"Geschludert, verschleppt, weggeschaut"

Veröffentlicht am 28.02.2017 in Presse

Finale bei der Aufarbeitung der Abgasaffäre im Europäischen Parlament: Der Untersuchungsausschuss, der im vergangenen Jahr die Hintergründe des Skandals durchleuchtet hat, tagt am Dienstag, 28. Februar, zum letzten Mal und stimmt dabei über den Abschlussbericht ab. Zentrales Ergebnis: Die EU-Kommission und Mitgliedstaaten tragen eine Mitschuld am Abgasskandal. „Geschludert, verschleppt, weggeschaut - so könnte man die Versäumnisse von Kommission und Mitgliedstaaten in der Abgasaffäre zusammenfassen“, sagt Ismail Ertug, verkehrspolitischer Sprecher der  Sozialdemokraten im Europaparlament. „Wir haben etliche Schwachstellen gefunden, die den Abgasskandal begünstigt haben, etwa im System der Typgenehmigung und bei der Marktüberwachung. Dazu zählt insbesondere der veraltete und komplett realitätsfremde Labortest, dessen Überarbeitung die Mitgliedsstaaten und die Kommission verzögert haben. Einige Mitgliedsstaaten haben zudem geltende EU-Vorschriften nicht angewandt und umgesetzt. Da die EU-Kommission das sehr lax bis gar nicht überprüft hat, ist eine Atmosphäre entstanden, die Betrügereien Vorschub geleistet hat“, so Ismail Ertug. „Die Kommission und die Mitgliedstaaten tragen hier eindeutig eine Mitverantwortung. Jetzt kommt es darauf an, dass sie aus ihren Fehlern im Abgasskandal lernen und das System grundlegend reformieren.“

Das Europäische Parlament hatte den Ausschuss nach Bekanntwerden des Dieselskandals in den USA eingesetzt, um die Rolle von Europäischer Kommission und Behörden der Mitgliedstaaten zu klären. Hierzu hat der Ausschuss Vertreter der Kommission, von Ministerien der Mitgliedstaaten, Automobilherstellern, Zulieferern und Nichtregierungsorganisationen befragt und etliche Ordner an Unterlagen ausgewertet.

„Wir hatten bei unserer Arbeit einige Hürden zu bewältigen. So hat uns die Kommission angefragte Dokumente zu spät oder gar nicht bereitgestellt und manche Vorladung von Zeugen blieb unbeantwortet. Die Befugnisse der Untersuchungsausschüsse müssen dringend erweitert werden“, erklärt Ismail Ertug. „Trotz allem haben wir ein gutes Ergebnis erzielt. Jetzt hoffen wir, dass die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten die richtigen Konsequenzen ziehen. Die nächste Chance dazu haben Sie jetzt bei der Überarbeitung der Typgenehmigung für Kfz.“

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.