Als unbegreiflich, ignorant und auch diskriminierend für die Grenzregion bezeichnete die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder die Aussagen der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zur Droge Crystal bei der Vorstellung des Drogen- und Suchtberichtes 2013. Wörtlich heißt es in dem Bericht "Die Verbreitung von Methamphetamin (Crystal) bleibt weiterhin überwiegend auf die deutsch-tschechische Grenzregion begrenzt". "Frau Dyckmans will, aus welchen Gründen auch immer, nicht wahrhaben, dass Crystal schon lange auch ein Problem in den Städten ist. Sie sollte sich endlich von den Fachleuten der Polizei in den Metropolen informieren lassen", fordert die SPD-Abgeordnete. So kämen beispielsweise nur 20 Prozent der aufgegriffenen Drogenschmuggler im Bereich Furth im Wald aus dem Landkreis Cham.
Erst kürzlich bezeichnete es der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz in einer überörtlichen Zeitung als "Quatsch", wenn der Eindruck entstehe, Crystal sei nur in Nordostbayern ein Problem. Crystal wandere klar weiter. Ein Berliner Rauschgiftermittler berichtet, dass sehr wohl eine Crystel-Meth-Welle auf Berlin zurolle. "Crystal als kleines, lokales Problem an der detusch-tschechischen Grenze abzutun, ist unverantwortlich und diskriminiert auch die Grenzregionen", so Marianne Schieder.
Völlig unverständlich sei der Abgeordneten auch die Aussage von Frau Dyckmans, Aufklärungskampagnen würden möglichweise überhaupt erst das Interesse für die Droge wecken. "Niemand sagt, wir sprechen jetzt nicht mehr über die Folgen von exzessivem Alkoholgenuss, dann trinkt auch niemand mehr", ärgert sich Marianne Schieder.
Vor kurzem fand im Deutschen Bundestag eine Anhörung zur Drogenproblematik statt, in der von verschiedensten Experten erneut dargelegt wurde, dass Crystal inzwischen ein bundesweites Problem sei. Außerdem wurde betont, dass die Droge längst nicht mehr nur ein reine Partydroge sei. Vielfach werde sie inzwischen auch bei beruflichem Stress konsumiert.