Das soziale Gebrauchtwarenhaus für Stadt und Land

Veröffentlicht am 12.05.2015 in Soziales

Bild: v.l. MdL Ruth Müller, Sozialpädagogin Sabine Angermaier, Projektleiter Jan Ritzer, MdL Ruth Waldmann, Ortsvereinsvorsitzender Hans Seidl, Kreisrätin Filiz Cetin, Sprecherin d. Kampagnenbüros Ines Nössler, Sabine Wimmer

SPD Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann und Ruth Müller besuchten „Hab & Gut“ in Altdorf

Seit über zehn Jahren gibt es im Landkreis Landshut die Gebrauchtwarenhäuser „Hab und Gut“ mit Dependancen in Rottenburg, Vilsbiburg und Altdorf. Dort finden Menschen auf dem sogenannten zweiten Arbeitsmarkt Beschäftigung, einen strukturierten Tagesablauf und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger der Region die Gelegenheit günstige Waren – vom Küchentisch bis zum Speisegeschirr – zu erwerben. Die beiden Landtagsabgeordneten Ruth Müller und Ruth Waldmann besuchten auf Einladung von „Hab und Gut“ die Altdorfer Einrichtung gemeinsam mit den beiden Markträten Sabine Wimmer und Hans Seidl sowie Kreisrätin Filiz Cetin.

Das Haupthaus der Arbeitsprojekte der Diakonie Landshut e.V., das Gebrauchtwarenhaus „Hab & Gut“ in Altdorf gibt Menschen eine neue Chance, sich im Berufsleben zurechtzufinden. „Langzeitarbeitslose bekommen bei uns eine Eingliederung, schwerbehinderte oder psychisch kranke Menschen finden eine sinnvolle Beschäftigung“, erläuterte Jan Ritzer, der Leiter der Arbeitsprojekte. Zudem seien derzeit auch acht Asylbewerber in den Einrichtungen beschäftigt, so Ritzer. 18 Personen umfasst das Stammpersonal in Altdorf, wobei 8 Personen als sogenannte Ein-Euro-Jobber begannen und im letzten Jahr rund 15 Prozent der Beschäftigten aus dem Ein-Euro-Bereich im Anschluss ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bekommen konnten. Ein großes Problem sehe man in der Begrenzung der Förderdauer auf zwei Jahre, machte die Sprecherin des Kampagnenbüros, Ines Nössler, die Politiker aufmerksam. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen in etwa so lange dauert, wie die Arbeitslosigkeit bestanden habe“, so Nössler. Zwei Jahre seien da meist zuwenig.

Rund 250 Kunden decken sich täglich in Altdorf mit Kleidung, Schuhen und Gebrauchsgegenständen ein. Angegliedert ist auch ein Schulbedarfsladen – hier ist allerdings für den Einkauf von Stiften, Heften und Ordnern, die Neuware sind, ein Berechtigungsschein notwendig. „Ansonsten ist es uns wichtig, dass jeder hier einkaufen kann, damit die Kunden nicht stigmatisiert werden“, so Sozialpädagogin Sabine Angermaier. Dies bestätigte auch Marktgemeinderätin Sabine Wimmer: Die leidenschaftliche Theaterspielerin findet für die Aufführungen hier immer genügend Requisiten, berichtete sie beim Rundgang durch das Gebrauchtwarenhaus. Die Einnahmen der Gebrauchtwarenhäuser werden wiederum für die Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten der Langzeitarbeitslosen, Schwerbehinderten und psychisch Kranken innerhalb der Projekte verwendet.

Die Münchner Landtagsabgeordnete Ruth Waldmann, die 15 Jahre als Bezirksrätin in Oberbayern tätig war, machte deutlich, dass politisch ein „klares Bekenntnis zum 2. und 3. Arbeitsmarkt nötig sei“. Man dürfe die Augen nicht davor verschließen, dass es Menschen gebe, die auf solche Arbeitsprojekte angewiesen seien. Die Sozialwissenschaftlerin zitierte eine Studie der Universität Eichstätt, die den „S-ROI“-Faktor ermittelt habe. Das „Social-Return-of-Investment“ liege bei elf Prozent, wenn alle Maßnahmen, Kostenträger und Folgekosten eingerechnet würden, so Waldmann.

Derzeit gebe es 67.180 Langzeitarbeitslose in Bayern, erfuhren die SPD-Politiker. Die Landshuter Abgeordnete Ruth Müller sprach an, dass Sozialministerin Andrea Nahles angekündigt habe, gerade diese Personengruppe künftig besser zu fördern und zu unterstützen, um eine Rückkehr in das Berufsleben zu ermöglichen. Wichtig sei eine gute Vernetzung zwischen den Arbeitsagenturen und Jobcentern von Stadt und Landkreis Landshut, dem Bezirk Niederbayern Landshut und der Politik, damit die Förderinstrumente nicht weiter abgebaut werden und mehr Menschen eine Zukunft ermöglicht wird.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.