Besondere Auszeichnung für verdienten Politiker

Veröffentlicht am 13.09.2023 in Allgemein

Gerhard Babl mit der Willy-Brandt-Medaille geehrt

Freunde, politische Weggefährten und die SPD-Velden waren im Gasthaus Rampl in Hinterskirchen zu einem besonderen Termin zusammengekommen. „Wahlveranstaltung“ hatte der Ortsvorsitzende Michael Koch zu Gerhard Babl gesagt. Der hatte sich zwar ob der seltsamen Uhrzeit gewundert, aber nachdem seine Frau Hedwig eingeweiht war und den Abend freigehalten hatte, erschien er pünktlich und erlebte eine Überraschung: Denn die Kreisräte der SPD, ehemalige Bürgermeister-Kollegen, Mitglieder des SPD-Ortsvereins Velden und die Generalsekretärin der BayernSPD, Ruth Müller, MdL waren eigentlich nur wegen ihm gekommen: Der SPD-Ortsverein hatte in seiner letzten Sitzung beschlossen, Gerhard Babl mit der „Willy-Brandt-Medaille“ auszuzeichnen. „Wir waren uns einig, dass Dein Engagement in der Partei und in der Kommune über viele Jahrzehnte hinweg, diese Auszeichnung mehr als rechtfertigt“, so Ortsvorsitzender Michael Koch.

Die Laudatio übernahm die Generalsekretärin der BayernSPD, Ruth Müller, die Gerhard Babl seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist. Dies wurde auch in ihrer warmherzigen Würdigung der vielen Stationen seines Engagements deutlich: Im Jahr 1996 wurden beide zum ersten Mal gemeinsam in den Kreistag des Landkreises Landshut gewählt und Gerhard Babl darüberhinaus zum Ersten Bürgermeister der Marktgemeinde Velden, in der er vorher schon das Amt des Gemeinderats ausgeübt hatte. Unter seiner Bürgermeisterzeit entwickelte sich der Markt – es wurde beispielsweise ein neues Feuerwehrhaus gebaut, das auch heute noch immer wieder Anlaufstelle für Feuerwehren ist, die sich hier ein gelungenes Beispiel aus der Praxis anschauen können. Auch in Sachen Kinderbetreuung hat Gerhard Babl frühzeitig die richtigen Weichen gestellt, um Familie und Beruf vereinbar zu machen: Durch den Bau einer Kinderkrippe – so Ruth Müller, MdL. Neben diesen kommunalpolitischen Höhepunkten war und ist ihm noch heute das Ehrenamt besonders wichtig – es gab kaum eine Generalversammlung oder ein Vereinsfest der 60 Veldener Vereine, das er nicht besucht hat. Und auch heute noch unterstützt er den Heimatverein als Zeremonienmeister, oder hilft beim  Motorradclub oder den Festen des Reit- und Rennvereins hinter der Theke, bei der Bewirtung und beim Auf- und Abbau.

Sein großes Herz sei auch bis nach Nowosibirsk bekannt, im Freundeskreis, der die über 30jährige Partnerschaft der beiden Landkreise begleitet, sei er seit vielen Jahren nun stellvertretender Vorsitzender und habe dort zahlreiche soziale Projekte begleitet und unterstützt und in seiner Freizeit Reisegruppen begleitet, Lehrerinnen und Studierende beherbergt und immer daran geglaubt, dass dieser Beitrag zur Völkerverständigung ein wichtiger Beitrag für den Frieden sei. Was für ein Renomée er in der Region habe, sei Müller immer wieder bewusst geworden, wenn sie mit ihm unterwegs gewesen sei – im Seniorenheim habe jeder den „Gerhard“ gekannt“. Und bei Besuchen in der Lebensgemeinschaft Höhenberg hätten viele Bewohner schon von weitem gerufen: „Hallo Bürgermeister“. Zum Ausgleich der vielen Arbeit werkle er mit seiner Frau gerne im Garten, bastle an Autos, wie an seinem VW Bully und sorgt bei den Eberspointer Hofsängern und dem Bürgermeisterchor für den richtigen Ton. Als besonderen Vertrauensbeweis wertete Müller auch die Ernennung zum „Sonderbürgermeister“ während der Corona-Pandemie. Hier habe er mit seinen 73 Jahren noch einmal große Verantwortung übernommen.


So vielfältig wie im gesellschaftlichen und beruflichen Leben – Babl hatte als technischer Angestellter bei der ELDRA gearbeitet – sei auch sein Einsatz in seiner Partei, der SPD gewesen: „Du warst 22 Jahre stellvertretender Kreisvorsitzender und sowohl meine Vor-Vorgängerin Christel Engelhard als auch ich konnten uns immer auf Dich und Deine Unterstützung verlassen“, bedankte sich Ruth Müller. Als uns im Winter 2007 unser Kreisvorsitzender über Nacht abhanden gekommen war, habe er damals ganz pragmatisch gesagt: „Wegen oana Staudn verreckt koa Goaß“. Und habe gleichzeitig dafür plädiert, dass Müller das jetzt mal „kurzfristig“ übernehmen solle und man dann ja weitersehen werde, erinnerte sich die SPD-Kreisvorsitzende unter dem Schmunzeln der Zuhörer. Aber sie wurde auch gleich wieder ernst: „Denn wenn Gerhard Babl sage: „Meld Dich, wenn Du was brauchst“ – dann könne man sich darauf verlassen, dass er da ist, wenn man ihn brauche. Und so sei er noch heute ein hochgeschätztes Mitglied im SPD-Kreisverband und mache das, was er auch im Kreistag über viele Jahre zuverlässig getan habe – die Kassenprüfung. „Danke für alle Unterstützung für mich persönlich, für die SPD und in der Kommunalpolitik“, schloss Müller ihre Dankesrede.


Die beiden SPD-Vorsitzenden Michael Koch und Michael Kreisel überreichten Gerhard Babl die Willy-Brandt-Medaille. Und der so Überraschte fand auch schnell seine Sprache wieder und erinnerte sich an seine erste Begegnung mit Willy Brandt – im Jahr 1968 in einem Hotel im Bayerischen Wald, wo er als junger Bundeswehrsoldat während des Besuchs von Willy Brandt im Einsatz war. Kurz darauf sei er in die SPD eingetreten, habe in Vilsbiburg in der Partei mitgewirkt und dann den SPD-Ortsverein Velden gegründet und hier nicht nur Parteigenossen, sondern Freunde für´s Leben gefunden, wie beispielsweise Martin Schuster und Ernst Holler. Er dankte auch seiner Frau Hedwig für die Unterstützung und Begleitung in den vielen Jahrzehnten seines politischen und ehrenamtlichen Lebens. „Unsere Kinder haben uns oft gefragt, warum wir eigentlich nie grillen“, erinnert sich Babls Frau Hedwig lachend an die besonders aktive Zeit von Gerhard Babl als Bürgermeister. „Aber eigentlich hatten wir ja an jedem Wochenende im Sommer mindestens ein Grillfest“. Und als er sich daran erinnerte, was die Menschen ihm gesagt hätten, als er aufgrund bürokratischer Bestimmungen „Essen auf Rädern“ nicht mehr ausliefern durfte, wurden die Augen des großen Veldener Sozialdemokraten Gerhard Babl feucht.


Zu dieser besonderen Auszeichnung gratulierten auch der stellvertretende Landrat Sebastian Hutzenthaler, die Vilsbiburger Bürgermeisterin Sibylle Entwistle, der Dingolfinger Kreisvorsitzende Dr. Bernd Vilsmeier, Stadträtin Anja König und ehemalige Bürgermeisterkollegen wie Franz Göbl aus Buch a. E. oder Karl Rannow aus Wörth.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.