Gesund werden im vornehmen Ambiente

Veröffentlicht am 14.11.2012 in Gesundheit & Verbraucher

Landkreis-SPD beim Besuch der Schlossklinik

SPD besichtigte neue Schloss-Reha – Diskussion zur fachärztlichen Versorgung im ländlichen Raum

Besuch im Rahmen des Bürgerdialogs "Gesundheit und Verbraucherschutz"

Die erste Woche im Betriebsmodus sei gut angelaufen, berichtete die Vorstandsvorsitzende von La.KUmed, Dr. Marlis Flieser-Hartl den SPD-Mitgliedern bei ihrem Besuch in der neu geschaffenen Schloss-Reha. Sieben Gäste habe man mittlerweile und täglich würden neue Patienten ihr Interesse an einer Anschluss-Heilbehandlung (AHB) bekunden. Die Kreisvorsitzende der SPD im Landkreis Landshut, Ruth Müller, die auch zugleich seit 16 Jahren Mitglied im Verwaltungsrat von La.KUmed (früher Krankenhaus-Ausschuss) ist, hatte den Besichtigungstermin organisiert, damit sich die Mitglieder einen Eindruck von den vielfältigen Aufgaben der Kommunalpolitik im Bereich der Gesundheitsversorgung machen konnten. Auch der Kreisvorsitzende der SPD Dingolfing-Landau, Dr. Bernd Vilsmeier und der Sprecher des SPD-AK Labertal Rainer Pasta aus dem Landkreis Straubing waren gekommen, um sich vor Ort zu informieren. Die SPD-Mitglieder schlossen sich auf diese Weise dem bundesweiten „Bürgerdialog“ der Sozialdemokraten zum Themenbereich „Gesundheit und Verbraucherschutz“ an.

Große Investition für die Region im Labertal

5,75 Millionen Euro wurden in den Neubau der AHB in Rottenburg investiert, und in der Region des Labertals wurden rund 40 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ziel der AHB ist es, Patienten nach einem orthopädischen oder unfallchirurgischen Eingriff wohnortnah im Landkreis Landshut zu versorgen. Dies bietet auch den Familien des Patienten deutliche Vorteile wie kürzere Besuchswege, machte Flieser-Hartl deutlich.

Bei einem Rundgang durch die Schloss-Klinik, die sich bereits Anfang der 90er Jahre auf die Geriatrie spezialisiert hat, wurde klar, dass sich das Konzept des Neubaus architektonisch an das Wasserschloss anpasst. Ein besonderes Augenmerk wurde aber auch darauf gelegt, dass die bereits vorhandenen Einrichtungen und Angebote der Schlossklinik, wie beispielsweise das Bewegungsbad leicht zugänglich sind und in das Reha-Konzept eingefügt wurden. Den Anspruch, neben dem Krankenhaus eine Reha-Einrichtung mit Hotelcharakter zu bauen, habe man erfüllt, waren sich die SPD-Mitglieder einig.

Diskussion zur fachärztlichen Versorgung in der Region

Nach dem Rundgang, bei dem die physiotherapeutischen Einrichtungen, die modernen Zimmer, die alle mit Balkon oder Terrasse ausgestattet sind, besichtigt wurden, fanden sich die SPD-Mitglieder im Schloss-Restaurant „Lola Montez“ ein. Hier entwickelte sich eine intensive Diskussion zum Thema „fachärztliche Versorgung in der Region“ statt. Dr. Marlis Flieser-Hartl erläuterte den SPD-Mitgliedern ausführlich die Rahmenbedingungen, die von der Kassenärztlichen Vereinigung vorgegeben werden, damit sich ein Facharzt niederlassen kann. Das Problem sei, dass die Stadt Landshut gemeinsam mit dem Landkreis eine Planungsregion bilde. Bei einer Bedarfsdeckung von 110% könne sich kein weiterer Facharzt mehr niederlassen, was beispielsweise dazu führe, dass im Bereich der Orthopädie die 110%-Regelung mit den Orthopäden in Landshut mehr als erreicht sei. Deshalb erhalte kein weiterer Orthopäde für eine Praxis im Landkreis Landshut eine Zulassung. 80% aller ärztlichen Leistungen in der Stadt Landshut werden für Patienten aus dem Umland erbracht, informierte Kreisrätin Ruth Müller aus dem aktuellen Versorgungsatlas. Im ganzen Bundesgebiet gebe es so eine Situation nur noch in Wismar an der mecklenburgischen Ostseeküste. Die Patienten des rund 150.000 großen Landkreises Landshut müssten alle den Weg nach Landshut auf sich nehmen, um Fachärzte zu konsultieren.

Zuschnitt der Planungsregionen muss sich ändern

Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft, deren Mobilität zurückgeht, müsse die Politik hier gegensteuern, waren sich die SPD-Mitglieder einig. Der Zuschnitt der Planungsregionen sollte sich am Bedarf und an der Wohnsituation der Bevölkerung orientieren und die ländlichen Regionen berücksichtigen. Einen weiteren Aspekt stellte Dr. Marlis Flieser-Hartl bei den Anforderungen der Berufsgenossenschaften heraus: Die kommunalen Krankenhäuser müssten ständig investieren, um auch weiterhin Patienten von Berufsunfällen versorgen zu dürfen. Dies könne auf absehbare Zeit dazu führen, dass in Stadt und Landkreis Landshut kein Krankenhaus mehr Arbeitsunfälle behandeln dürfe. Auch hier müssten die Verantwortlichen in der Politik die wohnortnahe medizinische Versorgung der Patienten in den Mittelpunkt stellen. Rainer Pasta, Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro von MdL Reinhold Perlak in Straubing versprach, hier tätig zu werden.

Krankenhausfinanzierung verbessern statt Milliardenüberschüsse horten

Auch über die Milliardenüberschüsse bei den Krankenkassen diskutierten die Sozialdemokraten im Schloss-Restaurant „Lola Montez“. Anstatt über Beitragsrückerstattungen nachzudenken, wäre es sinnvoller, beispielsweise die gestiegenen Personalkosten den Krankenhäusern zu erstatten. Der Abschluss der neuen Tarifverträge bedeutet im aktuellen Jahr eine Kostensteigerung von 1,7 Millionen Euro für die drei Krankenhäuser des Landkreises Landshut. Dringend erforderlich wäre es hier, die Budgets der Krankenhäuser durch die Krankenkassen zu erhöhen. Wichtig wäre es, auch im Bayerischen Landtag für die drei kommunalen Krankenhäuser des Landkreises Landshut Unterstützungsarbeit zu leisten, so Kreisrat Peter Barteit. Wenn man sehe, wie andere Häuser gefördert werden, so könne man daran auch erkennen, welche Abgeordneten sich dafür einsetzen. Und hier gebe es deutlichen Nachholbedarf im Landkreis.

Foto: Landkreis-SPD mit der Vorsitzenden Ruth Müller (5. v. .) ließ sich von Dr. Marlis Flieser-Hartl (4. v. r.) über die neu erbaute Schloss-Reha informieren.

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.