Anhand des Beispiels der Petzkofener Gastswirtsfrau Maria Mayer wird über die Folgen unerlaubten Handelns in der Nazi Zeit berichtet
Am 22. Januar 2016 um 19 Uhr lädt der der SPD-Arbeitskreis Labertal mit dem Ortsverein Aufhausen zu einem Themenabend zum „kleinen Widerstand“ gegen das NS Regime in der Region in die Stiftsgaststätte ein. Nach Langquaid, Rottenburg und Geiselhöring ist Aufhausen die vierte Station der Vortragsreihe.
Schon bei der von der SPD organisierten Geschichtswerkstatt zu den Todesmärschen im Juni letzten Jahres wurde deutlich, dass die regionale Geschichtsforschung noch viele offene Fragen zu beantworten hat. „Die Aufrechterhaltung einer entsprechenden Erinnerungskultur darf nicht das Steckenpferd einiger weniger bleiben“, so Hubert Wittmann, SPD Ortsvorsitzender. Zur Geschichtswerkstatt „Todesmärsche“ brachte die SPD Heimatforscher, Zeitzeugen und die interessierte Bevölkerung zusammen und konnte sogar neue Erkenntnisse für die Ortsgeschichte gewinnen. An diese Vortragsreihe wird jetzt mit der Veranstaltung zum „kleinen Widerstand“ in Aufhausen angeknüpft.
Für das Thema „kleiner Widerstand im Labertal“ hat sich der Referent Albert Eichmeier, seines Zeichens Geschichtslehrer, tief in die Materie in Aufhausen und den zugehörenden Gemeindeteilen eingearbeitet und seitenweise Material aus den Archiven besorgt. Neben dem bekannten Fall von Ludwig Freilinger, dem Schwiegersohn von Karl Valentin, gab es noch andere, die im Bereich der heutigen Gemeinde Aufhausen mit der Obrigkeit in Konflikt kamen. Eichmeier wird exemplarisch am Fall der Gastwirtsehefrau Maria Mayer aus Petzkofen erklären, wie in Aufhausen und Umgebung der "kleine Widerstand“ gegen das NS Regime aussah.
Für Maria Mayer bedeutete ihr „Vergehen“ gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein Jahr und sechs Monate Haft im Frauengefängnis. Und das obwohl sie vier Kinder zu versorgen hatte. Albert Eichmeier wird dazu die komplette Fall-Akte präsentieren können. Zusätzlich konnte er, neben anderen Originaldokumenten, Ausschnitte aus der „Aufhausener Zeitung“ aus der Zeit nach der Machtergreifung ausfindig machen, die er ebenso vorstellen wird. Der SPD-OV Aufhausen kommt damit gerne der Bitte des Bürgermeisters und des Ortsheimatpflegers nach, die Quellen und Archive aufzuzeigen, in denen noch weitere Hinweise zur Heimatgeschichte zu finden sind.
Die Bevölkerung ist eingeladen, eigene Erinnerungen und ggf. Aktenmaterial beizusteuern.
Der Eintritt ist frei.