Agrarpolitik für die Zukunft

Veröffentlicht am 13.12.2010 in Landwirtschaft & Forsten

MdL Maria Noichl (5. v. l.) und Josef Kollmannsberger (2. v. r.) im Gespräch mit Vertretern der Verbände

MdL Maria Noichl und landwirtschaftspolitischer Sprecher der Landkreis-SPD, Josef Kollmannsberger diskutierten mit Verbänden

Die Reform der Ämter für Landwirtschaft und die Weiterentwicklung der Gemeinsamen europäischen Agrarpolitik (GAP) standen im Mittelpunkt des Verbandsgesprächs der Landshuter SPD. Eingeladen hatte die agrarpolitische Sprecherin der Bayern SPD, Maria Noichl, sowie der agrarpolitische Sprecher der Landshuter SPD, Josef Kollmannsberger. Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL), des bayerischen Bauernverbandes (BBV) und des Bundesverbandes deutscher Milchviehhalter (BDM) nahmen das Gesprächsangebot dankend an.

Mit großer Sorge betrachtet die landwirtschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Maria Noichl, das Vorhaben von Staatsminister Brunner, die Verwaltung der Landwirtschaftsämter neu zu reformieren. Zwar sei das Ziel, die Landwirtschaftsverwaltung in der Fläche zu erhalten lobenswert, doch mit dieser Reform wird die Effizienz der Verwaltung sowie die staatliche Beratung für die Landwirtschaft gefährdet.

Eine unabhängige Beratung ist für die bayerische Landwirtschaft extrem wichtig, besonders im Hinblick auf die vielfältigen Strukturen in Bayern. Noichl: „Nicht akzeptabel ist, dass Minister Brunner im Personalbereich (Versuchswesen) einsparen will. Verständlich ist, dass angesichts der Haushaltslage die Beratung nicht unentgeltlich für den einzelnen Betrieb bis ins letzte Detail angeboten werden kann. Hierfür sind die Verbundpartner ein wichtiges Instrument. Wenn jedoch die unabhängige, regionale Versuchsanstellung gekürzt wird, so treibt man die bayerischen Landwirte in die Beratung von Konzernen. Dieser Kritik schlossen sich alle Verbände an. Weiterhin kritisierte die SPD-Agrarsprecherin, dass die Personaleinsparungen allein auf Köpfe abzielen. „Jeder normale Mensch, der Personalkosten einsparen will, setzt sich ein monetäres Ziel. Brunner jedoch will hingegen nur Stellen abbauen - das derzeitige Ungleichgewicht innerhalb der Verwaltung beim mittleren, gehobenen und höheren Dienst ist extrem.
Die AbL forderte die Abschaffung des Prüfdienstes, dies wurde auch schon in der Verbandsanhörung des Ministers vorgetragen. Statt dessen solle ein Zertifizierungssystem analog des ökologischen Landbaus eingeführt werden. Diese Forderung wurde seitens der Politik unterstützt. „Dieser Schritt wurde bereits im SPD-Bayerpapier der GAP gefordert, hier könnten viele Stellen verträglich eingespart werden“, so Noichl.

Die Weiterentwicklung der GAP wurde anschließend diskutiert. Beim Ziel, eine bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten und entsprechend zu fördern, bestand bei allen Beteiligten Einigkeit. Bei der Frage, die Fördermittel ab einem gewissen Betrag zu deckeln, bestand hingegen keine Einigkeit. Während die bayerische SPD eine Deckelung in Zusammenhang mit dem Arbeitszeitbedarf fordere, warnte ´hier der BBV, da der Verband die Gefahr sehe, dass hier Fördermittel aus Deutschland abwandern. AbL und BDM unterstützten hingegen die Forderung von Maria Noichl. Auch bei der Milchmengenbegrenzung, die BDM und AbL forderten, wurde seitens BBV Skepsis geäußert, da dieses Marktinstrument in Zeiten der globalisierten Wirtschaft chancenlos sei.

Der landwirtschaftspolitische Sprecher der SPD im Landkreis Landshut, Josef Kollmannsberger, zeigte sich erfreut darüber, dass sich im Landkreis Landshut die Strukturen nicht verschlechtern, da dank des Sitzes der Verbundpartner künftig vier Fachzentren für Rinderzucht, Schweinehaltung, Ernährung und Gartenbau im Landkreis Landshut präsent seien.
Maria Noichl dankte am Ende des Gesprächs den Verbandsvertretern für die offene und konstruktive Diskussion. Im Anschluss an das Gespräch wurde ein Fachgespräch an der LSV (landwirtschaftliche Sozialversicherung) durchgeführt.

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.