AK trifft Jusos

Veröffentlicht am 08.02.2011 in Veranstaltungen

Gemeinsame Ziele: der Kampf gegen Rechtsextremismus, die kommunale Jugendpolitik und der Einsatz für eine Änderung der ungerechten Vermögensverteilung
Der AK Labertal tauschte sich mit dem Parteinachwuchs aus Niederbayern und der Oberpfalz aus.

Nachdem die Kritik der SPD-Jugendorganisation an der Reformbereitschaft der Mutterpartei zum Jahresbeginn hochkochte, lud der AK Labertal die Jusos zum konstruktiven Meinungsaustausch in die Stiftsgaststätte Aufhausen ein. Über drei Stunden sprachen die Vertreterinnen und Vertreter der Jungsozialisten und des aus 16 Ortsvereinen aus fünf Landkreisen der Oberpfalz und Niederbayerns bestehenden Arbeitskreises Labertal über aktuelle politische Themen und die Möglichkeiten einer engeren Zusammenarbeit - unter ihnen der stellvertretende Landrat Sepp Weitzer, die stellvertretenden Bezirksvorsitzenden der niederbayerischen Jusos Thomas Asböck und Marco Süß, die Kreisvorsitzende der Landshuter LandkreisSPD Ruth Müller sowie der stellvertretende Unterbezirksvorsitzende der Regensburger Jusos, Markus Zaglmann und der Juso-Kreisvorsitzende Sebastian Koch. Der Hausherr Hubert Wittmann, Vorsitzender der SPD Aufhausen, begrüßte ferner Kollegen benachbarter SPD-Ortsvereine, unter ihnen Armin Buchner aus Schierlinger und Reiner Schwikowski aus Kelheim/Saal.

Bei einem „tollen Gespräch“ lernten sich die Teilnehmer aus den beiden Regierungsbezirken z.T. erstmals persönlich kennen und tauschten aktuelle Projektideen aus. Schnell wurde deutlich, dass ein regelmäßiger intensiverer Meinungsaustausch in Zukunft nötig sei und die eine oder andere Aktion gemeinsam angegangen werden könne. Ruth Müller, die stellvertretende Sprecherin des Arbeitskreises, informierte kurz über die bisherigen Aktionen des Arbeitskreises und wollte vor allem von den Juso-Vertretern erfahren, wie sie die Arbeit der sechzehn SPD-Ortsvereine unterstützen könnten.

Thomas Asböck ließ sich nicht zweimal bitten und nannte drei besonders „heiße Eisen“, die für die Jungsozialisten von essentieller Bedeutung seien: Der Kampf gegen Rechtsextremismus, die kommunale Jugendpolitik und der Einsatz für eine Änderung der ungerechten Vermögensverteilung. Es sei nicht hinzunehmen, dass die Reichen auf Kosten der Arbeitnehmer immer reicher würden. Der Wohlstandszuwachs müssen vor allem den Millionen Menschen zu Gute kommen und nicht einigen tausend Millionären. Sebastian Koch knüpfte daran an und forderte eine verstärkte an Inhalten ausgerichtete politische Arbeit der SPD bis zur Basis herab. Markus Zaglmann wünschte sich von der Mutterpartei mehr Anerkennung und auch finanzielle Unterstützung für die Arbeit der Jungsozialisten. Einige weitere „Eisen“ bzw. Themen im Feuer der SPD-Ideenschmiede waren die Bildungs- und Umweltpolitik, der Naturschutz und die Verknüpfung der Bundeswehrreform mit der Diskussion über die zukünftige Friedensstrategie.

Beim Thema Atomausstieg sind AK und Jusos eng beieinander. So ließ sich der AK Labertal gerne zur Anti-Atom-Demo / Sternfahrt und Menschenkette am 4. Juni in Landshut (oder Niederaichbach) einladen. Auch bei den Positionen gegen Rechtsradikalismus gibt es viele inhaltliche Übereinstimmungen. Nachdem die Historischen Themennachmittage und die Veranstaltungen zum Thema Zivilcourage bisher überwiegend in den LK´s LA, SR-Bog, RGB und KEH stattfinden, soll eine gemeinsame Abschluss-Veranstaltung mit dem OV Mengkofen im Spätherbst zusammen mit den Jusos organisiert werden.

Die sehr interessante Idee eines Jugendparlaments ist ein langjähriges Anliegen der Jusos auf allen Ebenen, sie scheitert vor Ort jedoch meist an den gesteckten Rahmenbedingungen. Allzu oft dienen die Jugendparlamente nur als Alibi für die regierenden Parteien – um von der unzulänglichen Jugendpolitik abzulenken. Gute, funktionierende Beispiele sollen mit dem AK Labertal zusammengetragen und mit den OVs kommuniziert werden.

120 Jahre BayernSPD
2012 feiert die BayernSPD ihr 120jähriges Jubiläum, womit auch gleichzeitig zum 150-jährigen Geburtstag der Bundes-SPD im Jahr 2013 übergeleitet wird. Dies soll in den 5 Landkreisen des AK Labertal gemeinsam mit den Jusos in einer Aktion gewürdigt werden. „Wofür stand die bayerische SPD vor 120 Jahren und was ziehen wir daraus für heute für Konsequenzen?“ oder "Alte Traditionen und Junges Engagement" könnte der gemeinsame Arbeitstitel für AK und Jusos heißen.

Die Vorbereitungssitzung zur Abschlussveranstaltung zum Jahresthema "Zivilcourage" wurde als nächstes Gruppentreffen vereinbart, hier sollten dann auch gleich die ersten Aktionen für das Jubiläumsjahr 2012 besprechen werden. Die anderen Themen lassen sich über die üblichen Kommunikationswege bearbeiten.

Abschließend äußerte sich der stellvertretende Landrat Sepp Weitzer über das gemeinsam „Brainstorming“ der Jusos und des SPD-Arbeitskreises. „Alt und jung, das gibt Schwung,“ zeigte er sich überzeugt vom Erfolg dieser vereinbarten Zusammenarbeit.

Der Schierlinger Marktrat und stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Armin Buchner lud am Ende zur Buchlesung „Macht und Missbrauch“ von Dr. Wilhelm Schlötterer am 18. März um 19:30 Uhr im Gasthaus Aumeier in Schierling ein. Die Buchlesung des langjährigen CSU-Mitgliedes und CSU-Insiders ist die Startveranstaltung der SPD-Aktionsreihe „Zivilcourage zeigen“ und liefert angesichts des CSU-Skandals um die Bayerische Landesbank neue und aktuelle Einsichten.

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.