„Weiße- Rose“- Ausstellung im Gymnasium Rohr

Veröffentlicht am 08.07.2013 in AntiFa/Migration

„Was würde ich in dieser Situation tun?“ – Zivilcourage und Demokratie Hand in Hand

Zur Ausstellungseröffnung lud am Dienstag das Johannes- Nepomuk- Gymnasium ein. Die Wanderausstellung der „Weiße- Rose- Stiftung“ über die bekannteste Jugend- Widerstandsgruppe aus der Nazi- Zeit, „Weiße Rose“, wurde dank der Zusammenarbeit des SPD- Ortsvereins nach Rohr geholt, was Schuleiter Franz Lang und der Schulträger, das Benediktinerkloster, einhellig begrüßten. Die Ausstellung ist noch bis Freitag in der Schulaula zu sehen.

„Der Widerstand der Weißen Rose war nicht vergeblich“, liest man auf einer der Informationstafeln der Ausstellung. Weiter heißt es da: „Die Verhaftungen und Hinrichtungen der Teilnehmer der Weißen Rose sind eine bittere Lehre für die Zukunft. Diktaturen können nur durch Zivilcourage und Resistenz vieler Bürger verhindert werden.“

Die Ausstellung informiert auf anschaulichen Tafeln über die NS- Justiz, zeigt die Flugblätter der Weißen Rose und zeigt die anderen Jugendbewegungen in der Nazi- Zeit, allen voran die Hitlerjugend.
Außerdem porträtiert sie in Bild und Wort die wichtigsten Persönlichkeiten der Widerstandsgruppe: die Geschwister Hans und Sophie Scholl, Professor Kurt Huber, Christoph Probst, Willi Graf und Alexander Schmorell.
Schuldirektor Franz Lang wies auf die Aktualität des Widerstands gegen Missstände hin: „Was würden die Mitglieder der Weißen Rose heute tun, angesichts der Abhörskandale, der Menschenrechtsverletzungen in China und in Russland, des Gefangenenlagers in Guantanamo oder sonstiger Praktiken, die auch in unserem Land von Lebensanfang bis Lebensende gang und gäbe sind“, fragte Lang und ermutigte die Menschen zur Zivilcourage.

Bürgermeister Karl Gorbunov schlug in die gleiche Kerbe: Ein gesunder Egoismus sei durchaus vertretbar, doch werde es gefährlich, wenn der falsche Egoismus, geprägt von Leistungsdruck und rücksichtslosem Kapitalismus, die Oberhand gewinne. Die Ausstellung sei in der Schule an der genau richtigen Stelle. Sie ermutige die jungen Menschen, sich im gesellschaftlichen und politischen Leben zu engagieren – egal in welcher Partei oder Gruppierung.

SPD- Kreisrätin Ruth Müller dankte dem Initiator Georg Riedl und den Hausherren dafür, dass die Ausstellung im Gymnasium untergebracht werden konnte.
„Die Ausstellung zeigt junge Menschen, die mit denselben christlich- demokratischen Idealen aufwuchsen wie wir alle, und die für diese Werte bereit waren, ihr Leben zulassen. Daraus können wir Mut für die Zukunft schöpfen“, so Müller. MdL Johanna Werner- Muggendorfer ermutigte die jungen Menschen zur Zivilcourage im Alltag. Die Frage: „Was hätte ich an der Stelle der Jugendlichen gemacht?“ impliziere auch die Frage: „Was tu ich heute gegen Unrecht und Unterdrückung der Meinungsfreiheit“, die Ausstellung solle ein Anstoß zum politischen und demokratischen Engagement sein. Den vielzitierten Satz: „Es ist halt so“, sollte man mit „Es muss nicht so sein“, ersetzen – gemeinsam könne man vieles erreichen, so Muggendorfer.

Die Jugend selbst hatte sich im Rahmen des Geschichtsunterrichts mit dem Thema auseinandergesetzt und bereits im November 2012 eine eigene schulinterne Ausstellung zu diesem Thema aufgebaut. Diese war eher allgemeiner gehalten, die detaillierten Angaben zu den Lebenswegen der Weiße- Rose- Mitglieder ergänzen und vervollständigen nun ihre Kenntnisse, meinten die Jugendlichen.

Schulleiter Franz Lang betonte, dass die Ausstellung für die Schule sehr wichtig sei – vor allem, um den Jugendlichen zu zeigen, wie wichtig die Zivilcourage im Alltag sei. „Demokratie bekommt man nicht geschenkt, um Demokratie muss man sich bemühen“, so Lang.

aus der Landshuter Zeitung vom 4. Juli 2013

Foto v. l. n. r:
Dr. Josef Müller, Johanna Werner- Muggendorfer (MdL), Franz Lang, Karl Gorbunov, Abt, Georg Riedl, Ruth Müller

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.