Der neue Dorf-Treff an der Milchbar

Veröffentlicht am 23.08.2016 in Landwirtschaft & Forsten

mit MdB Rita Hagl-Kehl (Mitte) bei der Milchtankstelle in Ergoldsbach

SPD-Kreisverband besuchte „Koferer Milchtankstelle“

An der B15 zwischen Ergoldsbach und Neufahrn macht in Jellenkofen schon kurz vor der Hofeinfahrt eine lebensgroße Kuh-Werbe-Tafel auf die erst vor vier Wochen eröffnete „Koferer Milchtankstelle“ aufmerksam. Ein tierischer Werbeträger, der gleichbedeutend für den Milchverkauf ab Hof steht und bei der Bevölkerung erkennbar gut angenommen wird.

Davon konnten sich die Mitglieder des SPD-Kreisverbands Landshut bei einem Vor-Ort-Besuch auf dem Hof der Familie Georg und Gertraud Eichstetter überzeugen. Mit dabei waren auch die beiden Landwirtschaftspolitkerinnen der niederbayerischen SPD – Rita Hagl-Kehl aus Landau, die im Deutschen Bundestag im Agrarausschuss tätig ist und die örtliche Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die seit 2013 im Bayerischen Landtag im Ausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten mitwirkt. Beide Abgeordnete sind zudem für den Bereich der „Direktvermarktung“ in ihren Gremien zuständig und haben bereits andere Milchtankstellen im Landkreis Landshut besucht.

„Seit vier Wochen läuft die Milchtankstelle und täglich werden rund 50 Liter Milch verkauft“, berichtete die Milchbäuerin Gertraud Eichstetter. Im modernen Laufstall der Landwirtsfamilie stehen 55 Milchkühe und wie viele andere Milchviehhalter haben auch die Eichstetters mit den sinkenden Milchpreisen zu kämpfen. „Zur Zeit bekommen wir nicht einmal mehr 25 Cent für den Liter Milch“, berichtete Georg Eichstetter. Deshalb habe man Alternativen überlegt und da auch die Hofnachfolge mit Tochter Evi gesichert sei, sich für die Investition in eine „Milchtankstelle“ entschieden.

„Eine hervorragende Idee“, lobte die Agrarpolitikerin Ruth Müller die Initiative. Zum einen habe man damit die Preisgestaltung selbst in der Hand und zum anderen schaffe man für die Verbraucher Transparenz.

Ergoldsbachs 2. Bürgermeister Sebastian Hutzenthaler sieht in der Direktvermarktung auch eine große Chance für die regionale Wertschöpfung: „Es bedeutet auch Lebensqualität, wenn ich vor Ort Produkte sowohl erzeugen als auch einkaufen kann“, so Hutzenthaler.

Ein Selbstläufer ist die Milchtankstelle aber nicht, berichtete die Betreiberin Gertraud Eichstetter: Rund eine Stunde Arbeit sei täglich damit verbunden – aber besonders nett seien auch die vielen Begegnungen und Gespräche mit den Kunden, die auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule vorbeikommen und sich ihre frische Milch zapfen.

Seit 230 Jahren ist der Hof der Familie Eichstetter ein landwirtschaftlicher Betrieb, berichtete Georg Eichstetter den Besuchern des SPD-Kreisverbands und den SPD-Markträten. Er selbst habe den Hof vor 32 Jahren übernommen und sei mit Leib und Seele Landwirt. Doch die sinkenden Erzeugerpreise gefährden den Fortbestand unserer bäuerlichen Landwirtschaft und befördern damit den Strukturwandel.

Dass in Österreich die Direktvermarktung schon seit vielen Jahren besser funktioniert, berichtete die Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl. „Durch die persönlichen Begegnungen auf den Wochenmärkten und Ab-Hof-Verkaufsstellen wird eine Identifikation der Menschen mit der Landwirtschaft erreicht“, so Hagl-Kehl. Und das Einkaufen werde damit auch zum Sinnes- und Geschmackserlebnis.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.