Margit Wild kritisiert große Nachfrage an Nachhilfeangeboten: „Echte individuelle Förderung an Schulen notwendig“

Veröffentlicht am 27.01.2016 in Presse

Eine heute veröffentliche Studie der Bertelsmann-Stiftung zum Nachhilfeunterricht in Deutschland hat für die Bildungsexpertin Margit Wild erschreckende Ergebnisse geliefert: demnach nehmen 1,2 Millionen Schülerinnen und Schüler Nachhilfeunterricht – das entspricht 14 Prozent – und es werden jährlich knapp 900 Millionen Euro aus privater Hand dafür ausgegeben, das ergibt einen Schnitt von 87 Euro pro Monat.

„Es ist erschreckend, dass so eine große Summe jährlich von den Eltern für Nachhilfeangebote ausgegeben werden muss. Das ist ein deutliches Zeichen, dass unser Schulsystem verbessert werden muss“, so die Landtagsabgeordnete Wild. „Wir fordern daher echte individuelle Hilfe im Unterricht durch ein Zweipädagogensystem im Klassenzimmer“.

Eine Erkenntnis der Studie ist aber auch, dass Schülerinnen und Schüler, die Ganztagsschulen besuchen, deutlich weniger Nachhilfe in Anspruch nehmen. „Im guten Ganztag werden die Schülerinnen und Schüler gut betreut, individuell und gezielt gefördert. Die Studie beweist einmal mehr, dass ein guter Ganztagsunterricht erfolgreich ist“, so die Regensburger Abgeordnete.

Die Bertelsmann-Studie verdeutlicht erneut die soziale Selektivität des Bildungssystems. Demnach nutzen mehr Schülerinnen und Schüler aus einem Elternhaus mit mehr als 3.000 Euro Nettohaushaltseinkommen Nachhilfeangebote, als aus Familien mit weniger als 1.500 Euro Nettohaushaltseinkommen. Zudem nehmen Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund häufiger am Nachhilfeunterricht teil, als Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. „Das private Nachhilfesystem verstärkt soziale Ungleichheiten. Deswegen müssen wir dafür sorgen, dass die schulischen Bildungsangebote so gut sind, dass der schulische Erfolg nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängt“, bekräftigt Wild. Denn Nachhilfe werde – so eine Erkenntnis der Studie – häufig genutzt, um durchschnittliche Schülerinnen und Schüler besser zu machen und ihnen so den Übertritt zu ermöglichen oder einen Numerus Clausus zu erreichen, weniger aber um bereits abgehängten Schülerinnen und Schülern wieder Anschluss zu verschaffen.

„Das ist volkswirtschaftlicher Irrsinn, den wir hier betreiben: Knapp eine Milliarde Euro geben Eltern jährlich für Nachhilfe aus, statt dass wir staatliche Schulen besser ausstatten und so Bildung für alle anbieten können“, kritisiert Wild.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.