Wie Apps künftig den Arzt unterstützen

Veröffentlicht am 25.06.2017 in Gesundheit & Verbraucher

SPD-Kreisverband diskutiert über „Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung“

Über die Möglichkeiten, die Digitalisierung im Gesundheitsbereich zu nutzen, diskutierte die Landkreis-SPD mit dem Leiter der Techniker-Krankenkasse Bayern, Christian Bredl. Ruth Müller, die Mitglied im Ausschuss „Gesundheit und Pflege“ des Bayerischen Landtags ist, berichtete, dass man sich mit den Herausforderungen der Digitalisierung beschäftige.

In der Schweiz biete man verstärkt telefonisch fundierte medizinische Beratung an, bevor sich der Patient auf den Weg  zum Arzt machen müsse. Das sei besonders in ländlichen Regionen eine gute Ergänzung. Ein Osnabrücker Hausarzt bietet Videosprechstunden an, die insbesondere von Berufstätigen gerne angenommen werden. „Hier ist viel im Fluss und noch manches können wir uns heute gar nicht vorstellen“. Wie sich die Krankenkassen der Herausforderung „Digitalisierung“ stellen, erläuterte anschließend Christian Bredl von der zweitgrößten Krankenkasse Bayerns. „Rund 1,2 Millionen Bayern und Bayerinnen sind bei uns versichert“, so Bredl. Im Rahmen einer #Smart-Health-Studie habe man 2016 die Versicherten befragt, wie sie die Chancen der Digitalisierung sehen und wofür sie sich einen Einsatz vorstellen könnten. Dabei sei deutlich geworden, dass die meisten Deutschen interessiert seien und auch die technischen Voraussetzungen vorhanden sind. Rund 51 Millionen Menschen nutzen in Deutschland ein Smartphone und weltweit gebe es 400.000 Apps aus den Bereichen Lifestyle, Gesundheit und Medizin. Das zeige, dass der Markt groß sei und die Menschen Interesse haben, sich schnell und orts- und zeitunabhängig zu informieren. Bei der Umfrage hätten die Versicherten angegeben, dass sie heute schon (52 Prozent) bestimmte Dinge online mit der Arztpraxis regeln und immerhin weitere 39 Prozent können sich vorstellen, dies auch künftig zu tun. 82 Prozent der Versicherten gehen davon aus, dass Onlinekommunikation mit der Arztpraxis in zehn Jahren selbstverständlich sein wird. 98 Prozent können sich vorstellen, Termine künftig online zu buchen und 81 Prozent fänden eine Online-Zusendung regelmäßig benötigter Rezepte praktisch. Bei all diesen technischen Möglichkeiten ist die Datensicherheit den Bürgerinnen und Bürgern sehr wichtig, das sehe man auch als große Herausforderung an, denn das Vertrauen der Versicherten in ihre Kasse sei ein hohes Gut.

Bereits jetzt biete die Krankenkasse digitale Versorgungangebote an, wie beispielsweise eine App für ein Diabetes-Tagebuch, Online-Kurse oder Gesundheits-Coaching. Mit der Krankenkassen-App können Krankmeldungen online übermittelt werden, Bonusprogramme digital genutzt werden und zudem ist ein Überblick über die in den letzten drei Jahren verordneten Medikamente möglich. „Es ist doch nicht mehr zeitgemäß, dass eine Krankmeldung dreifach ausgedruckt wird, anstatt sie online dem Arbeitgeber und der Krankenkasse zu übermitteln“, so Christian Bredl. Wenn man bedenke, dass in Deutschland jedes Jahr 750 Millionen Rezepte manuell erstellt werden und dann in Papierform bei der Apotheke eingereicht werden müsse, sehe man welches Potential die Digitalisierung biete.

Derzeit arbeite die Techniker Krankenkasse gemeinsam mit IBM an der Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte (eGA), die beispielsweise medizinische Daten wie Medikation, Röntgenbilder oder Krankenhausbefunde enthalten könne. Hier müsse allerdings sichergestellt sein, dass der Versicherte alleine die Hoheit über die Daten habe, waren sich die Mitglieder des SPD-Kreisvorstands mit Christian Bredl einig. Das Modell sehe auch vor, dass die Mitglieder freiwillig entscheiden können, ob sie an der eGA teilnehmen.

„Die Digitalisierung schreitet auch im Gesundheitswesen unaufhaltsam voran“, machte Bredl deutlich, und die Behandlungsmöglichkeiten werden dadurch auch erweitert werden. Ziel müsse es sein, digitale Angebote und klassische Beratung miteinander zu vernetzen, um so die Patienten optimaler betreuen zu können. „Unabhängig von den zu überwindenden Distanzen kann die Digitalisierung dazu beitragen, eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung zu sichern und zu verbessern“. „Dazu müsse aber endlich auch in allen Regionen Bayerns das schnelle Internet zur Verfügung stehen“, ergänzte Neufahrns Bürgermeister Peter Forstner.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Digitalisierung Chancen biete, aber der Schutz der Daten für die Versicherten eine hohe Priorität habe. „Wir haben gesehen, dass hier vieles im Fluss ist“, fasste es die Vorsitzende des SPD-Stadtverbands Anja König zusammen. Die Politik müsse die Rahmenbedingungen dazu setzen, waren sich die Mitglieder des SPD-Kreisvorstands einig.

„Wir müssen uns mit den Chancen der Digitalisierung auf allen Ebenen auseinandersetzen, damit wir sie gestalten können“, machte die Kreisvorsitzende Ruth Müller, MdL deutlich. Bei allen technischen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, werde sie aber niemals die persönliche Zuwendung des Arztes ersetzen können, ist sich Müller sicher.

 

Foto: stv. Kreisvorsitzender Peter Forstner und Kreisvorsitzende Ruth Müller, MdL mit Christian Bredl (TK Bayern) und Bundestagskandidatin Anja König

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.