Viel Unbehagen zu „großer Koalition“

Veröffentlicht am 02.11.2013 in Arbeitsgemeinschaften

SPD-Landesvorsitzende von 60plus Jella Teuchner (r.) mit den beiden Vorsitzenden Rolf Haucke und Inge Lermer

Arge-Vorsitzende Jella Teuchner informierte SPD-Senioren

Mit viel Unbehagen sieht die sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft „60plus“ eine „große Koalition“. Zu groß sind die Befürchtungen, es könnten zu wenig sozialdemokratische Ziele im Koalitionsvertrag unterzubringen sein. „Die SPD ist und bleibt eine streitbare Partei“, erklärte dazu die Arge-Landesvorsitzende Jella Teuchner, die unter dem Thema „Wo steht die SPD?“ die aktuelle politische Lage analysierte.
Der Vorsitzende Rolf Haucke der im Stadt und Landkreis Landshut bestehenden SPD-Arbeitsgemeinschaft „60plus“, der diese Versammlung in der Altdorfer Gaststätte „Frauenbauer“ eröffnete und leitete, meinte mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen: „Wir müssen nun die Kröte schlucken. Mir wäre es lieber gewesen, wenn die Grünen in Koalitionsverhandlungen mit der CDU / CSU gegangen wären.“ Positiv sei aber, so Rolf Haucke, die angekündigte Mitgliederbefragung. Die SPD-Verhandlungskommission ist daher zu einem für die Bürger guten Ergebnis verurteilt.

Ausführlich beschrieb Jella Teuchner, ehemalige Bundestagsabgeordnete und jetzige Arge-Landesvorsitzende, die zehn Forderungen der SPD für die Koalitionsverhandlungen. Sie spannte hierbei einen großen Bogen von der Forderung auf Einführung eines Mindestlohns, über die Bekämpfung der Altersarmut bis hin zur Sicherung von Wachstum und Beschäftigung.

Die Arge-Vorsitzende räumte bei der Betrachtung der augenblicklichen Lage der SPD ein, dass die Partei im Wesentlichen selbst schuld sei, kein besseres Ergebnis bei der Bundestagswahl erreicht zu haben. Sie rief hierbei verfehlte Politikansätze und Personalquerelen in Erinnerung. Zu diesen „hausgemachten Fehlern“ sei auch noch eine fehlerhafte Inszenierung des Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück gekommen. „Die Debatte um ihn hat einen Keil in die SPD getrieben“. Nach den Worten der Arge-Vorsitzenden konnte den Wählern zu wenig vermittelt werden, dass Deutschland vor grundlegenden Herausforderungen steht. „Damit war für die Wähler eine große Unterscheidung zwischen CDU / CSU und SPD nicht erkennbar“.
Nach Meinung von Jella Teuchner habe Bundeskanzlerin Angela Merkel im Wahlkampf klare Aussagen vermieden. Die seit Jahren andauernde „Umverteilung von unten nach oben“ wollen SPD und Grüne korrigieren. Stattdessen haben, so die Arge-Landesvorsitzende, CDU / CSU nie gesagt, wie sie künftig ihre den Bürgern zugesagten Verbesserungen finanzieren wollen. Weite stellte sie fest, dass in Fernsehduellen der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zwar gut abgeschnitten habe, aber er und die Partei daraus keinen Vorteil hatten.

Trotz derin der SPD weit verbreiteten Vorbehalte gegenüber einer „großen Koalition“ warb die Arge-Vorsitzende für die Verhandlungen mit der CDU / CSU. „Es kommt jetzt darauf an, was für die Menschen erreicht werden kann.“ Mit ihrer Feststellung, gerade die Senioren haben einen ausgeprägten Spürsinn für die Politik und erwarten deshalb eine Weiterentwicklung der sozialen Sicherungssysteme, rundete Jella Teuchner ihre Ausführungen ab.

Die rege Diskussion wurde recht kontrovers geführt. Befürworter und Gegner einer „großen Koalition“ meldeten sich zu Wort. Die vor der Wahl getroffene Aussage, keine Koalition mit der Links-Partei einzugehen, wurde ebenfalls heftig kritisiert. Das Stimmungsbild der SPD-Senioren erfordert, wenn man den Verlauf dieser recht zwiespältig geführten Diskussion betrachtet, noch viel Aufklärungsbedarf.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

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Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.