Sozialdemokraten setzen auf die Entlastung der unteren und mittleren Einkommen

Veröffentlicht am 27.07.2016 in Kreisvorstand

SPD in Stadt und Landkreis wählte neue Vorstandschaft

Ergolding - Mit einer neugewählten Vorstandschaft präsentieren sich die Sozialdemokraten im Unterbezirk Landshut. Als neuer Vorsitzender fungiert Harald Unfried aus Landshut, der am vergangenen Montag in Ergolding einstimmig zum Nachfolger des bisherigen Vorsitzenden Herbert Lohmeyer aus Vilsheim gewählt wurde. Vorgeschlagen wurde Unfried von der Landtagsabgeordneten Ruth Müller.

Zu den Stellvertretern wurden die Kreisrätin Filiz Cetin aus Essenbach, die Landshuter Stadträtin Anja König und die Landtagsabgeordnete Ruth Müller aus Pfeffenhausen gewählt. Herbert Lohmeyer fungiert nunmehr als Kassier der Sozialdemokraten in der Region Landshut.

In ihrem Grußwort berichtete die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl von den aktuellen Gesetzesvorhaben der SPD. Hagl-Kehl kündigte an, dass die SPD in Kürze einen Gesetzentwurf für eine Mindestrente nach jahrzehntelanger Beitragszahlung vorlegen werde. „Es muss klipp und klar sein, dass Menschen, die jahrzehntelang gearbeitet haben, eine Rente bekommen, die deutlich oberhalb der Sozialhilfe liegen muss“, sagte Hagl-Kehl. Das sei leistungsgerecht und längst überfällig. Die örtliche Landtagsabgeordnete Ruth Müller schloss sich den Ausführungen der Bundestagsabgeordneten an und verwies auf den Beschluss des SPD-Parteitags, der für die nächste Legislaturperiode zudem eine Stärkung der gesetzlichen Rente und eine Stabilisierung des Rentenniveaus vorsehe. Außerdem müsse man endlich wieder zurück zu einer paritätischen Finanzierung in der Krankenversicherung, so Müller. Zudem müsse der Zusammenhalt in der Gesellschaft, das Füreinander und Miteinander in den Mittelpunkt gestellt werden. 

In einer Resolution formulierte der SPD-Parteitag seine Forderungen für die künftige Regierungspolitik der Sozialdemokraten. Auf den bisherigen SPD-Verhandlungserfolgen wie dem gesetzlichen Mindestlohn oder dem abschlagsfreien Rentenbezug nach 45 Versicherungsjahren werde man sich keineswegs ausruhen. Vielmehr forderte der Parteitag einen echten Aufbruch für mehr soziale Balance und eine Entlastungsoffensive für den Mittelstand.

Hierzu will die SPD die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverhältnissen abschaffen, damit wieder längerfristige Lebensplanungen möglich würden. Die Lohngleichheit für Leiharbeitnehmer solle schon nach wenigen Wochen greifen und nicht erst nach neun Monaten. Zudem müsse die kalte Progression im Steuerrecht geschleift werden, damit von Lohnerhöhungen ein deutlich grösserer Teil in der Lohntüte der Arbeitnehmer verbleibe. Im Gesundheitswesen wollen die Sozialdemokraten die volle paritätische Finanzierung wiederherstellen. „Es kann nicht sein, dass der demographiebedingte Kostenanstieg im Gesundheitswesen alleine von den Arbeitnehmern geschultert wird und die Arbeitgeber aussen vor bleiben“, sagte hierzu Harald Unfried. So wie der Mindestlohn die nicht verhandelbare Grundlage für einen sozialdemokratischen Regierungseintritt in der laufenden Legislatur gewesen sei, müsse es künftig der Einstieg in eine Bürgerversicherung im Gesundheitswesen mit einer deutlichen breiteren Finanzbasis sein.

Der Parteitag sprach sich dafür aus, die ungerechtfertigten Steuerprivilegien der Großkonzerne zu beseitigen und die Vermögenssteuer für Vermögen oberhalb einer Million Euro netto wieder einzuführen. Die Arbeitseinkommen dürften zudem nicht mehr höher besteuert werden als leistungslose Kapitaleinkünfte. Die Mehreinnahmen sollen zur Entlastung unterer und mittlerer Einkommen und zugunsten von Bildungsinvestitionen verwendet werden.

Den sozialen und genossenschaftlichen Wohnungsbau will die SPD massiv fördern. Mindestens 350.000 bis 400.000 neue Wohnungen sollen jährlich neu gebaut werden. Die Resolution wurde der Betreuungsabgeordneten Hagl-Kehl mit auf den Weg nach Berlin gegeben, um die Forderungen der SPD-Basis zu untermauern.

Angesichts der massiven Beschneidung von Bürger- und Menschenrechten in der Türkei durch die Regierung Erdogan forderte der SPD-Parteitag die Bundestagsfraktion nach kontroverser Diskussion zudem auf, sich für den unverzüglichen Stopp der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei einzusetzen und sämtliche Geldhähne zuzudrehen bis die vollen demokratischen Bürgerrechte wiederhergestellt seien.


Im Bild: die Vorstandsmitglieder mit der Betreuungsabgeordneten Rita Hagl-Kehl (MdB), Vorsitzendem Harald Unfried und den stellvertretenden Vorsitzenden Ruth Müller (MdL) und der Landshuter Stadträtin Anja König.

 

 



Vorstandschaft SPD Unterbezirk Landshut 2016 – 2018:

 

Vorsitzender:                          Harald Unfried, Landshut

Stv. Vorsitzende:                    Anja König, Stadträtin, Landshut

                                               Filiz Cetin, Kreisrätin, Essenbach

                                               Ruth Müller, MdL, Pfeffenhausen

Kassier:                                  Herbert Lohmeyer, Vilsheim

Schriftführer:                          Peter Schmid, Ergoldsbach

                                               Frank Domakowski, Landshut

Orga-Leiter:                            Alex Bodo, Landshut

                                               Hans Seidl, Altdorf

Bildungsbeauftragter:             Christoph Jahn, Tiefenbach

Juso-Vertreter:                       Andreas Friedrich, Ergoldsbach

60plus-Vertreter:                    Rolf Haucke, Landshut

AfB-Vertreter:                         Martina Hesse-Hujber, Ohu-Ahrain

BeisitzerInnen:                        Christine Erbinger, Hohenthann

                                               Marianne Bontzol, Essenbach

                                               Bruno-Andreas Dengel, Obersüßbach

                                               Martin Hobmeier, Tiefenbach

                                               Michael Knau, Landshut

                                               Horst Kubatschka, Landshut

                                               Ute Kubatschka, Landshut

                                               Wolfgang Mürdter, Landshut

                                               Ugur Sahin, Ergolding

                                               Christina Schindler, Landshut

                                               Patricia Steinberger, Landshut

                                               Gerhard Wick, Landshut

Schiedskommission:              Peter Barteit, Vilsbiburg

                                               Hedi Pable, Landshut

                                               Josef Sehofer, Altdorf

                                               Josef Billinger, Vilsbiburg

                                               Josef Haseneder, Niederaichbach

                                               Rudi Ragner, Landshut

                                               Arno Wolf, Pfeffenhausen

Revisoren:      Robert Gewies, Landshut und

                       Kerstin Schanzer, Niederaichbach

Delegierte Bezirksparteitag:   Alexander Bodo, Filiz Cetin, Christel Engelhard, Anja König, Herbert Lohmeyer, Ruth Müller, Patricia Steinberger, Harald Unfried

Delegierte Landesparteitag: Herbert Lohmeyer, Anja König, Ruth Müller

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.