Strukturförderung für Grenzregion ernsthaft gefährdet

Veröffentlicht am 31.05.2012 in Wirtschaft

MdB Werner Schieder an Bundeswirtschaftsminister Rösler: "Erhalt der GA ist für uns unerlässlich"

"Leider verdichten sich die Hinweise, dass der GA Gemeinschaftsaufgabe „Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) in unserer Region ernste Gefahr droht", berichtet der Bundestagsabgeordnete Werner Schieder. Ab 2014 wird die Gebietskulisse neu geordnet. Die Brüsseler Kommission hat hier eine gewichtige Mitsprache. Mit Mitteln der GA werden vornehmlich unternehmerische Investitionen zur Schaffung von Arbeitsplätzen gefördert.

In einer vorläufigen Vorgabe für die Bundesrepublik Deutschland soll der in Fördergebieten liegende Bevölkerungsanteil von bisher 29,7 Prozent auf mindestens (!) 24,8 Prozent reduziert werden. Bundesland-spezifische Besonderheiten, z. B. Grenzregion zu Tschechien, sollen dabei nicht mehr berücksichtigt werden. Vielmehr müssen die 260 Arbeitsmarktregionen in Deutschland einem Ranking unterzogen werden (Arbeitslosenzahlen, BIP-Entwicklung) – und nur die Letztplatzierten, die am Ende die gut 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen, können Fördergebiet werden bzw. bleiben. Bei einem vorläufigen Ranking, das vom Bundeswirtschaftsministerium derzeit durchgeführt wird, sieht es für die bayerischen Grenzregionen nicht gut aus. "Im Ergebnis würde dies das „Aus“ für die GA in unserer Region bedeuten", so Werner Schieder. "Ich habe zwischenzeitlich dem Bundeswirtschaftsminister Rösler einen Brandbrief geschrieben. Der Erhalt der GA ist für uns unerlässlich".

Wesentlicher Gesichtspunkt ist, dass die Grenzregionen in Tschechien voraussichtlich Fördergebiet bleiben und dort derzeit Höchstfördersätze bis zu 60 % erlaubt sind. Fällt auf bayerischer Seite die GA weg, ergibt sich ein massives Fördergefälle. Die Gefahr, dass Investitionen nur wenige Kilometer über die Grenze abwandern, ist nicht von der Hand zu weisen.

"In den vergangenen Jahren hat die GA-Förderung immer wieder dazu geführt, dass Investitionen und Standortentscheidungen zugunsten unserer Region ausgingen, das würde dann wegfallen", warnt Werner Schieder, "ich sehe die Bundesregierung in der Pflicht, dieses Fördergefälle zu Tschechien unbedingt zu vermeiden und in Brüssel dafür zu sorgen, dass für die bayerischen Grenzregionen ein Sonderplafonds eingerichtet wird".

In seinem Brief fordert Werner Schieder den Bundeswirtschaftsminister auf, baldmöglichst Erkenntnisse seines Hauses und die daraus abgeleitete Strategie der Bundesregierung hinsichtlich der Abgrenzung künftiger Fördergebiete offenzulegen. Die betroffenen Regionen und die dort ansässige mittelständische Wirtschaft hätten ein berechtigtes Anrecht darauf zu erfahren, wie es mit der Gemeinschaftsaufgabe weitergeht.

"Bereits vor Kurzem hatte ich mich an den Bundeswirtschaftsminister gewandt, weil auch die Neuordnung der Regionalfonds aus Sicht der Region Anlass zur Sorge gibt", führt Werner Schieder weiter aus. Im Verordnungsentwurf der Europäischen Kommission zum Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist eine massive Verengung der Förderprioritäten geplant.

80% der Mittel sollen demnach für Forschung und Innovation und Energieeffizienz reserviert werden, der Rest auch vornehmlich in „neue Ideen“ oder „neue Geschäftsmodelle“ fließen. Dies wäre eine erhebliche Einschränkung gegenüber der bisherigen breiten Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Infrastrukturmaßnahmen, wie z.B. Staatsstraßenausbau oder Breitbandförderung, wären dem Entwurf zu Folge für Ostbayern sogar explizit ausgeschlossen und könnten dann nicht mehr aus europäischen Mitteln unterstützt werden. Ebenso soll der Tourismus völlig aus dem Programmkonzept herausfallen. Auch hier ist die Bundesregierung gefordert, sich in Brüssel gegen die Verschlechterung der Förderbedingungen zu wehren.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.