Bayerische SPD-Politiker zu Besuch in Ungarn

Veröffentlicht am 24.03.2012 in Steuern & Finanzen

MdL Reinhold Strobl: "Ungarische Regierungspolitik problematisch"

Erst in der letzten Woche weilte der umstrittene rechtspopulistische ungarische Regierungschef Viktor Orban bei Ministerpräsident Horst Seehofer. Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher hatte zu diesem Besuch klare Worte: „Orbans Verstöße gegen EU-Vertrag, Presse-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit müssen zur Sprache kommen." Vom bayerischen Ministerpräsidenten erwarte die bayerische SPD klare Worte zu den undemokratischen Vorgängen in Ungarn. Zeitgleich trafen in Budapest die Haushaltspolitiker der SPD-Landtagsfraktion, Volkmar Halbleib, Reinhold Strobl, Susann Biedefeld und Christa Naaß mit seinem wahrscheinlichen Herausforderer Attila Mesterhazy zusammen, um sich von ihm über die Lage in Ungarn informieren zu lassen.

Anlass für den Besuch war die Tatsache, dass die BayernLB in Ungarn die viertgrößte Bank des Landes (MKB) besitzt. Allerdings geriet die MKB wegen der Politik von Orban mit 200 Millionen Euro in die roten Zahlen.

Dem Besuch in Budapest waren Gespräche in Wien mit dem Hauptgeschäftsführer der Deutschen Handelskammer, Thomas Gindele und SPÖ-Politikern (u.a. mit Finanz-Staatssekretär Andreas Schieder und dem Vorsitzenden des Wiener SPÖ-Gemeinderatsklubs, Rudolf Schicker) im Finanzministerium bzw. im Wiener Rathaus vorangegangen. Mit dem Vorsitzenden des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Erich Foglar, diskutierten die SPD-Haushaltspolitiker über die Auswirkungen der Finanzkrise für die Arbeitnehmer in Europa. Eine Finanztransaktionssteuer für diejenigen, welche die Krise verursachten, würde inzwischen von 9 Ländern der EU für richtig angesehen und gefordert.

Nach einer Stippvisite im Wirtschaftsministerium standen Gespräche mit Verantwortlichen mit dem Tochterunternehmen der Landesbank, der ungarischen MKB, auf der Tagesordnung des Besuchs. Hier ging es um die Umwandlung von Eurokrediten und die ungarische Bankenabgabe, welche maßgeblich für das Minus bei der MKB verantwortlich ist. Dabei ist anscheinend, so der Eindruck für MdL Reinhold Strobl, weniger die Bankenabgabe selbst, sondern vielmehr die Höhe und die Unberechenbarkeit und Unkalkulierbarkeit der ungarischen Regierungspolitik das Problem.

Seit dem Regierungswechsel im Frühjahr 2010 wächst in Europa die Furcht um den Bestand von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Meinungsfreiheit in Ungarn. Immer mehr ausländische Beobachter sehen Ungarn unter Ministerpräsident Viktor Orban auf dem Weg in eine autoritäre Demokratie. In Ungarn wächst inzwischen der Protest gegen das „System Orban“. Orbans Verstöße gegen EU-Vertrag, Presse-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit nehmen inzwischen, so Strobl, erschreckende Ausmaße an. Mit Attila Mesterhazy, dem Chair der Hungarian Socialist Party, trafen die SPD-Politiker einen jungen Parteivorsitzenden, der überzeugt ist von den europäischen Grundwerten und einem sozialen und demokratischen Ungarn.

Mesterhazy zeigte den SPD-Politikern den Weg auf, mit dem die MSZP den Wechsel in Ungarn hin zu mehr Demokratie wieder schaffen wolle. Seine Partei sei in den Gemeinden nach wie vor gut verankert. Strobl kam aus Ungarn mit dem Eindruck zurück, dass die derzeitige Politik in Ungarn durch Orban nicht mit der bayerischen Liberalität zu vergleichen sei. Dass Viktor Orban mit dem Franz Josef Strauß-Preis ausgezeichnet worden und in Bayern hofiert worden sei, könne er nicht nachvollziehen.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.