Vom Klassenkampf bis zu Hartz IV

Veröffentlicht am 27.10.2009 in Vorankündigung

August Bebel (am vorderen Tisch links auf einem Foto aus dem Jahr 1906)

Ausstellung zum Verhältnis von SPD und Gewerkschaften – Eröffnung am Donnerstag

Vilsbiburg. Spannungsfrei war es nie, das Verhältnis zwischen den großen Arbeitnehmerorganisationen und der Sozialdemokratischen Partei. Im 19. Jahrhundert boten die meist unwürdigen Arbeitsbedingungen zu Hungerlöhnen reichlich Stoff zur politischen Betätigung.

Auch die Fabrikarbeit von Kindern war damals noch ein Massenphänomen. Die linken Kräfte in Deutschland hatten sich zu entscheiden, ob der Kapitalismus überwunden werden müsse oder Lohnarbeit und Massenelend durch soziale und gesellschaftliche Reformen schrittweise verbessert werden können. Vor der wohl größten Herausforderung standen Gewerkschaften und SPD ab dem Jahr 1933. Generalstreik oder Anpassung lautete jetzt die Frage. Die Sozialdemokraten stemmten sich als einzige Partei gegen Hitlers Ermächtigungsgesetze; die Arbeitnehmerorganisationen versuchten mehrheitlich, ihre Organisation durch Wohlverhalten zu retten. Letztlich gingen die NS-Machthaber gegen alle linken Gegner mit brutaler Härte vor.

Nach dem Krieg wurde durch Gründung der Einheitsgewerkschaften ein wichtiger Schritt getan. Diese Organisationen sollten allen Arbeitnehmern, unabhängig von ihrer politischen oder weltanschaulichen Überzeugung, eine Heimat bieten. In den Jahren von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder sahen sie die SPD stets als ihnen am nächsten stehende politische Partei an. Dennoch ergaben sich angesichts unterschiedlicher Interessenlagen immer wieder Konflikte. Jüngstes Beispiel sind die Agenda 2010 und die Hartz-IV-Gesetze der rot-grünen Koalition unter Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung ist in 28 Kapitel unterteilt und mit vielen historischen Bilddokumenten angereichert. Sie wird am Donnerstag, 29. Oktober, 18.30 Uhr im Kreiskrankenhaus Vilsbiburg mit einem kleinen Festakt eröffnet und ist dort bis zum 20. November jeweils von 9 bis 18 Uhr zu sehen.

Bildunterschrift

August Bebel (am vorderen Tisch links auf einem Foto aus dem Jahr 1906) hatte im Jahr 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei gegründet. Unmittelbar hinter Bebel (mit Schnurrbart) sein „Gegenspieler“ Carl Legien, der Vorsitzende der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands. (Foto: Archiv Friedrich-Ebert-Stiftung)

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.