„Toten Engel von Laberweinting“ als Inhalt eines Seminars an der OTH RGBG

Veröffentlicht am 23.09.2018 in Allgemein

Der Umgang mit Emotionen

Trauer um die „Toten Engel von Laberweinting“ als Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung zukünftiger Führungskräfte

Udo Berke leitet im Wintersemester 2018/19 inzwischen im 19. Semester als Lehrbeauftragter an der OTH Regensburg das Seminar „Führungskompetenz“, das zu den allgemeinwissenschaftlichen Fächern (AW-Fächern) gehört und an dem alle Studenten teilnehmen können. Die Teilnehmerzahl ist aber auf 30 Studierende beschränkt.

„Im Seminar „Führungskompetenz“ soll die Persönlichkeitsentwicklung gefördert werden, um dann nach und nach Führungsaufgaben zu erleichtern. Es geht u.a. darum, im Team Aufgaben gemeinsam kreativ und zügig, im Wettbewerb mit anderen zu lösen und sich dann der allgemeinen Kritik zu stellen“, so Udo Berke zur Aufgabenstellung.

Ein wichtiger Punkt ist dabei der Umgang mit Emotionen. Die Frage „Wie verhalte ich mich als Führungskraft wenn z. B. Mitarbeiter, Kollegen, deren Kinder oder nahe Angehörige aus dem Leben gerissen werden?“ Dieser Frage muss sich eine Führungskraft früher oder später stellen. Auch jeder Mitarbeiter macht sich Gedanken und muss mit der Trauer der Kollegin/des Kollegen umgehen können.

„Um eine echte Trauersituation erlebbar zu machen, habe ich vier der Kerzen aufgestellt, die wir zur Gedenkfeier an die „Toten Engel von Laberweinting“ entzündet hatten“, so Berke zu seinem Ansatz. Die Studenten erfuhren vom Schicksal der ermordeten Kinder und hatten dann die Aufgabe, ein ausdrucksstarkes Arrangement um und mit den Kerzen zu gestalten, dass der besonderen Trauer-Atmosphäre gerecht würde.

Vor jedem dieser wunderbaren Gestecke fand dann anschließend eine Gedenkminute statt, die von allen Studenten mit großer Aufmerksamkeit begleitet wurde.

„Es hat mich besonders tief bewegt, dass eine Studentin in dieser kurzen Zeit eine Bibel besorgte und sie zu den Kerzen legte. Über soviel Zustimmung für meine Aktion habe ich mich sehr gefreut habe“, berichtet Udo Berke über die Aktion.

Allen Studenten, die hierdurch eine Stück Persönlichkeitsentwicklung erfahren haben, dankt Udo Berke auf diesem Weg für ihr Engagement und wünscht ihnen Erfolg und Zufriedenheit auf ihrem weiteren Lebensweg.

Anmerkungen der Studierenden, wie diese Form des Gedenkens im Seminar angekommen/aufgenommen worden ist:

Teresa Feldner:

Ich fand diese Aktion interessant und sehr berührend. Die Tatsache, dass Sie in ein Seminar „Führungskompetenzen“ ein so heikles Thema wie dieses so gut integriert haben, spricht umso mehr für die Qualität des Seminars und ich bin sehr froh, es belegt zu haben.

Die Art und Weise wie wir während des Seminars dieses doch sehr bedrückende Thema behandelt haben, fand ich sehr gut. Es brachte mich dazu, über Dinge nachzudenken ,die man häufig einfach verdrängt oder vergisst. Durch die spielerische Art mit den eigenen Emotionen und deren Ausdruck und deren Wirkung auf die Gruppe und auch auf uns selbst zu arbeiten, war wirklich spannend.

 

 

 

Abdullah Becerik:

Ein Menschenleben ist zu kurz, um alles zu realisieren, was in der Vergangenheit geschehen ist und in der Zukunft noch geschehen wird. Umso wichtiger finde ich es, geschichtliche Ereignisse, wie die der ermordeten Babys hervorzuheben, damit solche VOM Menschen verursachten Gräueltaten AM Menschen nicht vergessen und wiederholt werden!

Was auch immer nach dem irdischen Leben passieren mag, haben diese Kinder - denen so viel Schönes verwehrt blieb - es zumindest verdient in Erinnerung zu bleiben. Mögen sie in Frieden ruhen.

Dominik Schöfbeck:

Für mich persönlich war die Konfrontation mit dem Schicksal der Babys im ersten Moment ein wenig bedrückend. Die anschließende Form des Gedenkens fand ich jedoch sehr schön und auch angemessen

 

 

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.