Der beste Grundstein ist eine gute Berufsausbildung

Veröffentlicht am 04.04.2017 in Kreisvorstand

SPD-Kreisvorstand im Gespräch mit der Agentur für Arbeit

„Wir wollen kurze Wege und schnelle Hilfen für unsere Versicherten ermöglichen“, machte der Leiter der Arbeitsagentur Landshut-Pfarrkirchen beim Besuch der SPD-Kreisvorstandschaft in den Räumen der Agentur deutlich.

Deshalb setze man auch auf die Präsenz mit Büros nicht nur in Landshut sondern auch in Vilsbiburg und Rottenburg. Schon beim Start des Rundgangs im Berufsinformationszentrum (BIZ) konnte man sehen, dass Jugendliche und Erwachsene, die vor einer Ausbildung oder beruflichen Neuorientierung stehen, zahlreiche Informationsmöglichkeiten zur Verfügung haben. „Wir gehen aber auch nach wie vor mit unserer Berufsberatung in die Schulen und stellen den Schülerinnen und Schülern die vielfältigen Möglichkeiten nach dem Ende ihrer Schulzeit vor“, betonte Dr. Zirra das niederschwellige Angebot. Denn man wisse, dass eine gute Berufsausbildung eine hervorragende Grundlage für ein erfolgreiches Erwerbsleben sei. Die gute Zusammenarbeit mit der Agentur und den Schulen konnte auch der stellvertretende Kreisvorsitzende, Sebastian Hutzenthaler aus seiner beruflichen Tätigkeit als Schulleiter bestätigen. „Gerade Kinder, die einen intensiveren Förderbedarf haben, würden hier sehr gut betreut und gemeinsam mit den Eltern und Ausbildungsbetrieben Lösungsmöglichkeiten gesucht, um die Chancen für eine erfolgreiche Ausbildung zu verbessern“.

Die Beschäftigungslage im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen sei hervorragend, so Dr. Zirra. Habe es im Jahr 2010 noch 150.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gegeben, so seien es im Jahr 2016 bereits 175.000 im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen gewesen. Derzeit gebe es nahezu 3.800 offene Stellen, diese vorrangig im Bereich Produktion, Lager/Logistik und bei den Gesundheitsberufen. „Dank unserer Statistik können wir bundesweit vergleichen, in welchen Berufen wir einen Engpass an Fachkräften haben“, so Dr. Zirra. Man bräuchte im Raum Niederbayern deutlich mehr Fachkräfte in der Lager- und Logistik-Branche als im übrigen Deutschland, während Altenpflege in ganz Deutschland ein Engpassberuf sei.

Angesichts der guten Zahlen in der Region Landshut sehe er die Herausforderung, das Arbeitsleben weiter zu denken, denn der Arbeitsmarkt der Zukunft werde mobiler, internationaler, älter, vielfältiger und digitaler, fasste es Dr. Zirra zusammen. Und darauf müsse man sich vorbereiten. Ziel sei es auch, die Beitragssätze für die Versicherten so niedrig wie möglich zu halten. Habe der Beitragssatz im Jahr 2006 noch 6,5 Prozent betragen, sei er nun (2016) mit drei Prozent mehr als halbiert worden, was sich im Geldbeutel der Arbeitnehmer bemerkbar gemacht habe.

Besonders interessierten sich die Mitglieder des SPD-Kreisvorstands auch dafür, wie die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt vonstattengehe. Knapp 80 % der Flüchtlinge seien unter 35 Jahre, deshalb sei die Zuwanderung  aus demographischen Gesichtspunkten positiv zu bewerten. Die Herausforderung sei es, zum einen die deutsche Sprache zu vermitteln und zwar so früh wie möglich. Des Weiteren müsse der Wert der dualen Ausbildung erklärt werden, denn diese gebe es in vielen anderen Ländern dieser Welt nicht. Und so verstünden junge Geflüchtete und ihre Familien häufig nicht den Sinn einer in ihren Augen niedriger bezahlten Tätigkeit. Aber man sei zuversichtlich, in Zusammenarbeit mit der IHK und der Handwerkskammer und den örtlichen Betrieben die Menschen in Ausbildung zu bringen. Ein großes Lob zollten die Mitglieder des SPD-Kreisverbands an dieser Stelle auch den zahlreichen Ehrenamtlichen in den Helferkreisen, die vor Ort dafür sorgten, dass die Menschen in den Arbeitsmarkt integriert würden.

Die Kreisvorsitzende Ruth Müller, MdL bedankte sich bei Dr. Sascha Zirra für die interessanten Einblicke in die vielfältigen Aufgaben der Agentur für Arbeit in Landshut. Angesichts der Diskussion um Arbeitsmarktreformen sprach sich Müller deutlich dafür aus, die sachgrundlose Befristung bei Beschäftigungsverhältnissen endlich abzuschaffen. „Zudem ist es endlich an der Zeit, Frauen nach einer Teilzeitbeschäftigung in der Familienphase wieder ein Rückkehrrecht in Vollzeit zu gewähren, um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen nicht noch größer werden zu lassen“.

Foto: Dr. Sascha Zirra (l.) stellt beim Besuch der SPD-Kreisvorstandschaft das BIZ (Berufsinformationszentrum) vor

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.