„Die Kultur braucht Beständigkeit“

Veröffentlicht am 05.05.2013 in Bildung & Kultur

Abgeordnete Isabell Zacharias und Tom Blieninger für regionale Kulturförderung

Vilsbiburg. Der Kulturtempel „Lichtspielberg“ ist der richtige Ort für einen derartigen Gedankenaustausch. Dort läuft zurzeit der Fantasystreifen „Rubinrot“ an dem Tom Blieninger maßgeblich mitgewirkt hat. Der Filmproduzent, er wurde unter anderem für sein Werk „Kleiner Grenzverkehr“ mit dem Kulturpreis der Stadt Vilsbiburg ausgezeichnet und der für die „Wintertochter vor einem Jahr den Deutschen Filmpreis bekam, schaut in diesen Tagen auf zwei Jahrzehnte einer Tätigkeit zurück, die mit dem in der engeren Heimat entstandenen Werk „Babylon Niederbayern“ begann.

Da traf es sich gut, dass die SPD-Fraktionsvorsitzende Ruth Müller einen Gesprächstermin mit der Kultur- und Bildungspolitikerin Isabell Zacharias aus München organisierenkonnte. Die Landtagsabgeordnete kritisierte eingangs, die bayerische Filmförderung finanziere nur Kassenschlager und lasse die Einsteiger und Macher von Autorenkino links liegen. 90 Prozent der Fördermittel für den Kulturbereich flössen in die Staatstheater und diese seien vor allem in München konzentriert.
Zacharias forderte ein Landeskulturprogramm mit einer regionalen Struktur. Es müsse künftig pro Regierungsbezirk einen Filmfonds geben; eventuell müsse man die Mittelstandbank einbeziehen. Diese Zustandsbeschreibung könne er nur unterstreichen, ergänzte Tom Blieninger. Der FilmFernsehFonds Bayern unterstütze nur etablierte Filmschaffende; da bleibe für Newcomer nichts übrig. Es gebe zwar eine Beratungsstelle, doch diese sei mit nur einem Mann für ganz Bayern denkbar schwach ausgestattet. Im ländlichen Raum wirke nur die Eigeninitiative, doch diese sei unvermeidlichen Schwankungen unterworfen und brauche daher mehr Kontinuität.

Als der Vilsbiburger Vizebürgermeister Johann Sarcher die Kultur als einen der Standortfaktoren für zentrale Orte bezeichnete, stimmte ihm die Gesprächsrunde, bestehend aus Vertretern aus der Kommunalpolitik, zwar uneingeschränkt zu. Allerdings kam sofort die unzureichende Ausstattung der Stadt mit geeigneten Veranstaltungsräumen zur Sprache.
Ein Saal, der 150 bis 200 Personen in Wirtshausbestuhlung fassen könnte, fehle schmerzlich. Der Dingolfinger SPD-Kreisvorsitzende Dr. Bernd Vilsmeier brachte dazu einen neuen Vorschlag ein. Er fahre oft an der ehemaligen Aktienbrauerei vorbei und habe schon oft Parallelen zum früheren Grünerbräu in Bad Tölz gezogen. Dort habe man die nicht mehr genutzte Gebäude mit modernen Mitteln aber doch stilgerecht in ein Veranstaltungszentrum verwandelt Die gelungene Revitalisierung eines städtebaulichen Schwerpunktes habe sogar bayernweit Beachtung gefunden.
Man solle auch in Vilsbiburg über eine derartige Lösung nachdenken.

Die Politik werde sich künftig noch stärker um die Kultur auf dem Lande zu kümmern haben, fasste Ruth Müller das Ergebnis des Meinungsaustausches zusammen. Nicht umsonst habe der Schriftsteller Arnold Zweig die Verteidigung des Friedens auf eine Stufe gestellt mit der Verteidigung der Kultur.

Bildunterschrift:
Die Landtagsabgeordnete Isabell Zacharias aus München (Mitte) nach dem Gespräch mit dem Filmpoduzent Tom Blieninger (4. von links) und Kommunalpolitikern der SPD.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.