Wanderausstellung "Weiße Rose" 2018

Veröffentlicht am 12.04.2018 in Veranstaltungen

Erlebten einen interessanten Abend: Geschichtslehrerin Sabrina Zwicknagl (li.), die Schulleiterinnen Christiane Wildmann(2.v.li.) und Barbara Kasberger (4.v.li.) mit den Gästen Ruth Müller, MdL ((5.v.re.) und Dr. Olaf Sommerfeld (6.v.re.) sowie die Schülerinnen und Schülern der Fremdsprachenschule

 

„Es lebe die Freiheit!“

Private Schulen Kasberger –Wildmann zeigt Ausstellung „Weiße Rose“

Vom 9. bis 14. April gastiert die Wanderausstellung „Weiße Rose“ an den Privaten Schulen Kasberger – Wildmann in Straubing. Zur Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch sprach Schirmherrin Ruth Müller, MdL und SPD-Stadtverbandsvorsitzender Dr. Olaf Sommerfeld. Die Veranstaltung wurde von der Klasse der Fremdsprachenschule eindrucksvoll begleitet.

 

Seit 19. März gastiert die Wanderausstellung, die der SPD-Arbeitskreis Labertal organisiert hat, in der Region. Nach Furth bei Landshut und Geiselhöring führte die dritte Station nun nach Straubing. Wie bereits bei den Ausstellungen „Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 – 2015“ sowie „Schuld & Sühne“, die die Schule zusammen mit dem AK-Labertal präsentieren konnte, geht es auch bei der „Weißen Rose“ um ein zeitgeschichtliches Thema mit aktuellem Bezug. So freuten sich Schulleiterin Barbara Kasberger und Geschichtslehrerin Sabrina Zwicknagl, dass zum 75. Jahrestag der Ermordung der Geschwister Scholl die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ den Schülerinnen und Schülern präsentiert werden konnte.

Schirmherrin Ruth Müller, MdL ging in ihrem Impulsreferat zur Eröffnungsveranstaltung auf einen weiteren markanten Jahrestag ein: Die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes am 23. März 1933 im Reichstag und am 24. April im Bayerischen Landtag. „In einer die Generationen überdauernden Rede hatte der Fraktionsvorsitzende der SPD im Reichstag erklärt, dass die Sozialdemokraten gegen das Ermächtigungsgesetz, das die Staatsgewalt ausschaltete, stimmen werden“, so Ruth Müller. „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht“, sagte Otto Wels in seiner Rede, die zu den Sternstunden der Demokratie zähle, so Müller weiter. Dieser Satz sollte bittere Wahrheit für viele Millionen Menschen in den kommenden zwölf Jahren werden – „auch für die Mitglieder der Weißen Rose, an deren Idee und Wirken wir mit dieser Ausstellung heute erinnern wollen“, so Müller.

„Wehret den Anfängen!“

Dr. Olaf Sommerfeld, Stadtverbandsvorsitzender und Landtagskandidat der Straubinger SPD verwies in seinem Grußwort auf „unsäglichen Bemühungen“, die Erinnerungskultur abschaffen zu wollen. „Die NS-Tragödie kam nicht von heute auf morgen“, so Sommerfeld, der den Aufstieg Hitlers in der Weimarer Demokratie thematisierte Sommerfeld sprach die Entmenschlichung und Hetze im Umgangston, vor allem in den sozialen Medien an und warnte: „Wehret den Anfängen!“

Die auf den Ausstellungstafeln dargestellte Geschichte der Widerstandsgruppe wurde in den Redebeiträgen kurz dargestellt. Die Schülerinnen und Schüler der Fremdsprachenklasse, die die Eröffnungsveranstaltung mitgestalteten, übernahmen die Vorstellung der einzelnen Personen im Kern der „weißen Rose“. Während Schulleiterin Barbara Kasberger die persönlichen Verbindungen der einzelnen Personen aufzeigte, griffen die Schülerinnen und Schüler den jeweils ihnen zugedachten Namen auf und stellten die Person mit einer kurzen Biographie vor: Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Professor Kurt Huber, Alexander Schmorell und Willi Graf. Der Abschiedsbrief von Willi Graf an seine Eltern und Geschwister markierte den traurigen Schlusspunkt der „Weißen Rose“, er wurde von einem Schüler vorgetragen, der im Nachgang meinte: „Als wir uns mit den Mitgliedern der Weißen Rose beschäftigten, wurde uns erst klar, dass diese im gleichen Alter waren, wie wir es heute sind. Eine krasse Erfahrung, wenn man bedenkt, wie wenig unsere Generation sich um Politik und gesellschaftliche Zusammenhänge kümmert“. Nicht nur ihm bleiben die letzten Worte von Hans Scholl sicher noch lange in Erinnerung: „Es lebe die Freiheit!“

Nach einer Woche in den Privaten Schulen Breitschaft in Regensburg wandert die Ausstellung der Stiftung „Weiße Rose“ weiter nach Pfeffenhausen, Neustadt, Rottenburg, Langquaid, Neufahrn, Mallersdorf, Rohr, Aufhausen und Schierling bevor sie Mitte Juli wieder nach München zur Stiftung zurück geht.

Bilder

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.