Der Zug ist noch nicht abgefahren

Veröffentlicht am 20.08.2015 in Kreistagsfraktion

Vertreter der Deutschen Bahn AG diskutierten mit SPD- Politikern und Essenbachs Bürgermeister über Bahnhaltepunkte in Essenbach

Im Jahr 2012 wurde die Rahmenkonzeption des Nahverkehrsplans im Landkreis Landshut diskutiert. Bereits damals war man sich im Kreistag von Landshut einig, dass man sich bemühen solle, die Bahnhaltepunkte in der Gemeinde Essenbach zu reaktivieren.

Die SPD- Kreistagsfraktion hat sich damals auch mit MdB Florian Pronold und dem damaligen Bürgermeister Fritz Wittmann vor Ort getroffen, um dem Ansinnen Nachdruck zu verleihen.

Im Rahmen der Stationsoffensive sollen nun bayerweit 20 neue Haltepunkte realisiert werden – zum Ärger der Sozialdemokraten im Landkreis Landshut ist die Gemeinde Essenbach dabei leer ausgegangen. Die SPD- Landtagsabgeordnete Ruth Müller aus Pfeffenhausen will sich damit nicht zufrieden geben und hat deshalb den Regionalbereichsleiter Günther Pichler und den Regionalmanager Bernhard Kellner nach Essenbach eingeladen, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

Bürgermeister Dieter Neubauer stellte den Verantwortlichen der Bahn und den SPD- Kommunalpolitikern das Ergebnis einer ersten Umfrage vor. Immerhin 255 Fragebögen kamen in die Gemeinde zurück und dabei würden nahezu 540 Personen künftig den Zug nutzen, wenn es einen Bahnhaltepunkt gäbe. „Natürlich ist diese Umfrage nicht repräsentativ, da sie zum einen in die Zeit des Poststreiks fiel und zum anderen auch nicht explizit beworben wurde“, machte Bürgermeister Dieter Neubauer deutlich. Und viele Bürgerinnen und Bürger Essenbachs hätten den Glauben an einen Bahnhalt verloren, seit ein zusätzlicher Halt in Ergolding ins Spiel gebracht worden sei.

Dennoch wolle man die Flinte nicht ins Korn werfen und bitte darum, dass die Kommunen in die Entscheidungsfindung eingebunden werden. Denn es könne doch nicht sein, dass Gemeinden, die sich nie aktiv für einen Bahnhaltepunkt beworben hätten, nun „zum Zug kommen“, so Kreisrätin Filiz Cetin. Man habe auch erfahren, dass auch in Niederbayern Gemeinden den geplanten Bahnhaltepunkt gar nicht haben wollen, da dieser dann in Konkurrenz zum bestehenden ÖPNV- Angebot stehe. Deshalb plädiert die SPD- Kreistagsfraktion darauf, dass Essenbach in die „Nachrücker- Liste“ aufgenommen werden solle. Den entsprechenden Antrag dazu wollen die Sozialdemokraten im Kreistag einbringen.

„Es ist schwierig, einen neuen Bahnhaltepunkt zu bekommen, aber nicht unmöglich“, machte Günther Pichler den Kommunalpolitikern Mut. Derzeit sei der Stundentakt die Vorgabe, aber bei einer neuen Ausschreibung der Strecke könne es durch den Einsatz neuer Technik auch durchaus möglich sein, einen weiteren Bahnhaltepunkt mit aufzunehmen. Die SPD- Landtagsabgeordnete Ruth Müller will deshalb erkunden, bis wann die neue Ausschreibung für die Strecke Passau- München bzw. Regensburg- München erfolge. Zudem sei durch die Ansiedlung des Logistik- Zentrums in Wallersdorf eine neue wirtschaftliche Dimension hinzugekommen, die vor einem Jahr noch niemand auf dem Schirm gehabt habe, ergänzte Gemeinderat Martin Hujber. Auch das müsse berücksichtigt werden.

Wichtig sei, dass der Nahverkehrsplan des Landkreises Landshut mit Schülerverkehr, Park- and- Ride- Plätzen und dem Pendleraufkommen abgestimmt werde. Dann würde ein zusätzlicher Bahnhalt in der Gemeinde Essenbach auch nachhaltig dazu beitragen, die Verkehrsströme entlang der B15 nach Landshut deutlich zu entlasten. Die Bedarfsermittlung könne so neue Bahnbenutzer aus einer Region von Niederaichbach bis Essenbach generieren.

Für Bürgermeister Dieter Neubauer war es auch wichtig zu erfahren, dass nicht nur die Reaktivierung der Bahnhaltepunkte möglich sei, sondern auch andere Haltestellen infrage kommen können, die der jetzigen Siedlungs- und Einwohnerstruktur entsprechen, um dann tatsächlich für viele Bürgerinnen und Bürger eine wohnortnahe Beförderung anzubieten.

„Ich bin froh, dass der Zug für die Gemeinde Essenbach noch nicht abgefahren ist“, bedankte sich die Landtagsabgeordnete Ruth Müller bei den Vertretern der DB Station & Service AG für die wertvollen Informationen.

Foto: Die Delegation der SPD Kreis- und Marktgemeinderäte mit Bürgermeister Dieter Neubauer (5.v.re) und Ruth Müller, MdL (2.v.re)

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.