Ausbau der Kinderkrippen hat Vorrang

Veröffentlicht am 15.04.2012 in Kreisvorstand

beim Bürgersaal in Ergolding soll eine neue Kinderkrippe erbaut werden - SPD-Kreisvorstand informierte sich

SPD Kreisvorstand informierte sich beim Vor-Ort-Termin in Ergolding über die Situation der Kinderkrippen im Landkreis Landshut

In 26 Landkreisgemeinden gibt es mittlerweile ein Kinderkrippen-Angebot, das in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet wurde. In Ergolding steht der Neubau einer weiteren Kinderkrippe auf der Tagesordnung der Marktgemeinde, um Kindern unter drei Jahren den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab 2013 zu gewähren. Die SPD-Kreisvorstandschaft informierte sich bei den Ergoldinger Markträten über das Krippenangebot und den geplanten Neubau beim Bürgerhaus.

Eine Kinderkrippe für drei Gruppen soll dort entstehen, wo im Moment noch grüne Wiese ist und rundum Wohnhäuser stehen. Wenn der Bau fertiggestellt ist, kann die Marktgemeinde an verschiedenen Standorten dann insgesamt acht Gruppen anbieten, in denen Kinder bis zu drei Jahren betreut werden, informierte Gemeinderätin Cornelia Czichon.

„Die Kommunen haben in den vergangenen Jahren ordentlich Geld in die Hand genommen, um den geforderten Ausbau voranzutreiben“, so der Ergoldinger Gemeinderat Korbinian Deliano. In Bayern sei allerdings noch immenser Nachholbedarf vorhanden, denn derzeit liegt der Freistaat im Bundesvergleich an vorletzter Stelle mit einer Ganztagsbetreuungsquote von 4,9 Prozent - der Bundesdurchschnitt liegt bei 11,6 Prozent.

Angesichts dieser Zahlen sei es vielleicht verständlich, wenn die CSU auf ein Betreuungsgeld setzt, bei dem Eltern bis zu 150 Euro erhalten, wenn sie ihr Kind nicht in eine Kinderkrippe geben. Dagegen formiert sich derzeit aber deutlicher Widerstand, berichtete die Kreisvorsitzende Ruth Müller über die aktuelle Petition der BayernSPD gegen das Betreuungsgeld. Auch viele andere Verbände, wie die AWO, die Caritas, die Diakonie, oder der Katholische Deutsche Frauenbund sowie Gewerkschaften halten nichts von einem Betreuungsgeld, konnte Ruth Müller berichten. Man sehe die Gefahr, dass der rechtzeitige Krippenausbau dadurch gefährdet werde.

Dass die Kinderkrippen auch im ländlichen Raum gut angenommen werden, konnte stellvertretende Landrätin Christel Engelhard berichten: In Altdorf gebe es mittlerweile bereits zwei Krippen, die stets ausgelastet seien. Aktuell sei eine dritte Kinderkrippe beschlossen und in Planung.

Und auch die Kinderkrippe „Spatzennest“ in Bruckberg sei gut belegt, informierte stellvertretender Kreisvorsitzender und Gemeinderat Josef Kollmannsberger. Die SPD in Bruckberg plädiere bereits dafür, eine zusätzliche Gruppe zu schaffen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.

Für eine wirkliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf müssen die Priorität auf genügend Betreuungsplätze gelegt werden, waren sich die Mitglieder des SPD-Kreisvorstands beim Vor-Ort-Termin einig.

Die Einführung eines Betreuungsgelds ab 2013 wird rund 400 Millionen Euro kosten, ab 2014 sind dafür 1,2 Milliarden Euro eingeplant, wobei nach einer Schätzung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung sogar mit zwei Milliarden Euro gerechnet werden muss. Und gleichzeitig wirken sich finanzielle Anreize, keiner oder einer geringen Berufstätigkeit nachzugehen, schädlich auf den Aufbau einer Altersvorsorge für den Elternteil aus, der wegen fehlender Betreuungsmöglichkeiten zu Hause bleiben muss. Äußert positiv sei die Resonanz auf die erste Unterschriftensammlung in Pfeffenhausen ausgefallen, berichtete Ruth Müller. Die SPD-Ortsvereine im Landkreis Landshut werden in den nächsten Wochen Unterschriften sammeln, Unterschriftenlisten können bei den Ortsvorsitzenden oder im SPD-Büro (0871 25259) angefordert werden.

„Meine politische Arbeit begann mit der Forderung nach einer besseren Kinderbetreuung“, erinnert sich Gemeinderätin Uschi Egner aus Ergolding an ihre Anfänge in der Kommunalpolitik vor über 20 Jahren. „Ich bin froh, dass die heutige Generation der jungen Mütter bessere Betreuungsmöglichkeiten haben als wir zu unserer Zeit. Dafür zu kämpfen, hat sich gelohnt“.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

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