öfter auf die Grundsicherung angewiesen als Familien mit beiden Elternteilen. In einem weiteren Antrag „Neue Strategien für eine bessere Förderung von Alleinerziehenden in der Grundsicherung“ fordern wir die Bundesregierung auf, Frauen dabei zu unterstützen, den Leistungsbezug schneller verlassen zu können“, betont die Abgeordnete. Gleichstellungspolitik müsse in der Bundesagentur für Arbeit besser verankert werden. Alleinerziehende sollten stärker gefördert werden; so sollten Maßnahmen der Bundesagentur auch in Teilzeit angeboten werden. Ein Rechtsanspruch für Alleinerziehende auf Qualifizierung und Weiterbildung während der ersten drei Lebensjahre eines Kindes sei erforderlich. Auch ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder über drei Jahre und Schulkinder sei notwendig. Neue Partner von Alleinerziehenden sollten erst nach einem Jahr Teil der Bedarfsgemeinschaft werden.
„Es bedarf gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, die die Lebenssituation von Alleinerziehenden verbessern helfen und ihren Kindern Chancengleichheit ermöglichen. Die Möglichkeit, einer existenzsichernden Erwerbstätigkeit nachzugehen, hängt dabei insbesondere vom Betreuungsangebot für die Kinder ab. Insbesondere in Bayern gilt es, die Kinderbetreuung weiter auszubauen und darüber nachzudenken, wie man dem bestehenden Fachpersonalmangel in Krippe, Kindergarten und Hort begegnet,“ unterstreicht MdB Marianne Schieder.