Geschichtswerkstatt 1. Weltkrieg

Veröffentlicht am 03.10.2014 in Veranstaltungen

Bilder und Text: Erich Kreilinger /Laberzeitung v. 3.10.14

Prominente Politiker setzen sich bei der Eröffnung für den Frieden und die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg ein

 

„Weihnachten sind wir wieder zuhause“

Bürgermeister Robold eröffnet im Beisein von MdL Ruth Müller interessante Ausstellung über Ersten Weltkrieg im Rathauskeller

Ergoldsbach: Am 27. Oktober eröffnete Bürgermeister Ludwig Robold Im Rathauskeller die interessante Ausstellung über den Ersten Weltkrieg. Die Initiative war ausgegangen vom SPD-Arbeitskreis Labertal mit ihrer Vorsitzenden MdL Ruth Müller und ihrem Sprecher Rainer Pasat, die den Kriegsbeginn 1914 vor 100 Jahren zum Anlass nahmen  in einem Geschichts-Workshop auf den Ersten Weltkrieg mit seinen ungeahnten Folgen für die Menschen der damaligen Zeit in den Orten  des Labertals wie Mallersdorf, Schierling, Rohr, Sünching, Geiselhöring, Neufahrn und auch Ergoldsbach aufmerksam zu machen.

 

Vor allem sollte an die Not der damaligen Bevölkerung erinnert werden, was den nun seit 70 Jahren Dank der Demokratie bestehenden Frieden in Mitteleuropa und den Willen sich weiter um diesen zu bemühen nur deutlicher werden lässt. Robold dankte vor allem Heimatpfleger Helmut Siegl, der es schaffte in mühseliger Kleinarbeit in nur vier Wochen außergewöhnliche Dokumente und Exponate zu sammeln und zu sichten und so ein für allemal beredtes Zeugnis der Geschehen von damals zusammenfasste und der Nachwelt überlieferte, für sein Engagement. Bürgermeister Robold konnte besonders die Initatorin und Schirmherrin der Geschichtswerkstatt des SPD-Arbeitskreises Labertal MdL Ruth Müller aus Pfeffenhausen, den Sprecher des Arbeitskreises Labertal der SPD Rainer Pasta, Kreisrätin Filiz Cetin aus Essenbach, Archivarin Karin Hagedorn, Kreisrat Sebastian Hutzenthaler und den Vorsitzenden des Krieger- und Soldatenkameradschaft 1871 Ergoldsbach Johann Massinger willkommen heißen. 

MdL Ruth Müller sagte, dass in Ergoldsbach im Zuge der Geschichtswerkstatt zum Ersten Weltkrieg eine tolle Ausstellung stattfindet anlässlich der 100jährigen Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Viele Dokumente, die in Schubläden verstaubten, konnten ans Tageslicht befördert werden und ein neues Bild vom damaligen Geschehen geben. Die Erinnerung an den Krieg sei so aktuell wie nie zuvor, so Müller, wie die jüngsten politischen Ereignisse in Afghanistan oder in der Ukraine zeigen. „Für uns Lebende muss die Erinnerung an die Weltkriege eine große Verpflichtung für die nachfolgenden Generationen sein. Dankbar dürfe man sein, dass inzwischen so lange in Mitteleuropa Frieden herrscht.“

Interessierte waren auch bereits bei der Eröffnung zugegen. Heimatpfleger Siegl konnte in einem Rundgang Gäste und Besucher aus der Bevölkerung durch die Ausstellung führen. Dabei konnte er einige Ergoldsbacher Besonderheiten hervorheben wie die „Ehrenchronik unserer Gemeinde“ über den Weltkrieg 1914 bis 1918, und die Durchschriftblätter des Schöpfers des Heimatliedes Josef Kropf, der aus Briefen und Aufzeichnungen von Soldaten die Geschichte der Jahre 1914 bis 1918 aus deren Sicht niederschrieb. Als Kropf diese Niederschrift 1938 veröffentlichen wollte, verboten es ihm die NSDAP-Machthaber, weil sich die damaligen Berichte nicht mit ihrer Propaganda vertrug. Glücklicherweise sind noch die Durchschriften erhalten geblieben. Die Ausstellung ist es wert besucht zu werden. Zahlreiche Dokumente sind da zu finden, wie die Herz-Jesu-Verehrung der Soldaten, die auf das Skapulier der Muttergottes im Namen des Herzens Jesu vertrauten, die verschiedenen Kriegserklärungen, die auf Grund des komplexen Bündnissystem erst zum Krieg führten, Dokumente, die die Bedeutung von Fliegerstaffel, Artillerie, Infanterie, U-Booten zeigen, Ehrentafeln verdienter heimgekehrter Soldaten mit der genauen Auflistung der geschlagenen Schlachten, Totenblätter von gefallenen Soldaten, Briefe der Soldaten und der Bericht von einer Fliegerübung. Daneben gibt es noch interessante Exponate, wie die damals getragene Uniform, ein Dokument über den mit 78 Jahren ältesten wehrfähigen Mitbürger, den mit zwei Metern längsten Soldaten, das Gewehr mit einem französischen Bajonett- und einem deutschen Bajonettaufsatz, einen Tornister, eine Granate vom Gasangriff, Tafeln der beteiligten Ergoldsbacher Kriegsteilnehmer und vieles andere Originale mehr. Die Ausstellung ist es wert besucht zu werden.

Interessantes war in den Ausstellungsräumen zu sehen.

  

 

 

 

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.