MdL Reinhold Strobl: Noten berücksichtigen nicht die Entwicklungspotentiale des Einzelnen
Bange Spannung allenthalben, wenn am Freitag wieder einmal die Zwischenzeugnisse an den Oberpfälzer Schulen ausgegeben werden. Die Vergabe dieser Leistungsbewertung aber stellt nur eine Zusammenfassung und Übersicht der momentanen Situation des Schülers oder der Schülerin dar und gibt Gelegenheit, so manche schlechte Note bis zum Schuljahresende zu verbessern, meint der Sprecher der Oberpfälzer Landtagsabgeordneten, MdL Reinhold Strobl : „Man darf nicht vergessen, dass Ermutigung und Unterstützung die besseren Hilfsmittel sind, Leistung zu fördern, als durch Vorwürfe und Kritik Versagensängste zu schüren.“
Die Leistungsanforderungen an den bayerischen Schulen seien hoch, meint Strobl, allein wenn man an den Übertrittsdruck in den letzten Klassen der Grundschule oder die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler des achtstufigen Gymnasiums denke. „Die Situation an den bayerischen Schulen wird durch das planlose Rumdoktern des Kultusministeriums mit immer neuen Reförmchen, bei denen dann prompt der nächste Rückzieher folgt, insgesamt nicht leichter. Die Kinder müssen nicht nur hohe Leistungen erbringen, sie sind so wie auch die Lehrer und Eltern einer immer stärkeren Verwirrung über Ziele und Leistungsinhalte ihrer Ausbildung ausgesetzt. Das schafft nicht die Basis für ein ruhiges Lernen, um das volle Potential der Einzelnen hervorzubringen.“
In diesem Zusammenhang zeigt Strobl auch Verständnis für die geplanten bayernweiten Schülerproteste der so genannten Qualifikationsstufe des G8: „Alle Beteiligten, aber allen voran die Schüler sind es leid, seit Jahren die Versuchskaninchen spielen zu müssen. Was wir brauchen, ist eine wohlüberlegte umfassende Reform der Schullandschaft, die nicht mehr an dem starren dreigliedrigen Schulsystem festhält und dabei das gesamte Leistungsspektrum der Kinder beurteilt und fördert. Alleine Ziffernnoten sagen nicht genug aus und berücksichtigen nicht die Entwicklungspotentiale des Einzelnen. Dass dies aber möglich ist, zeigen uns andere Staaten und Bundesländer, von deren flexiblen Bildungssystemen wir viel lernen könnten.“