Ausstellungseröffnung in Mallersdorf-Pfaffenberg:
Die Sudetendeutschen Sozialdemokraten - Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde
Am Montag, den 11. Juni um 19.30 Uhr eröffnet die Kelheimer Landtagsabgeordnete Johanna Werner-Muggendorfer im Kreiskrankenhaus Mallersdorf die Ausstellung der Seliger-Gemeinde zum Themenkreis "Widerstand-Verfolgung-Vertreibung-Integration". „Die bewegte Geschichte aufrechter Kämpfer. Für Demokratie und gegen Faschismus. Für Völkerverständigung, gegen Nationalismus und Ignoranz“, so fasst Karl Garscha vom Bundesvorstand der Seliger-Gemeinde die Inhalte der Ausstellung „Die Sudetendeutschen Sozialdemokraten - Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde“ zusammen und führt persönlich durch die Ausstellung und stellt sich den Fragen der Besucher.
„Angesichts bisweilen undifferenzierter öffentlicher Diskussionen der Themen Widerstand, Flucht und Vertreibung ist die Erinnerung auch heute, 67 Jahre nach Kriegsende, wertvoll und wichtig, insbesondere da Vertreibung und Migration immer noch hoch aktuell sind“, so Rainer Pasta, Sprecher des SPD-Arbeitskreises Labertal, der die Ausstellung ins Labertal geholt hat. „Wie nach Kriegsende stehen wir heute vor einem Integrationsprozess, denn auch heute kommen Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen zu uns, die eine eigene Geschichte, eine eigene Kultur und eine Reihe von Kenntnissen und Fähigkeiten mit sich bringen, die unsere Gesellschaft bereichern können“, so Pasta weiter. „Deshalb ergeht die Einladung zur Ausstellungseröffnung insbesondere auch an alle Neubürger aus den rund 30 verschiedenen Ländern, die im Labertal leben“. so Rainer Pasta vom SPD-Arbeitskreis Labertal. Die Ausstellung ist bis zum 24. Juni, täglich während der Besuchszeiten zu sehen.
Eindringlich geschieht die Auseinandersetzung mit Flucht und Vertreibung, aber auch mit Aussöhnung und Zusammenhalt in der zweisprachig gestalteten Ausstellung, die unter maßgeblicher Beteiligung des Journalisten Georg Schatz alias Pit Fiedler unter der Trägerschaft der Seliger-Gemeinde entstanden ist. Die Ausstellung erzählt in Auszügen die Geschichte der im Jahre 1919 von Josef Seliger gegründeten Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) und der unter dem NS-Regime daraus erwachsenen „Treuegemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten im Exil“ und dokumentiert schließlich die Entstehung der Seliger-Gemeinde im Jahre 1951, die die Nachfolge der Treuegemeinschaft antrat.
Die Ausstellung ist erstmals in der Region zu sehen und wandert seit Mitte April von Straubing, Geiselhöring und Rottenburg über Mallersdorf-Pfaffenberg nach Schierling. Den Abschluß der Ausstellungsreihe bildet Regensburg.