Den Ankündigungen Taten folgen lassen

Veröffentlicht am 21.03.2010 in Landwirtschaft & Forsten

Josef Kollmannsberger

Leserbrief des landwirtschaftspolitischen Sprechers, Josef Kollmannsberger, Bruckberg in der LZ vom 20. März 2010

Mit Erstaunen habe ich gelesen, dass der bayerische Landwirtschaftsminister Brunner erneut über die Vorgaben des Erosionsgefährdungskatasters aus Brüssel und Berlin herzog. Anscheinend wurde der Minister nicht ausreichend durch sein eigenes Haus über die Details des Katasters informiert.
Grundsätzlich wurden die Vorgaben des Erosionsgefährdungskatasters durch die einzelnen Landesvertreter, also auch seitens der bayerischen Staatsregierung in Berlin verabschiedet. Hier haben sich die Bundesländer verpflichtet, in eigener Zuständigkeit die Erosionsproblematik zu entschärfen. Es ist typisch für die bayerische Landesregierung, dass man für die im eigenen Laden verbockte Politik Brüssel verantwortlich macht.
Bayern hat keineswegs die möglichen Ausnahmeregelungen ausgeschöpft, die das Gesetz zugestanden hätte. Im Gegenzug wurden alle Ackerflächen nach dem Grad der Erosion eingestuft, ohne die Niederschlagsmenge zu berücksichtigen. Man muss kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass hier ordentlich gepfuscht wurde und auch der Bayerische Bauernverband diese Regelung zurecht kritisiert.
Deutschland hat dakenswerterweise die europäische Bodenschutzrichtlinie abgelehnt, jedoch schießt Bayern nun mit seinem Kataster und den Auflagen weit über das Ziel hinaus.
Forderungen, wie beispielsweise die Erosionsgefährdungskatasterauflagen erst bei Feldstücken ab 5 ha anzuwenden, wurden seitens der bayerischen Staatsregierung bisher leider abgelehnt. Bürokratieabbau wird wohl seitens der Staatsregierung gerne angekündigt, jedoch nicht vollzogen. Die Leidtragenden sind letztlich in diesem Fall die bayerischen Bäuerinnen und Bauern.

Weiterhin sicherte der Minister zu, dass er mit allen Kräften die Milchbauern unterstütze, um sie als Verhandlungspartner gegenüber den Discountern zu stärken. Ein gutes Beispiel für diese Anstrengungen seitens der Landwirtschaft ist aus meiner Sicht „die faire Milch“ des BDM.
Als die bayerische SPD am 09.03.2010 beantragte, dieses revolutionäre Vermarktungskonzept im Agrarausschuss vorzustellen, wurde dies von der bayerischen Staatsregierung abgelehnt.
Wenn so die Unterstützung des bayerischen Landwirtschaftsministers aussieht, ist hier wohl leider wenig zu erwarten.

Der bayerische Landwirtschaftsminister forderte weiterhin waldverträgliche Wildbestände. Der notwendige, natürliche Waldumbau ist in vielen Fällen unmöglich. Die vorhandenen Vejüngungen werden weitgehend durch die Fichte dominiert, was ein Indiz für den unverträglich hohen Wildbestand ist. Angesichts der langfristigen ökologischen und wirtschaftlichen Schäden wäre es höchste Zeit, dass die Politik mit neuen Vorgaben im Bereich des Abschuss reagiert.
Weiterhin will der bayerische Forstminister Brunner am Brotbaum Fichte festhalten. Diese Forderungen disqualifizieren einen Fachmann, da die Fichte den Klimawandel keineswegs vertragen wird und der notwendige Umbau zu einem stabilen Mischwaldsystem unbestritten ist. Man kann nur hoffen, der Minister orientiert sich mit seinen Aussagen künftig stärker an den Forderungen seiner kompetenten, bayerischen Forstverwaltung bzw. den Waldbauernvereinigungen, die das Fichtenproblem in Bayern bereits seit Jahren erkannt und publiziert haben.

Zu guter Letzt wurde auch noch die Investitionsförderung angeschnitten. Dem Minister kann man nur empfehlen, den großen Worten Taten folgen zu lassen. Das Liquiditätshilfeprogramm der Bundesregierung wurde am 09.03.2010 komplett beendet, da die verfügbaren Mittel ausgeschöpft waren. Hier würde man eine Reaktion der bayerischen Staatsregierung erwarten, bisher allerdings wartet man hier allerdings vergebens.

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.