MdL Franz Schindler, Prof. Dr. Werner Widuckel, MdL Annette Karl Oberpfalz SPD diskutiert Alternativen zur bayerischen Wirtschaftspolitik
Bei der Klausur des SPD-Bezirksvorstands in Wernberg-Köblitz stand in diesem Jahr die Wirtschaftspolitik im Vordergrund. Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Dr. Werner Widuckel, wirtschaftspolitischer Berater von Christian Ude im Kampf um das Ministerpräsidentenamt in Bayern erläuterte die Konzepte einer SPD-geführten Landesregierung nach der Wahl am 15. September. Die ungleichmäßige Wirtschaftsentwicklung in Bayern führe mittlerweile zu „Wachstumsschmerzen“ in Teilräumen, erklärte der frühere Audi-Personalvorstand und verwies auf die hohen Mietkosten und Immobilienpreise in München und anderen bayerischen Ballungsräumen.
Selbst Christian Ude betone dass nicht alles nach München müsse, so Widuckel, notwendig sei aber der Ausbau der Infrastruktur, besonders in der Informationstechnik. Die Förderung in Bayern sei völlig unzureichend, die Firmen und damit Arbeitsplätze gehen in Wirtschaftsräume in denen es funktioniert. Die SPD setzt der exportorientierten Leuchtturmstrategie eine ganzheitliche Industriepolitik entgegen mit breiter Beteiligung von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden, aber auch von Kommunen, Gewerkschaften und Belegschaften.
Die internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen werden nach Ansicht der SPD noch zunehmen und Bayern muss darauf vorbereitet werden. Die derzeitige bayerische Staatsregierung betreibe eine Politik der Provinzialisierung Europas, die die Führungsrolle Deutschlands gefährde. Auch die Euro-Krise sei keinesfalls beendet, das drohende Geldmengenwachstum im Euro-Raum und die politischen Auswirkungen der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Südeuropa seien nicht zu unterschätzen.