Sammelten sich hinter der Traditionsfahne der Geiselhöringer SPD: (v.l.) Rainer Pasta, Sprecher des SPD-Arbeitskreises Labertal, die neugewählte Landtagsabgeordnete Ruth Müller, Kreisvorsitzender Martin Kreutz, Ortsvereinsvorsitzender Johannes Faden sowie die Stadträte Josef Eisenhut und Harry Büttner
Wahlkampf mit Herz, Erzieherinnen und einem Hopfenbauer
„Dies ist die erste Ortverseins-Veranstaltung überhaupt, die ich als Landtagsabgeordnete besuchen darf“ freut sich Ruth Müller, neu gewähltes Mitglied des bayerischen Landtags aus dem Kreis Landshut, zu Beginn ihrer Rede vor den Gästen beim Roten Herbst in Geiselhöring. Die mittlerweile im vierten Jahr stattfindende Veranstaltung des SPD Ortsvereins Geiselhöring bring regelmäßig zum Tag der deutschen Einheit hochkarätige Redner nach Geiselhöring; unter ihnen den stellvertretenden Vorsitzenden des VdK Bayern, Achim Werner, und den Autor der „Mutige Menschen“-Bücher, Christian Nürnberger.
In diesem Jahr ist es Ruth Müller, die die Geiselhöringer zum Roten Herbst begrüßen dürfen. Die Einführung des Gastes nutzt der Ortsvereinsvorsitzende Johannes Faden, um Müller zum gelungenen Wahlkampf und zum errungenen Mandat zu gratulieren. Auch wirft er einen Blick auf die lokalen Ergebnisse zur Landtagswahl und Bundestagswahl, die mit leichten Zuwächsen für die SPD im Trend der Gesamtergebnisse der jeweiligen Wahlen liegen, jedoch auch, so Faden, das hohe persönliche Wahlkampf-Engagement der Kandidaten im Labertal wiederspiegeln.
Dann ergreift Ruth Müller das Wort, und spricht zunächst über die politischen Inhalte, denen sie sich in den kommenden Jahren widmen will. Schwerpunktthemen sind für sie die Gesundheits- und Sozialpolitik. „Wir müssen das Angebot im Gesundheitswesen auf dem Land wieder attraktiver machen“, sagt sie, „für Patienten und für das medizinische Personal gleichermaßen“. Und schildert aus ihrer Arbeit als Kreisrätin in Landshut, wie schwierig es ist, moderne Behandlungsmethoden in die Krankenhäuser in der Landkreisfläche zu bringen. Gerade dies, so Müller, sei jedoch wichtig, um den älter werdenden Patienten und ihren Angehörigen weite Wege zu ersparen, und um gut ausgebildetes medizinisches Personal für die entsprechenden Standorte zu interessieren.
Am Herzen liegt ihr ferner, das Schulwesen im ländlichen Raum zu stärken, und erinnert sich daran, wie wichtig es ihr war, ihr eigenes Kind auf die Schule vor Ort schicken zu können. Sie spricht auch die Schwierigkeiten bei der Einführung des G8 an und den damit verbundenen Stress für Schülerinnen und Schüler. „Diese Schwierigkeiten möchte ich anderen Kindern ersparen“, sagt Ruth Müller und plädiert für ein sinnvolles Schulkonzept, das den Anforderungen in der Fläche des Freistaats gerecht wird.
Klar ist sich die neue Abgeordnete darüber, dass die Arbeit im Maximilianeum auch viele neue Themen mit sich bringen wird. Sie berichtet von einem Besuch bei Deutschlands größtem Hopfenbauern im Rahmen ihres Wahlkampfs; von den Schwierigkeiten, denen sich die Landwirte gegenüber sehen, und der Freude des Hopfenbauers darüber, wie sich die SPD für die Anliegen der Landwirte interessiert und einsetzt. „Die Arbeit zu landwirtschaftlichen Themen im Parlament wäre interessant, und inhaltliche Herausforderung zugleich“, meint Ruth Müller.
Damit schwenkt Müller zum Thema Wahlkampf, und lässt ihre persönlichen Highlights aus den Wochen vor der Landtagswahl Revue passieren. Neben dem Besuch beim Hopfenbauern, sowie zahlreichen weiteren Terminen die sie im Trio mit ihren Kandidatenkollegen Peter Stranninger aus Straubing und Bernd Vilsmeier aus Dingolfing bestritten hat, sind dies für sie vor allem frühmorgendliche Informationsstände vor Kindergärten und Schulen. „Mit den Eltern ins Gespräch zu kommen war uns wichtig“, meint Ruth Müller und schildert, wie sie so eine breite Öffentlichkeit jenseits althergebrachter Wahlkampfversammlungen erreicht hat. Besonders schön war hierbei für Müller, wie Eltern und Erziehungspersonal gleichermaßen positiv auf die Aktionen reagiert haben.
Für ihre weitere Arbeit vor Ort setzt Ruth Müller auch als Abgeordnete auf das etablierte Netzwerk des SPD Arbeitskreises Labertal. Die kulturellen und politischen Aktivitäten des Arbeitskreises haben sich bewährt und in den beteiligten Ortschaften auch im Wahlergebnis niedergeschlagen. Hierauf, so schließt Ruth Müller ihre Ausführungen, möchte sie als Betreuungsabgeordnete aufbauen, das Netzwerk weiter stärken, und mit dem Arbeitskreis auch in den kommenden Jahren sowohl im politischen Bereich als auch darüber hinaus Angebote für die Menschen vor Ort schaffen.
„Gut für Geiselhöring“ – so subsummiert anschließend der Vorsitzende Johannes Faden nicht nur den Vortrag von Ruth Müller, sondern würdigt auch die Tatsache, dass mit ihr eine routinierte und engagierte politische Persönlichkeit aus dem Labertal Einzug hält in den bayerischen Landtag. Ferner sei festzuhalten, so Faden, dass dies vielleicht die erste Veranstaltung beim Ortsverein Geiselhöring für Ruth Müller als Abgeordnete gewesen sei - „jedoch sicher nicht die letzte…“