Historischer Themenabend zum „kleiner Widerstand im Labertal“

Veröffentlicht am 15.01.2016 in Veranstaltungen

Anhand des Beispiels der Petzkofener Gastswirtsfrau Maria Mayer wird über die Folgen unerlaubten Handelns in der Nazi Zeit berichtet

Am 22. Januar 2016 um 19 Uhr lädt der der SPD-Arbeitskreis Labertal mit dem Ortsverein Aufhausen zu einem Themenabend zum „kleinen Widerstand“ gegen das NS Regime in der Region in die Stiftsgaststätte ein. Nach Langquaid, Rottenburg und Geiselhöring ist Aufhausen die vierte Station der Vortragsreihe.

Schon bei der von der SPD organisierten Geschichtswerkstatt zu den Todesmärschen im Juni letzten Jahres wurde deutlich, dass die regionale Geschichtsforschung noch viele offene Fragen zu beantworten hat. „Die Aufrechterhaltung einer entsprechenden Erinnerungskultur darf nicht das Steckenpferd einiger weniger bleiben“, so Hubert Wittmann, SPD Ortsvorsitzender. Zur Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ brachte die SPD Heimatforscher, Zeitzeugen und die interessierte Bevölkerung zusammen und konnte sogar neue Erkenntnisse für die Ortsgeschichte gewinnen.  An diese Vortragsreihe wird jetzt mit der Veranstaltung zum „kleinen Widerstand“ in Aufhausen angeknüpft.

Für das Thema „kleiner Widerstand im Labertal“ hat sich der Referent Albert Eichmeier, seines Zeichens Geschichtslehrer, tief in die Materie in Aufhausen und den zugehörenden Gemeindeteilen eingearbeitet und seitenweise Material aus den Archiven besorgt. Neben dem bekannten Fall von Ludwig Freilinger, dem Schwiegersohn von Karl Valentin, gab es noch andere, die im Bereich der heutigen Gemeinde Aufhausen mit der Obrigkeit in Konflikt kamen. Eichmeier wird exemplarisch am Fall der Gastwirtsehefrau Maria Mayer aus Petzkofen erklären, wie in Aufhausen und Umgebung der "kleine Widerstand“ gegen das NS Regime aussah.

Für Maria Mayer bedeutete ihr „Vergehen“ gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein Jahr und sechs Monate Haft im Frauengefängnis. Und das obwohl sie vier  Kinder zu versorgen hatte. Albert Eichmeier wird dazu die komplette Fall-Akte präsentieren können. Zusätzlich konnte er, neben anderen Originaldokumenten, Ausschnitte aus der „Aufhausener Zeitung“ aus der Zeit nach der Machtergreifung ausfindig machen, die er ebenso vorstellen wird. Der SPD-OV Aufhausen kommt damit gerne der Bitte des Bürgermeisters und des Ortsheimatpflegers nach, die Quellen und Archive aufzuzeigen, in denen noch weitere Hinweise zur Heimatgeschichte zu finden sind.

Die Bevölkerung ist eingeladen, eigene Erinnerungen und ggf. Aktenmaterial beizusteuern.

Der Eintritt ist frei.

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.