Orbán endlich auf die Finger klopfen!

Veröffentlicht am 18.05.2017 in Presse

Die Verletzungen europäischer Werte in Ungarn haben ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen. Die Sozialdemokrat_innen haben daher in einer Resolution am Mittwoch, 17. Mai, in Straßburg die ersten Schritte zur Einleitung des Verfahrens nach Artikel 7(1) der EU-Verträge gegen die ungarische Regierung gefordert. Das Verfahren sieht vor, dass die Lage in Ungarn auf die Agenda des Rates kommt, der eine Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung europäischer Werte durch die ungarische Regierung feststellen könnte.

"Ich bin sehr erleichtert, dass die sozialdemokratische Resolution angenommen wurde", kommentiert der Amberger Europaabgeordnete Ismail Ertug das Ergebnis.

"Die Kritik seitens der Europäischen Kommission und vieler Europaabgeordneter hat Ungarns Premier Viktor Orbán bisher überhaupt nicht interessiert. Stattdessen treibt er den autoritären Umbau des Landes weiter voran. Deshalb ist es jetzt an der Zeit mit härteren Bandagen gegen die ständigen Verletzungen europäischer Werte in Ungarn zu kämpfen", so Ertug weiter. "Victor Orbán hat den Bogen dermaßen überspannt. Der unsägliche Umgang mit Schutzsuchenden, die Anti-Europa-Kampagne ,Stoppt Brüssel‘ und zu guter Letzt noch die drohende Schließung der Central European University. Dies alles ist weder christlich, noch demokratisch, noch europäisch. Genug ist genug!"

"Wir Sozialdemokrat_innen haben Orbán von Anfang an die rote Karte gezeigt, wohingegen die Konservativen, also auch die CDU- und CSU-Abgeordneten, zu lange an der Allianz mit Orbán festgehalten haben", so Ertug und ergänzt "Wer wirklich hinter den europäischen Werten steht, darf die ungarische Regierung nicht weiter gewähren lassen!"

Der ungarische Ministerpräsident hat seit seinem Amtsantritt die hart erkämpften Rechte der ungarischen Bevölkerung auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ausgehöhlt und hetzt die Bevölkerung mit seinen hinterlistigen Meinungskampagnen gegen Flüchtende und Europa auf.

"Wir dürfen als Europäer_innen hier nicht länger zusehen! Dafür haben wir heute im Europäischen Parlament die Grundlage geschaffen. Der Innenausschuss des Europäischen Parlaments wird sich jetzt an die Arbeit machen", so Ertug abschließend.

Die Innenpolitiker_innen erhielten den Auftrag, detailliert mögliche schwerwiegende Verstöße der Regierung Orbán gegen europäische Werte herauszuarbeiten, um dann auf dieser Grundlage die EU-Mitgliedstaaten aufzufordern, Maßnahmen gemäß Artikel 7(1) einzuleiten.

 

Hintergrund:

Artikel 7 EUV meint die Suspendierung der EU-Mitgliedschaft – bzw. die Aussetzung bestimmter Mitgliedsrechte (Pflichten bleiben erhalten). Voraussetzung ist, dass ein Mitgliedstaat gegen die Grundwerte der EU nach Art. 2 EUV verstößt: Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die Minderheiten angehören.

Gibt es eine vorläufige Feststellung wird der Mitgliedstaat vom Rat aufgefordert die Missstände zu beseitigen.

Endgültige Feststellung: Ändert der Mitgliedstaat nichts, so muss das ganze Prozedere nochmal durchlaufen werden, dieses Mal kann das Parlament allerdings nicht die Initiative ergreifen, muss aber dennoch mit einer 2/3 Mehrheit zustimmen während der Rat einstimmtig zustimmen muss.

Ist ein Verstoß endgültig festgestellt, kann der Rat (mit qualifizierender Mehrheit) bestimmte Rechte (auch Stimmrechte) des betroffenen Mitgliedstaat aussetzen, bis dieser die Grundwerte wieder einhält.

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.