Wenn das Geld zum Leben nicht mehr reicht, hilft die Tafel

Veröffentlicht am 17.12.2011 in Soziales

Spendenübergabe in der Rottenburger "Tafel"

SPD Landkreis Landshut spendete Kirchweihsonntags-Erlös für die soziale Einrichtung

Alleinerziehende, Geringverdiener oder Rentner – sie alle müssen täglich darum kämpfen, finanziell um die Runden zu kommen. Gespart wird, wo es geht – häufig auch am Essen. Damit in einem Land, in dem es Lebensmittel im Überfluss gibt, niemand hungern muss, wurden Mitte der 1990er Jahre die „Tafeln“ in Deutschland gegründet. Mittlerweile gibt es fast 900 Tafeln in ganz Deutschland – eine davon ist seit nunmehr fast vier Jahren unter dem Dach der Diakonie in Rottenburg angesiedelt und die Personen, die diese Hilfe in Anspruch nehmen, werden immer mehr. Das Spendenaufkommen sei dagegen zurückgegangen, berichtete Gerti Weinzierl beim Besuch des SPD-Kreisverbands.

Die SPD im Landkreis Landshut spendet alle Jahre den Erlös des politischen Kirchweihsonntags einer sozialen Einrichtung in der Region. Passend zum Thema „Rente“, die mit dem stellvertretenden VdK-Vorsitzenden MdL Achim Werner diskutiert wurde, konnten die Vertreter der Landkreis-SPD nun einen dreistelligen Betrag an die Rottenburger Tafel überreichen.

Gerti Weinzierl, die ehrenamtlich die Rottenburger Tafel betreut, erläuterte den SPD-Besuchern das Einzugsgebiet, aus dem die Bedürftigen kommen: Über 300 Personen aus Rottenburg, Pfeffenhausen, Hohenthann, Ergoldsbach, Neufahrn, Weihmichl, Furh, Obersüßbach und Rohr werden einmal in der Woche durch die Tafel mit Lebensmitteln versorgt, die von Geschäftsleuten oder Privatpersonen gespendet werden. Mit Spendengeld wird dazugekauft, was nicht im Angebot ist, so Gerti Weinzierl. Problematisch sei es allerdings für viele Bedürftige, das Angebot der Tafel in Rottenburg zu erreichen, hier müsse immer wieder nach kreativen Lösungen gesucht werden, damit die Menschen nach Rottenburg kommen könnten.

„Gerechtigkeit und Solidarität“ seien die zentralen Aussagen der Sozialdemokraten – und deshalb wolle man es nicht nur bei den guten Worten belassen, sondern ihnen auch Taten folgen lassen, so der Neufahrner SPD-Gemeinderat Peter Forstner. Mit der Spende wolle man dazu beitragen, die soziale Einrichtung der Tafel zu unterstützen. In einem Land wie Deutschland müssen alle Menschen genug zum Leben haben, bekräftigte auch der stellvertretende Kreisvorsitzende Josef Kollmannsberger. „Die Zeit ist reif für einen Mindestlohn, der es den Menschen erlaube, von ihrer Hände Arbeit auch leben zu dürfen, wie es in fast allen europäischen Ländern Standard sei“, so Ruth Müller.
„Über die Tafeln werden qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not verteilt“, informierte Gerti Weinzierl, die mit 35 ehrenamtlichen Mitarbeitern für die „Tafel“ arbeitet.

Am Donnerstag findet die letzte Ausgabe vor den Weihnachtsferien statt und für alle „Tafel- Kunden“ gibt es eine Weihnachtsüberraschung: Eine von den Kindergartenkindern bemalte Tasche, die mit weihnachtlichen Leckereien befüllt wird, so Gerti Weinzierl. Die Armutsquote steige auch in Bayern an, gerade Niederbayern belege einen traurigen Rekord – zum einen sei die Armutsgefährdungsquote mit 26,4 Prozent am höchsten. Und gleichzeitig sei die Durchschnittsrente von 529 Euro die niedrigste in ganz Bayern – diese Zahlen habe der VdK erst ermittelt. Man müsse dankbar sein, dass es so viele Menschen gebe, die ehrenamtlich Zeit damit verbringen, bei der Tafel Hilfe vor Ort zu organisieren, so Neufahrns Bürgermeister Bernd Zauner.

„Arm in einem reichen Land“ – davon zeuge die Arbeit der Tafeln, die sehr wichtig sei. Die Politik müsse jedoch die Rahmenbedingungen schaffen, dass solche Einrichtungen in Bayern nicht mehr benötigt werden, bekräftigte der Rottenburger Stadtrat Hans Weigl. Neben der Geldspende überreichten die SPD-Mitglieder auch einige Exemplare des Regionalmagazins „Im Labertal“, damit interessierte Tafel-Kunden über die Feiertage auch Lesematerial mitnehmen können.

Foto: Peter und Monika Forstner, Hans Weigl, Gerti Weinzierl, Ruth Müller, Josef Kollmannsberger und Bernd Zauner bei der Spendenübergabe

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.