Entscheidung über Phosphate im Döner übereilt

Veröffentlicht am 14.12.2017 in Presse

Eine knappe Mehrheit des Europaparlaments hat am Mittwoch, 13. Dezember 2017, gegen den Einwand des Ausschusses für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gestimmt.

Damit werden phosphathaltige Lebensmittelzusatzstoffe für die Produktion von tiefgefrorenen Fleischdrehspießen wie von der EU-Kommission geplant erlaubt. Die Sozialdemokrat_innen haben mehrheitlich für das Veto, also gegen eine Zulassung zum jetzigen Zeitpunkt gestimmt, weil die europäische Lebensmittelbehörde EFSA derzeit noch die Sicherheit von phosphathaltigen Zusatzstoffen untersucht.

"Ich finde man hätte das Ergebnis der Untersuchung der europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit zu den Phosphaten noch abwarten sollen. Die Dönerspieße hätten sich ja bis dahin ohnehin weitergedreht. Die übereilte Entscheidung klingt für mich eher nach Panikmache, denn niemand wollte Döner Kebab in der Europäischen Union verbieten", kommentiert Ismail Ertug das Abstimmungsergebnis.

Der Einwand richtete sich gegen eine Änderung der Lebensmittelzusatzstoff-Verordnung. Demnach sollen eine Reihe von Phosphaten für die Verwendung in tiefgefrorenen Fleischdrehspießen zugelassen werden. Grundsätzlich ist der Einsatz solcher Zusätze in Fleischerzubereitungen nicht gestattet, außer für genau bezeichnete Ausnahmen wie Kasseler und Brät. De facto wurde die Nutzung von Phosphat in tiefgefrorenen Fleischspießen aber in den meisten Fällen geduldet. Nun werden diese auch offiziell zu den Ausnahmen hinzugefügt.

Die Ergebnisse der EFSA zu phosphathaltigen Zusatzstoffen werden für Ende 2018 erwartet. Die derzeit gültige Evaluierung für Phosphate stammt aus dem Jahr 1991 und empfiehlt eine tolerierbare Tagesdosis von 70 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. In den vergangenen 26 Jahren sind jedoch gesundheitliche Bedenken gegen den Einsatz von phosphathaltigen Lebensmittelzusatzstoffen aufgekommen.
„Bei einem so sensiblen Thema wie Nahrungsmitteln ist es besser, vorsichtig zu sein, als nachher unangenehm überrascht zu werden. Warum wir jetzt ohne Not eine Zulassung aussprechen, wo doch gerade Untersuchungen zu dem betreffenden Stoff laufen, leuchtet mir schlichtweg nicht ein“, so Ertugs Kollegin Susanne Melior, SPD-Europaabgeordnete im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.