SPD setzt sich für barrierefreie Innenstadt ein

Veröffentlicht am 07.08.2015 in Lokalpolitik

Text: Judith Heinrich, Rottenburger Anzeiger

Mitglieder inspizieren Ortskern auf Hindernisse – Ziel: Bewusstsein für Teilhabe schaffen

Rottenburg. Die SPD macht sich für eine barrierefreie Innenstadt stark. Am Montag untersuchten die Mitglieder des Ortsverbandes, wo Hindernisse im Ortskern zu Einschränkungen führen und wie diese beseitigt werden können.

Anlass für die SPD- Aktion ist die Aussage des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Dieser fordert bis 2023 ein barrierefreies Bayern. „Es ist aber völlig unklar, wie der aktuelle Sachstand ist“, berichtete MdL Ruth Müller. Diverse Anfragen zur Barrierefreiheit im öffentlichen Raum hätte die Bayerische Staatsregierung nicht beantworten können: „Es herrscht große Ahnungslosigkeit.“

Barrieren gibt es überall

Darum wolle die SPD ein barrierefreies Bayern zum Thema machen. Ihr großes Ziel ist, dass die Staatsregierung dafür ein Programm auflegt. Denn: „Ohne Geld wird's nicht gehen“, meinte Müller. Doch zunächst soll mit kleinen Schritten begonnen werden: „Viele Dinge können schon allein durchs Sehen gelöst werden.“ Nicht immer sei viel Geld nötig, um eine Verbesserung zu erreichen.

Barrieren gibt es viele: Für Menschen im Rollstuhl ist es eine Treppe, für Blinde eine Ampel ohne Akustiksignal, für Menschen ohne Deutschkenntnisse komplizierte Formulierungen. So können bereits zugeparkte Gehwege ein Hindernis sein: für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen.

Die Benachteiligung wird also nicht mehr nur auf die Merkmale von Behinderung reduziert. Auch ältere Menschen, die nicht mehr so gut sehen oder der Sportler mit dem gebrochenen Bein, sollen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben können.

Bei einem Rundgang durch die Innenstadt begutachteten die Mitglieder mögliche Hindernisse und deren Lösungen. So sollte zum Beispiel die Fußgängerampel in der Max- von- Müller- Straße ein Akustiksignal erhalten. Positiv fanden die SPD- Mitglieder, dass zahlreiche Behindertenparkplätze vorhanden sind. Sie gewährleisten den kürzesten Weg in das Geschäft oder die Bank. Zu bemängeln gab es allerdings, dass es keine öffentliche behindertengerechte Toilette gebe. Zudem seien die Geschäfte oftmals nur über eine Stufe zu erreichen. Eine Rampe oder dergleichen fehle öfter, auch bei öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel der Pfarrkirche.

Einig waren sich die SPD- Mitglieder, das Bewusstsein für Barrierefreiheit zu schärfen: „Sie ermöglicht, dass alle an der Gesellschaft teilhaben können.“ Schon im eigenen Interesse wäre es zum Beispiel für Gewerbetreibende wichtig, Menschen mit Handicap einen bequemen Zugang in das Geschäft, Büro oder das Gasthaus zu ermöglichen.

Bei der Umsetzung der Barrierefreiheit spielen die Kommunen eine zentrale Rolle. Doch sie müssen unterstützt werden, fordert die SPD, sowohl finanziell als auch durch Beratung. Zudem sollen Menschen mit Behinderung in die Planung einbezogen werden.

SPD stellt Antrag

„Wir helfen Seehofer, dass er sein Ziel erreicht“, meinte Stadtrat Franz Gumplinger grinsend. Die SPD aus Rottenburg wird selbst aktiv und reichte bei Bürgermeister Alfred Holzner einen Antrag ein. Darin bittet die Stadtratsfraktion eine Ist- Analyse über die Barrieren in den öffentlichen Einrichtungen zu veranlassen. Ebenso schlägt die SPD vor zu prüfen, wie die Barrieren beseitigt werden können und welche Fördertöpfe dafür zur Verfügung stehen.


 

 

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Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.