Ismail Ertug, MdEP und Romuald Schaber, Milchviehhalter und Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter Großdemonstration für faire Milchpreise vor dem Europäischen Parlament
Der bayerische SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug unterstützte gestern die Milchbauern bei ihrer Demonstration für faire Milchpreise vor dem Europäischen Parlament in Brüssel. "Steigende Preise für Energie, Treibstoffe und Futtermittel sowie eine Überproduktion an Milch, die sinkende Milchpreise zur Folge hat, machen es den Landwirten schwer, sich mit der Milch ihr Einkommen zu sichern", so Ismail Ertug.
"Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Energiepreise um 20% gestiegen und der Preis von Soja um 22%. Gleichzeitig fällt der Milchpreis stetig, in einigen EU-Ländern ist der Preis bereits unter die 30-Cent-Marke gefallen. Unter diesen Umständen ist die Existenz vieler Milchbauern bedroht", so der Sozialdemokrat.
Ismail Ertug fordert, die Verantwortung an die Marktteilnehmer abzugeben. Möglich sollte eine Bündelung von bis zu 50 % unabhängiger Erzeuger und 66% der Produktionsmengen sein, um den Milcherzeugern eine verbesserte Verhandlungsposition gegenüber den Großmolkereien zu gewährleisten. "Sonst diktieren die Großmolkereien den Milchbauern die Preise", so Ismail Ertug.
Der Oberpfälzer Abgeordnete unterstützt den aktuellen Appell der Bauern, die einen sofortigen Lieferverzicht gegen Entschädigungszahlung und eine nachhaltige Lösung der Milch-Frage durch eine Europäische Monitoringstelle fordern. Mit Hilfe der Monitoringstelle soll eine Ober- und Untergrenze für die Milchpreise festgelegt werden. Innerhalb dieses Korridors sollten sich die Preise nach Angebot und Nachfrage anpassen, so Ertug.