Der lange Kampf um das Wahlrecht der Frauen – besitzt es heute noch diesen Wert?

Veröffentlicht am 21.03.2011 in Bildung & Kultur

Die SPD-Frauen aus Stadt und Landkreis Landshut mit der Autorin (Mitte) Dr. Michaela Karl

Zeitreise mit Dr. Michaela Karl anlässlich des 100. internationalen Frauentags

Der Internationale Frauentag, von den Sozialistinnen auf ihrem Kongress in Kopenhagen 2010 ins Leben gerufen, feiert seinen 100. Geburtstag. Stadträtin Ute Kubatschka wies bei ihrer Begrüßung der Gäste im Hotel Kaiserhof darauf hin, dass sich damals wohl niemand der Frauen hat vorstellen können, welch breite Wirkung in die Gesellschaft hinein heute der Internationale Frauentag hat und wie viele Organisationen sich daran beteiligen. Zum 100. Geburtstag hatten die Sozialdemokratinnen die Schriftstellerin Dr. Michaela Karl geladen, die aus ihrem Buch „Die Suffragetten – der lauteste Teil der Frauenbewegung“ las.

Im Jahr 1903 gründete Emmeline Pankhurst in Großbritannien die Women's Social and Political Union, eine radikal-bürgerliche Frauenbewegung, die zunächst mit Aufrufen, Flugblättern und öffentlichen Reden für die Gleichberechtigung der Geschlechter, das Wahlrecht, gleicher Lohn, kurz mehr Frauenrechte eintraten. Um dies zu erreichen stürmten die stets in langen weißen Kleidern gekleideten Frauen konservative Wahlveranstaltungen. Als alle diese Maßnahmen erfolglos blieben griffen sie zu radikaleren Mitteln. Als 1910 eine Gesetzesinitiative zur Ausweitung der Rechte der Frauen scheiterte, beschlossen sie, die Männer dort zu treffen wo es ihnen weh tat: an ihrem Eigentum. Sie bewaffneten sich mit Steinen und warfen die Schaufenster von Kaufhäusern ein, zündeten Häuser an. Sie wurden verhaftet, landeten im Gefängnis, traten in Hungerstreik, wurden zwangsernährt – aber gaben nicht auf. Bei Befragungen vor Gericht antworteten sie nicht auf die Fragen sondern hielten flammende Reden für das Frauenwahlrecht. Erst nach dem 1. Weltkrieg zeigten die jahrelangen hartnäckigen Bemühungen der Frauen Wirkung und Schritt für Schritt wurden den Frauen mehr Rechte zuerkannt. Am 6. Februar 1918 erhielten Frauen über dreißig, die selbst Steuern zahlten und über ein Mindesteinkommen verfügten das Wahlrecht.
Es dauerte noch bis 1928 bis alle Frauen das Wahlrecht erhielten.

Der äußerst lebhafte Vortrag von Dr. Michaela Karl begeisterte die Zuhörer und Zuhörerinnen. Die Kreis- und Fraktionsvorsitzende der SPD im Landkreis Landshut, Ruth Müller dankte der Referentin ganz herzlich für diesen gelungenen Abend und so manche Frau fragte sich ob sie sich in der heutigen Zeit nur wegen der Forderung nach dem Frauenwahlrecht Gefängnis, Hungerstreik, Zwangsernährung antun würde. Die Wahlbeteiligung bei den Wahlen lässt da schon große Zweifel aufkommen. Aber so ist es halt: was man hat das schätzt man nicht, nur was man nicht hat ist offensichtlich erstrebenswert.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.