„Lebensabend zu Hause ist großer Wunsch“

Veröffentlicht am 29.04.2019 in Senioren

SPD-Arge „60 plus“ informierte über Senioren-Arbeit im Landkreis Landshut

Der demographische Wandel, wie er sich derzeit in ganz Deutschland vollzieht, führt zwangsläufig zu immer mehr Senioren. Die Politik muss sich deshalb mit dieser Entwicklung auseinandersetzen und darauf die richtigen Antworten finden. Dieses Resümee lässt sich zu den Aussagen der Seniorenbeauftragten Janine Bertram vom  Landratsamt und der SPD-Landtagsabgeordneten Ruth Müller ziehen Dabei ist die Senioren-Politik, so die Abgeordnete, ganzheitlich zu betrachten.

Diese Veranstaltung der SPD-Arbeitsgemeinschaft „60 plus“ im Landshuter AWO-Saal, zu der auch Vorsitzende kommunaler Seniorenbeiräte eingeladen waren, eröffnete deren Sprecher Gerhard Wick, der deutlich zum Ausdruck brachte, dass die Senioren-Arbeit heute eine gesellschaftliche Herausforderung ist und auch bleiben wird. Wegen der Veränderung der familiären Strukturen sind immer mehr ältere Mitbürger alleine in den eigenen vier Wänden.

An diese einleitende Feststellung knüpfte Diplom-Sozialpädagogin Janine Bertram an, die seit etwa einem Jahr als hauptamtliche Seniorenbeauftragte beim Landkreis Landshut angestellt ist. Dabei appellierte sie zunächst an die älteren Mitbürger, „nicht warten zu wollen, bis das Ende kommt“. Vielmehr sollen die Senioren in „Notfallmappen“, in „Notfalldosen“ oder in ähnlichen Dokumentations-Unterlagen „für den Ernstfall vorsorgen“.

Eingehend schilderte die Sozialpädagogin die jetzt schon vorhandenen, aber von Kommune zu Kommune unterschiedlichen Einrichtungen und Angebote für Senioren. Dazu kämen auch noch Hilfen der Kirchen, freier Wohlfahrtsträger und des Staates. Die Aufgabe der hauptamtlichen Seniorenbeauftragten ist nun, mitzuhelfen, dass diese Hilfen vernetzt,  koordiniert und gegebenenfalls noch ausgeweitet werden.

„Die Senioren sind heute zumeist älter, aber auch fitter“. Deshalb wollen diese ihren Lebensabend so lange wie möglich zu Hause verbringen, betonte die Referentin. Unabhängig davon stellen aber auch die altersbedingten Zunahmen von Demenz-Erkrankungen sowie von Hospiz- und Palliativ-Patienten immer mehr Herausforderungen an deren Angehörigen und die Gesellschaft.

Zum Schluss ihrer Ausführungen zeigte die Sozialpädagogin noch auf, wie sie sich die Fortentwicklung der Seniorenarbeit im Landkreis Landshut vorstellt. Nachbarschaftliche Hilfen, haushaltsnahe Dienstleistungen und Projekte mit der kommunalen Jugendarbeit. Und diese Ziele seien nach Überzeugung der Seniorenbeauftragten auch in den Kommunen oft nur mit hauptamtlichen Kräften zu erreichen.

Mit einem Grußwort wandte sich die stellvertretende Landrätin Christel Engelhard an die Versammelten. Hierbei versicherte sie, dass sie gerne zu den Senioren gehe und sich deren Wünsche, Sorgen und Nöte anhöre. Und hier hakte die stellvertretende Arge-Vorsitzende Marianne Bontzol ein, die insbesondere die nach ihrer Meinung teils zu hohen Fahrpreise des neuen Verkehrsverbunds kritisierte. „Beispielsweise sei die sieben Kilometer lange Fahrt von Altheim nach Landshut und zurück mit 8,80 Euro entschieden zu teuer“, beklagte die Seniorin. Hier muss, so die einhellige Auffassung der Versammelten, hinsichtlich der Fahrpreisgestaltung nachgebessert werden.

Mit der Aussage, die früher sich auf Volksfesteinladungen und gesellige Kaffee-Kränzchen beschränkte Senioren-Arbeit reiche nicht mehr aus, skizzierte die Abgeordnete Ruth Müller die heutigen Anforderungen. Barriere-Freiheiten auf öffentlichen Wegen und zu Gebäuden, eine kostenlose Schulausbildung in allen Sozial- und Gesundheitsberufen, mehr Pflege-Stützpunkte in ganz Bayern sowie auch im ländlichen Bereich bezahlbare Verkehrs-Tickets – das wären nur einige der notwendigen Verbesserungen auf Landesebene. Deshalb wird die SPD-Fraktion den schon 2017 eingereichten, aber dann abgelehnten Entwurf für ein „Seniorenmitwirkungs-Gesetz“ im Bayerischen Landtag erneut einbringen.

 

Bild: Informierten über die Seniorenarbeit im Landkreis Landshut: (v. l.) MdL Ruth Müller, Diplom-Sozialpädagogin Janine Bertram, stellvertretende Landrätin Christel Engelhard und Arge-Vorsitzender Gerhard Wick

 

Homepage SPD Landkreis Landshut

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.