Josef Felder: Ein mutiger Streiter für eine starke Demokratie

Veröffentlicht am 03.11.2010 in Allgemein

Die Niederbayern-SPD gedenkt des ehemaligen SPD-Reichstags- und Bundestagsabgeordneten und mutigen Streiters für eine starke Demokratie: Josef Felder.
Josef Felder war eine herausragende Politikerpersönlichkeit. Zeit seines Lebens machte er sich für die parlamentarische Demokratie stark. Obwohl ihm seine Überzeugung Äußerstes abverlangte, scheute er weder die direkte Konfrontation mit den Anhängern des Nationalsozialismus noch den politischen Druck durch die NSDAP. Er war und ist uns ein Vorbild für den unerschrockenen Kampf gegen Tyrannei und Diktatur, für Zivilcourage und beherztes bürgerschaftliches Engagement.

Schon früh erkannte Josef Felder die Gefahr, die von Adolf Hitler ausging, nachdem er ihn im Münchner Hofbräuhaus erlebt hatte. Als Abgeordneter im Deutschen Reichstag erlebte er das Ende der Weimarer Republik. Trotz der Repressionen und der Gefahr für „Leib und Leben“ durch die Nazis stimmte Josef Felder am 23. März 1933 gemeinsam mit 93 weiteren SPD-Abgeordneten als einzige Partei gegen das Ermächtigungsgesetz, mit dem sich die Nazis eine vermeintlich legale Grundlage für ihre Gewaltherrschaft schufen. In seiner berühmten Rede im Reichstag sagte der damalige SPD-Vorsitzende Otto Wels: „Freiheit und leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!“ Seinen Widerstand musste er später mit Flucht, KZ-Haft und Zwangsarbeit bezahlen, wie so viele andere Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.

Auch nach dem Krieg war Josef Felder ein aktiver Journalist und Politiker, der sich ins aktuelle Tagesgeschehen einmischte und gern den Finger in offene Wunden legte. So etwa als Chefredakteur des „Vorwärts“ oder erneut als SPD-Abgeordneter im Deutschen Bundestag. Bis zu seinem Tod blieb er ein gefragter Zeitzeuge aus der Zeit der Weimarer Republik und den politischen Entwicklungen während des Nationalsozialismus. Sein unabdingbarer Einsatz für die Freiheit löste über die Grenzen hinweg Anerkennung und Bewunderung aus. Vor zehn Jahren, am 28. Oktober 2000, ist mit Josef Felder der letzte der bis zuletzt aufrechten demokratischen Abgeordneten des Deutschen Reichstags im Alter von 100 Jahren verstorben.

Wir erinnern uns mit tiefem Respekt an einen Menschen mit außergewöhnlicher Courage und einem unerschütterlichen Charakter, der ein vorbildlicher couragierter Bürger und Sozialdemokrat war.


Foto: Der ehemalige Reichstags- und Bundestagsabgeordnete der SPD Josef Felder bei seiner Rede zu seinem 90. Geburtstag am 24. August 1990, dessen Todestag sich am 28. Oktober zum zehnten Male jährte.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.