Ausstellungseröffnung ‚Flucht, Vertreibung und Asyl 1945-2015’ im Matthäusstift, Landshut

Veröffentlicht am 29.10.2015 in Veranstaltungen

Wanderausstellung macht Station in Landshut

„Irgendwo auf der Welt gibt's ein kleines bisschen Glück“, sangen die Comedian Harmonists im Jahr 1932. 13 Jahre später kamen tausende Flüchtlinge aus Schlesien, Ostpreußen und dem Sudentenland nach Niederbayern. Die Menschen hatten alles in ihrer Heimat zurückgelassen und waren nun auf der Suche nach einem kleinen bisschen Glück. Die Wanderausstellung „Flucht, Vertreibung und Asyl 1945-2015“, die im Matthäusstift eröffnet wurde, erinnert an das Schicksal dieser, zumeist evangelischen Flüchtlinge.

Die Schirmherrin der Ausstellung, Frau MdL Ruth Müller, freute sich über die vielen Besucher der Eröffnungsfeier und erinnerte an die Flucht ihrer eigenen Großmutter, die aus Breslau stammte. Frau MdL Müller ermutigte die Bewohnerinnen und Bewohner des Matthäusstift, ihre Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung an die jüngeren Generationen weiterzugeben, damit die Erinnerung identitätsstiftend wirken könne. Holger Peters, der Geschäftsführende Vorstand des Diakonische Werkes Landshut, rief die Herausforderungen, vor denen die evangelische Kirche in Landkreis Landshut ab 1945 stand, in Erinnerung: von 2.200 wuchs die Zahl der Gemeindeglieder in wenigen Monaten auf 23.000 evangelische Christen. Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner spannte den Bogen zur heutigen Situation in Landshut: „Damals brauchten die Flüchtlinge Solidarität und heute brauchen sie sie wieder.“ Dr. Keyßner appellierte an die Landshuter mit offenen Herzen gemeinsam nach friedlichen Lösungen zu suchen. Die Organisatorinnen der Ausstellung, die Leiterin des Matthäusstifts Manuela Berghäuser und Altenheimseelsorgerin Dr. Nina Lubomierski, zeigten sich mit zufrieden. „Wir wollten mit den Bewohnerinnen und Bewohnern über ihre Erfahrungen ins Gespräch kommen und das ist uns gelungen’, so lautete ihr Fazit. Die Ausstellung ist noch bis zum 05. November 2016 im Matthäusstift, Sandnerstraße 8, zu sehen.

 

  

Projekt 2016 - Schuld & Sühne?

„Historischen Themennachmittage" im Labertal

Die intensive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ist wichtig um die Gegenwart zu verstehen und der Zukunft zu vertrauen. Der AK Labertal will fundierte Geschichtsbewältigung unter sozialdemokratischen Gesichtspunkten anbieten Es gibt nichts zu glorifizieren, nichts zu beschönigen und schon gar nichts zu rechtfertigen. Wir wollen aber auch nicht anklagen und verurteilen - keiner von uns kann heute sagen, wie er sich selbst verhalten hätte, in einer anderen Zeit.

- Rückblick -
Der SPD-Arbeitskreis Labertal hat mit dem „Historischen Themennachmittag“ zur Schierlinger Muna am 24. Januar 2010 begonnen, sich mit den Ereignissen vor 65 Jahren genauer zu beschäftigen. Neben dem „Wunder von Schierling“ sollt der Blick auch auf die Todesmärsche durch das Labertal gelenkt werden.

Die Brüder Gandorfer beschäftigten den AK am historischen Datum 7. November 2010 in Pfaffenberg.

Im Spätherbst 2011 wurde mit "Die Engel von Laberweinting" erneut an das Thema "65 Jahre Kriegsende" angeknüpft. 62 tote Kinder in nur wenigen Monaten, so die Bilanz des Entbindungs- und Kinderheims für Fremdländische.

Der letzte „Historische Themennachmittag“„GELINZT - Euthanasie- Opfer aus dem Labertal“ fand am 4. März in Geiselhöring statt. Das Thema wurde mit einer Informationsfahrt am 14. April an den Gedenkort Hartheim bei Linz abgerundet.

Die Dokumentationen zu den Themennachmittagen (oder den Bonhoeffer-Wochen) sind unter www.agentur-labertal.de zu bestellen!

Projekt 2015 - Flucht, Vertreibung und Asyl

Flucht, Vertreibung und Asyl 1945 / 2015

Sonstiges

 

120 Jahre BayernSPD - Im Dienst von Freiheit und Demokratie Frauen sind in der rechtsextremen Szene keine Seltenheit mehr – sie sind die „nette“ Nachbarin oder betreiben Biolandbau und verkaufen „Deutschen Honig“ und unterwandern so die Gesellschaft mit neonazistischem Gedankengut. Die Ausstellung „Braune Schwestern“ aus Österreich war 2012 erstmals in Niederbayern zu sehen und beschäftigt sich mit der Symbolik, den Liedern und dem Gedankengut der rechtsextremen Frauenszene.