Widerstand – Verfolgung – Vertreibung – Integration

Veröffentlicht am 15.05.2012 in Vorankündigung

Themen von gestern sind heute noch immer aktuell – SPD AK Labertal bringt historische Ausstellung in die Schlossklinik

Die bewegte Geschichte aufrechter Kämpfe steht im Mittelpunkt der diesjährigen Ausstellungsreihe „Die sudetendeutschen Sozialdemokraten“, die vom 21. Mai bis 10 Juni in der Schlossklinik Rottenburg zu sehen ist. Im April 2010 war diese Ausstellung im Bayerischen Landtag zu sehen und Landtagspräsidentin Barbara Stamm bezeichnete den ehemaligen Landtagsvizepräsident, Volkmar Gabert als Brückenbauer. Er war von 1986 bis zu seinem Tod 2003 der am längsten amtierende Bundesvorsitzende der Seliger-Gemeinde. Volkmar Gabert habe stets versucht, Mauern ab- und Brücken aufzubauen und für Ausgleich und Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen zu sorgen. „Damit verkörperte er in seiner Person die zentralen Anliegen und politischen Ziele der Seliger- Gemeinde seit ihrer Gründung“, so die Landtagspräsidentin, die in diesem Zusammenhang auch Prof. Peter Glotz und Albrecht Schläger als namhafte Mitglieder der Seliger- Gemeinde – beide ehemalige Abgeordnete des Landtags – hervorhob.
Tausende Sozialdemokraten mussten unter der Naziherrschaft ins Exil fliehen oder wurden im KZ ermordet. Angesichts bisweilen undifferenzierter öffentlicher Diskussionen der Themen Widerstand, Flucht und Vertreibung ist die Erinnerung an sie auch heute, 67 Jahre nach Kriegsende, wertvoll und wichtig. In der zweisprachig gestalteten Ausstellung über Flucht und Vertreibung geschieht dies. Die Ausstellung ist unter maßgeblicher Beteiligung des Journalisten Georg Schatz alias Pit Fiedler unter der Trägerschaft der Seliger-Gemeinde entstanden.
Auf 40 Tafeln wird die Geschichte der im Jahre 1919 von Josef Seliger gegründeten Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) und der unter dem NS- Regime daraus erwachsenen „Treuegemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten im Exil“ erzählt.
Flucht, Vertreibung, Verfolgung und der Verlust der Heimat ist auch heute noch für viele Menschen auf der Welt ein Schicksal, das gerade angesichts der vielen Unruhen im afrikanischen und arabischen Raum mehr denn je präsent in unserer Region ist. Das Schicksal der Heimatvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg ist bis heute unvergessen und muss - gerade vor dem Hintergrund des wieder erstarkten Rechtsradikalismus in Europa – immer wieder in Erinnerung gerufen werden.

Die Ausstellung wird am Montag, 21. Mai um 19.00 Uhr im Kaisersaal der Schlossklinik Rottenburg eröffnet. Die vertriebenenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, MdL Christa Naaß, wird unter dem Motto „Erinnerungen als Basis für eine gute Nachbarschaft im gemeinsamen Haus Europa“ in die Ausstellung einführen. Bis zum 10. Juni ist die Ausstellung tagsüber in der Schlossklinik zu besichtigen.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.