Schwarz-gelbe Bundesregierung will Post-Universaldienste mit 19% besteuern

Veröffentlicht am 12.02.2010 in Steuern & Finanzen

MdB Werner Schieder

MdB Werner Schieder: Portosteuer soll wohl helfen, die Entlastungen für Hoteliers auszugleichen

„Die Pläne der Bundesregierung zur Ausweitung der Umsatzsteuerpflicht für Post-Universaldienstleistungen wird u.a. gemeinnützige Organisationen erheblich belasten“, kritisiert der Weidener SPD-Bundestagsabgeordnete Werner Schieder. Einen entsprechenden Gesetzentwurf zur Besteuerung von Teilen des Post-Universaldienstes mit 19 Prozent brachten die Regierungsfraktionen in den Bundestag ein. Bisher werden für sogenannte Post-Universaldienste keine Umsatzsteuern fällig.

Das Postgesetz regelt, dass Post-Universaldienstleistungen von der Umsatzsteuer zu befreien sind, damit diese für die Kunden (z.B. Kirchen, gemeinnützige Vereine etc.) möglichst billig sind.

„Dieser Gesetzentwurf der Bundesregierung zeigt ein weiteres Mal, dass Schwarz-Gelb Klientelpolitik zugunsten einiger weniger macht“, kritisiert Werner Schieder. „Denn nur die Interessenvertreter der privaten Postkonkurrenten zeigen sich mit den Plänen der Bundesregierung zufrieden. Das sind exakt die, die sich weigern, den Postmindestlohn zu akzeptieren. Die geplante Umsatzsteuerpflicht auf Post-Universaldienste trifft alle, die keine Vorsteuer abziehen können: Behörden, Banken, Kirchen, Ärzte, Vereine, Parteien, Gewerkschaften und Wohlfahrtsverbände. Damit belasten Union und FDP insbesondere das ehrenamtliche Engagement gemeinnütziger Organisationen. Ab 1. Juli 2010 werden z.B. auf Spendenaufrufe und Briefe mit Spendenquittungen Umsatzsteuer fällig, wenn die Koalition ihre Pläne durchzieht“, warnt MdB Werner Schieder. „Die erhofften 300 Millionen Euro Steuermehreinnahmen über die Umsatzsteuer auf Post-Universaldienstleistungen sollen wohl helfen, die Entlastungen für Hotels auszugleichen“, meint MdB Werner Schieder.



Hintergrund:
Grundgesetz und EU-Postrichtlinie gewährleisten den Post-Universaldienst: eine flächendeckende Grundversorgung der Bevölkerung mit postalischen Dienstleistungen in einer bestimmten Qualität und zu erschwinglichen Preisen. Nach europäischem Recht sind
Universaldienstleistungen von Unternehmen, die zur Erbringung des Universaldienstes verpflichtet sind, von der Umsatzsteuer zu befreien. Das dient im Sinne des Gedankens der Daseinsvorsorge der Entlastung der Kunden. Auch die Sachverständigen in der gestrigen Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages waren einhellig der Meinung, der Gesetzentwurf der Bundesregierung sei mit dem EU-Recht nicht vereinbar.


„Ich weise ausdrücklich darauf hin, dass entgegen des Titels („Gesetzentwurf zur Umsetzung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Änderung steuerlicher Vorschriften“) und der Behauptung der Bundesregierung es sich hier nicht um die korrekte Umsetzung von
EU-Vorgaben handelt
“, erklärt Europapolitiker Werner Schieder .
Vielmehr sei diese Abkassiererei nur ein weiterer Versuch von Schwarz-Gelb die Deutsche Post zugunsten von privaten lohndumpingbetreibenden Postdienstleistern weiter zu schwächen.

„Gerade bei uns in der Oberpfalz stellt die Deutsche Post eine beträchtliche Zahl
von guten Arbeitsplätzen bereit, allein bei der Philatelie in Weiden sind es ungefähr 600 Beschäftigte. Das sollte für uns Anlass sein, die Stellung der Deutschen Post gegen den erneuten Angriff der Union und FDP vehement zu verteidigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die betroffenen öffentlichen Einrichtungen, Kommunen, Banken oder Versicherungen die Mehrkosten der geplanten Umsatzsteuerpflicht auf ihre Kunden abwälzen“.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.